Oberhundem. Zum 40. Mal gehörte Franz Aßmann zu den Anwärtern unter der Vogelstange in Oberhundem. Endlich hat es geklappt.
Ein wohl einmaliges Jubiläum feierte Franz Aßmann am gestrigen Montag an der Vogelstange in Oberhundem. Zum 40. Mal zählte der Berufskraftfahrer zu den Anwärtern um die Majestätenwürde. Sein Jubiläum wurde gebührend gewürdigt. Als Belohnung gab es die jahrzehntelang, heiß ersehnte Königskette, aber natürlich nicht geschenkt. Wer die Gegebenheiten am Schießstand der Blauen Kittel kennt, weiß, dass die Bewerber meistens zahlreich sind. In der ersten Runde legten 30 Schützen auf den Aar. Allesamt äußerst treffsicher. Nach den ersten fünf abgegebenen Schüssen war das Wappentier bereits aller Insignien entledigt. Mit dem ersten Schuss brachte Dr. Markus Kneer die Krone zu Fall. Guido Schwermer holte sich den Apfel und Dirk Schmelter das Zepter.
Ans Eingemachte
Dann ging es ans Eingemachte. Franz Aßmann brachte beide Flügel zu Fall, versetzte den Aar im Laufe des Schießen in Schräglage und servierte seinen Kontrahenten, zu denen am Ende Fabian Kaiser, Dirk Schmelter, Benjamin Schmidt, Marco Montrone, Dirk Kleffmann und „Dauer-Vizekönig“ Helmut Lücking zählten, quasi einen Elfmeter. Keiner der Kontrahenten schaffte es trotz sichtbarer Treffsicherheit den übrig gebliebenen Span aus dem Kasten zu „fegen“. Konsequenz: Letztgenannter behält seinen Titel und Franz Aßmann regiert das Oberhundemer Schützenvolk mit seiner Frau Angelika. Die Königsfamilie komplettieren die Kinder Marco, Corinna und Ellena. Der 61-Jährige nannte das Feiern und seinen Stammtisch „immer donnerstags“ als Hobbys.
Voll daneben
Franz Aßmann zählt zum Königsclub „voll daneben“, dessen Ausbeute beachtlich ist. Bisher feierte der Club fünf Könige, mit Udo Schöttes (1991) bereits einen Kreiskönig und mit Andreas Schmelter auch den amtierenden Kaiser. Während der Königsvogel bereits erlegt war, herrschte zeitgleich helle Aufregung am Schießstand der Jungschützen. Ein für das geschulte Auge aus der Ferne nicht sichtbarer Span, hatte sich an der Stange festgesetzt. Auf Nachfrage, ob in Oberhundem jetzt der Kasten kaputt geschossen werden solle, lachten die gefragten Schützen und ließen keinen Zweifel daran, dass die eingehende Prüfung noch ein Stück Holz sichtbar gemacht habe.
175 Schuss
An dem Rest bissen sich die Anwärter Karl-Leonard „Leo“ Rameil, Florian Wirth, Robert Sasse, Kevin Schauerte, Daniel Mönnig, Marc Henrichs und Sören Lücking buchstäblich die Zähne aus. Der 175. Schuss brachte für Erstgenannten den gewünschten Erfolg. Karl-Leonard Rameil sprang in die Luft und wurde kurzerhand von seinen Mitbewerbern auf die Schultern gehievt. Besonders freute es den 22-Jährigen, dass er 32 Jahre nach seinem Großvater Karl Gerhard Rameil eine der begehrten Ketten trägt. Der gelernte Tischler ist der Neffe des Ehrenvorsitzenden Uli Rameil und betonte mehrfach: „Ich fühle mich gut. Es ist sehr, sehr schön, dass es geklappt hat.“ Zur Mitregentin erkor er sich die Kinderkrankenschwester Carla Stahl. Karl-Leonard Rameil ist Mitglied des Kegelclubs „Immer blau“, gehört der Feuerwehr an und fährt in seiner Freizeit gerne Fahrrad.