Wenden. Das Spielplatzkonzert für Wenden wurde im Gemeinderat vorgestellt, nicht ohne zahlreiche kritische Anmerkungen.

Was Kinderspielplätze in der Gemeinde Wenden betrifft, gibt es noch reichlich Luft nach oben. Das ist zumindest aus dem Gesamtfazit des Spielplatzkonzeptes zu entnehmen, das eine Projektgruppe der Fachschule für Verwaltung (Hagen) für die Gemeinde Wenden erstellt hat. Am Abend war das über 180 Seiten starke Konzept Thema im Gemeinderat, das von vier Studentinnen präsentiert und von mehreren Ratsvertretern gelobt wurde. Bürgermeister Bernd Clemens bedankte sich bei den jungen Damen und erklärte, im Rathaus werde sich jetzt eine Projektgruppe mit dem Konzept beschäftigen und für den Herbst Handlungsempfehlungen erarbeiten.

Reichlich kritische Ansätze

Das Gesamtfazit enthält mehrere Kritikpunkte und Vorschläge zur Verbesserung. Die erste Hürde reißt Wenden, wenn man eine ministerielle Empfehlung zu Grunde legt, wie viel Spielfläche pro Kind eine Kommune vorhalten soll. Fazit: Die Kinderspielplatzfläche in der Gemeinde Wenden ist deutlich zu klein. Empfehlenswert, so das Konzept, sei eine Gesamtspielfläche von rund 49.000 Quadratmetern, in der Gemeinde gibt es aber gerade einmal 36.000 Quadratmeter. Fehlen zur flächendeckenden Versorgung also rund 13.000 Quadratmeter. Wobei Bürgermeister Clemens zu Recht darauf hinwies, dass die Spielgeräte auf den Schulhöfen nicht eingerechnet worden seien, was das Bild relativiere.

Viele Spielplätze zu klein

Weiteres Manko laut Konzept: Viele Spielflächen sind in sich zu klein, entsprechen auch von der Gestaltung nicht den Kriterien des ministeriellen Runderlasses. Im Fazit der Studenten aus Hagen ist zu lesen: „Das Spielangebot, vor allem die Auswahl der Spielgeräte, wiederholt sich auf den meisten Spielplätzen.“ Das Spielangebot sei gering, zeige eine geringe Vielfalt und schränke somit „das Spiel- und Kreativitätserlebnis der Kinder ein.“

Auftrag an Verwaltungs-Fachhochschule

Eine Projektgruppe der Fachhochschule für Verwaltung NRW in Hagen erhielt Ende 2018 von der Gemeinde Wenden den Auftrag, ein Spielplatzkonzept zu erstellen.

Der Auftrag enthielt u. a. eine Zustandserfassung aller Spielplätze und eine Maßnahmenplanung.

Die Studenten schlagen vor, die Spielplätze zu vergrößern und bei der Neuanschaffung der Spielgeräte, die in den nächsten fünf Jahren verstärkt anstehe, darauf zu achten, dass Geräte für Kleinkinder in den Focus rückten. Wörtlich heißt es: „Auch sollte das Spielangebot auf den Spielplätzen verbessert und individuell gestaltet werden.“

Konkrete Handlungsvorschläge

Das Konzept erhält auch konkrete Handlungsvorschläge für einzelne Orte.

Gerlingen: Viele kleinere Spielplätze sollten durch einen großen ersetzt werden.

Hünsborn: Die Versorgungsquote pro Kind ist deutlich zu niedrig, muss erhöht werden. Der Spielplatz an der Regina-Quast-Straße entfällt, ein neuer großer Spielplatz ist dringend notwendig.

Vahlberg: Der Spielplatz ist veraltet, das Angebot zu klein, die Lage unattraktiv. Empfehlung: Neubau an einer anderen Stelle.

Wenden: Die Spielplätze in der „Eichewiese“ und „In der Sange“ sollten in den nächsten Jahren überarbeitet und im Spielangebot ergänzt werden. Auch der Platz „Eichenweg/Hardter Weg“ kann mit neuen Geräten ausgestattet werden. Demgegenüber könnten die Spielplätze im „Wendebachtal“, am „Alten Schützenplatz“ und „Am Amselweg“ abgebaut werden, aufgrund ihres ungünstigen Einzugsgebietes und ihres allgemeinen Zustandes.

Mehrere neue Plätze empfohlen

Neue Spielplätze sieht das Konzept unter anderem in Altenwenden und Wendenerhütte. Gerade Letzteres sei ein beliebtes Ausflugsziel und werde dann aufgewertet.

Handlungsbedarf gebe es aber auch in den Orten mit einer geringen Spielplatz/Kind-Quote. So beispielsweise in Rothemühle, das mit einer Spielfläche von 3,84 qm pro Kind am schlechtesten dastehe. Es folgten Ottfingen (5,13 qm), Hünsborn (5,79 qm) und Elben (9,16 qm)

Paradiesische Zustände herrschen dagegen in Scheiderwald (283 qm/Kind) und Römershagen (110 qm/Kind).

Im Durchschnitt müsste Wenden 16,82 qm pro Kind vorhalten, der Status Quo liegt bei 12,32 qm.