Olpe/Lennestadt. Gerüchte verdichten sich: Die Gesellschaft der Franziskanerinnen will offenbar prüfen, die Krankenhäuser in Olpe und Lennestadt zu übernehmen.

Sollte sich bewahrheiten, was die Gerüchteküche bereits einige Tage durchsickern lässt, würde es die Krankenhaus-Landschaft im Kreis Olpe gewaltig durchschütteln: Nach Recherchen unserer Redaktion trägt sich die Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mit dem Gedanken, die beiden Krankenhäuser der Katholischen Hospitalgesellschaft zu übernehmen. Offizielle Anfragen unserer Zeitung bei Vertretern von GFO und St. Martinus-Gemeinde blieben zwar unbeantwortet, fest steht aber, dass es bereits konkrete Gespräche zwischen Vertretern beider Gesellschaften gegeben hat, möglicherweise ein inoffizielles Herantasten.

GFO unterhält 13 Kliniken

Hintergrund: Die organisatorische Verantwortung, der finanzielle Kraftakt und eine immer schwierigere Krankenhaus-Landschaft übersteigen offenbar die Kraft und den Willen der ehrenamtlichen Organe der Gesellschaft, die noch vor wenigen Jahren angedeutet hatte, mit einer Fusion mit dem Marien-Krankenhaus in Siegen eine Zukunft zu sehen und eine gemeinsame Großküche auf die Beine zu stellen, was bekanntlich scheiterte.

Das St. Josefs-Hospital in Altenhundem.
Das St. Josefs-Hospital in Altenhundem. © Volker Eberts

Auf der anderen Seite eine durch und durch professionelle Gesellschaft der Franziskanerinnen, die mittlerweile ein Big Player auch in der Krankenhaus-Landschaft ist. An zehn Standorten, Bad Honnef, Bergisch Gladbach, Bonn, Dinslaken, Duisburg, Engelskirchen, Langenfeld, Troisdorf und Wissen unterhält die GFO Kliniken an 13 Standorten.

Unzählige Einrichtungen in den Bereichen der Alten- und Jugendhilfe gehören dazu, die Geschäftsbereiche Bildung und Zentrale Dienste komplettieren das beeindruckende Organigramm der Gesellschaft.

Beschäftigtenzahl: rund 10.000.

Fest steht momentan, dass noch keine Entscheidung gefallen ist. Zunächst sind die Gesellschafter der Hospitalgesellschaft, St. Martinus-Gemeinde Olpe und St. Agatha-Gemeinde Altenhundem gefragt. Dritter Gesellschafter ist mit fünf Prozent die CURA, eine Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft für soziale Einrichtungen des Erzbistums Paderborn.

Versammlung

Am Abend kommt es zu einer Sitzung von Verwaltungsrat und Gesellschafterversammlung, die aber turnusmäßig angesetzt ist, um das Ergebnis des Geschäftsjahres bekanntzugeben. Nach Recherchen unserer Zeitung herrscht bei der Hospitalgesellschaft kein finanzieller Engpass, das Jahr 2018 konnte mit schwarzen Zahlen abschließen, bei einem Eigenkapital von 30 Millionen Euro.