Olpe. . Henriette Jorjan hat ihr neues Buch „Pfoten, Fell, Miau“ rausgebracht. Ihr Kater „Boljö“ spielt darin eine große Rolle.
Henriette Jorjan hat immer einen Bleistift dabei. Meistens ein kleines, abgesägtes Stück, das in die Handtasche passt. Die Autorin aus Olpe nutzt eben jede Gelegenheit, ihre Ideen für neue Geschichten und Gedichte aufzuschreiben.
Selbst im Auto, wenn der Verkehr mal wieder stockt. Und ganz häufig ist sie mit ihren Gedanken bei ihren Katzen. Die Schmusetiger, die meistens als Notfälle zu ihr kommen, die sie aufpäppelt.
In ihrem neuen Buch spielt insbesondere „Boljö“ eine Rolle. Wie der Kater wohl zu diesem Namen kommt?
Mittlerweile haben sich einige Ordner angesammelt. Ordner mit Geschichten, unzähligen Gedichten. Henriette Jorjan kann es kaum schätzen, wie viele es sind. Angefangen zu schreiben hatte sie in der Schule. Damals auf der St.-Franziskus-Schule in Olpe. Ein 17-jähriges Mädchen, das Gefühl in die Zeilen packt, den Sinn für Poesie und Text-Ästhetik mitbringt.
Neues Buch im Internet und im Buchhandel erhältlich
Henriette (Jette) Jorjan ist als Autorin schon mehrfach in Erscheinung getreten. Unter anderem hat sie den Gedichtband „Liebes Leben“ herausgebracht.
Weiterhin schreibt sie seit vier Jahren die Texte für DuMonts Katzenkalender.
Das neue Buch „Pfoten, Fell, Miau“ ist bald im Internet und im Buchhandel erhältlich. ISBN 9783710341601, 216 Seiten.
Heute ist sie zwar älter, nähert sich der 68, doch ihre jugendliche Neugier, ihre Freude am Schreiben, ihr quirliges und fröhliches Wesen hat sie sich bewahrt. Genau wie ihre Liebe zu den Tieren. „Ich bin auf einem Bauernhof in Ostfriesland aufgewachsen“, erzählt Henriette Jorjan, die alle „Jette“ nennen. „Dementsprechend bin ich mit dem Respekt und der Liebe zu den Tieren großgeworden.“
Faustdick hinter den Spitzohren
Sie lebt mit fünf Katzen und ihrem Volker, dem „weltbesten Ehemann, weil er auch so tierlieb ist“ unter einem Dach. Ein Haus in Olpe, das am Wald grenzt, ihren Katzen Freigang ermöglicht. Jette Jorjan ist regelrecht vernarrt in die Samtpfoten. Eine Liebe, die 1978 in Berlin beginnt. Für eine Weile lebt sie dort, wird von einer Freundin um Hilfe gebeten, sich um einen Kater zu kümmern, der von seinen Artgenossen gemobbt wird. Jette Jorjan hilft, nimmt den schwarzen Perserkater zu sich – und lässt ihn nicht mehr gehen.
Kater „Boljö“ kommt vor fünf Jahren zu ihr. Das Tier ist totkrank, wiegt grade mal 230 Gramm, ein trauriger Anblick. Gefunden wurde er in Schönau, war ganz alleine. Jette Jorjan nimmt sich zwei Wochen Urlaub, damit sie das Kerlchen alle zwei Stunden füttern kann. Das lange Bangen macht sich bezahlt, das Tier wird wieder gesund – und hat es heute faustdick hinter den Spitzohren. Am 20. Mai ist Jette Jorjans neues Buch „Pfoten, Fell, Miau“ erschienen. Dort schildert sie, wie „Boljö“ seine Katzenmama munter hält, wie er sich als verkannter Florist an den Blumenvasen zu schaffen macht („Blumen stehen heute nur noch im Gästezimmer, wo er nicht mehr dran kommt“) – und auch, wie der Kater zu seinem Namen kommt.
Eigentlich sollte er ja „Kurt“ heißen. Der Meinung war zumindest Jette Jorjans Mann. Das gefiel der Autorin aber so gar nicht. Im Rahmen einer Kurzgeschichte erzählt sie im Buch, dass so ein tapferer, kleiner Mann einen klangvolleren und melodischen Namen braucht. Ein Name, der den Stolz, seine Einzigartigkeit transportiert – und ein bisschen an den Ort erinnert, in dem er gefunden wurde, nämlich Schönau. Also hat Jette Jorjan sich hingesetzt und mit den französischen Worten „beau“ (schön) und „lieu“ (Ort) gespielt – und heraus kam eben – in der eingedeutschten Variante – „Boljö“. „Bei mir haben alle Tiere komische Namen“, sagt Jette Jorjan und lacht dabei. Sie erzählt von ihren Katzen Rougette und Babajaga. „Auch in meinen Geschichten. Wenn es um Namen geht, spiele ich oft Mahjong. Damit kriege ich den Kopf frei und die Namen fallen mir ein.“
In Anlehnung an Schönau
Leser ihres neuen Buches können sich auf ein Wechselspiel zwischen Humor und Tiefgang freuen. Jette Jorjan hat Geschichten und Gedichte gesammelt über Katzen auf der Erde und dem Mond. Sie erzählt von der Göttin des Mondes Kallisto, die zusammen mit ihrer Freundin, der Katzengöttin Felinjaja, den Mann im Mond auf charmante Weise an das Zusammensein mit Katzen gewöhnt. Und mittendrin natürlich „Boljö“ als Monsieur Charmant, der glaubt, ihm gehöre die Welt.