Finnentrop/Bamenohl. . Bedarfsplan des Kreises Olpe: In der Gemeinde Finnentrop fehlen für das kommende Kindergartenjahr viele Plätze. Panama-Anbau hilft erst in 2020.
Die Arbeiten für die bauliche Erweiterung des Kindergartens Panama in Bamenohl haben mittlerweile begonnen: Unmittelbar neben dem Familienzentrum entsteht ein Anbau, in dem im Sommer kommenden Jahres eine zusätzliche vierte Gruppe mit 20 freien Plätzen eingerichtet wird. Geplant sind dort sechs weitere U3-Plätze und 14 Ü-3. Die Kosten, rund 700.000 Euro, werden größtenteils durch Mittel des Landes und des Kreises sowie durch Eigenmittel getragen. Mit diesem Vorhaben lindert der Elternverein, Träger des Familienzentrums, zumindest ein wenig die Not vieler Eltern, die vergeblich auf der Suche nach einem verfügbaren Kita-Platz für ihren Nachwuchs sind.
68 Plätze fehlen laut Bedarfsplan
Laut aktueller Zahlen des Kreises Olpe aus der Bedarfsplanung fehlen bereits für das anstehende Kindergartenjahr 2019/20 in der Gemeinde Finnentrop 68 Plätze. Diese Zahl liefert Ludwig Rasche, 1. Beigeordneter der Gemeinde, auf Nachfrage. Verantwortlich für die Versorgung ist bekanntlich das Jugendamt des Kreises.
„Wir können aber Hilfestellungen leisten, in dem wir zum Beispiel Grundstücke bereitstellen“, erklärt Rasche. Dies sei beispielsweise in Bamenohl beim Kindergarten Panama so geschehen. Darüber hinaus befinde sich die Verwaltung laut Rasche derzeit in Gesprächen mit zwei potenziellen Trägern für einen weiteren Kindergarten im Bereich Finnentrop-Bamenohl. „Wir haben den Bedarf natürlich erkannt und versuchen zu unterstützen, etwa bei der Suche nach einem geeigneten Standort.“
Erheblicher Ausbaubedarf
Wie notwendig die Schaffung neuer Kita-Plätze ist, lässt sich an den Zahlen der KITS GmbH, die fünf Kindergärten auf Finnentroper Gemeindegebiet in Trägerschaft hat, schnell ablesen. „Wir haben in Finnentrop, ähnlich wie in Wenden, einen starken Mangel“, betont Peter Schmitz, Geschäftsführer der KITS GmbH (Katholische Kindertageseinrichtungen Siegerland-Südsauerland) und liefert zugleich den Beweis: In Heggen musste der kirchliche Träger zehn Kinder zum anstehenden Kindergartenjahr abweisen, in Fretter deren zwölf Sprösslinge, in Finnentrop 25 Kinder. „Und da kommen noch zwölf Kinder oben drauf, die noch ein Jahr länger warten müssen“, ergänzt Schmitz.
Träger sind die KITS GmbH und Elternvereine
Die Kindergärten in der Gemeinde Finnentrop befinden sich entweder in Trägerschaft der KITS GmbH oder werden von Elternvereinen getragen. Die Gemeinde selbst versucht sich laut Rasche etwa durch die kostelose Bereitstellung von Grundstücken zu beteiligen.
In Bamenohl musste man zudem 21 Absagen erteilen und in Rönkhausen fehlen schließlich 10 Plätze. In Summe musste die KITS GmbH 78 Absagen erteilen. „Was wir natürlich nicht mehr nachvollziehen können, ist, ob die Kinder anderswo untergekommen sind“, ergänzt Schmitz und schiebt als Erklärung für den offensichtlichen Mangel nach: „Kinder gehen heute jünger zur Kita und nehmen mehr Platz in Anspruch. Durch den Betreuungsaufwand sind die Gruppen kleiner geworden“, sagt der Geschäftsführer. „Insgesamt gibt es deshalb einen erheblichen Ausbaubedarf.“