Neu-Listernohl. . In Neu-Listernohl entsteht ein neues Wohnbaugebiet mit 44 Grundstücken. Schon jetzt mehr als 60 Anfragen. Dazu kommen vier Mehrfamilienhäuser.

Ein wenig verwundert rieb sich Alberto Zulkowski (SPD) die Augen, als er diese Zahlen las: Bereits jetzt gibt es mehr als 60 Anfragen für die 44 Baugrundstücke im künftigen Wohngebiet im nördlichen Neu-Listernohl, das bislang als landwirtschaftliche Fläche genutzt wird. „Die Nachfrage ist erstaunlich hoch“, erklärt der SPD-Politiker und Anwohner auf Nachfrage dieser Redaktion und ergänzt: „Daran erkennt man, wie wichtig das Projekt ist. Wie in anderen Dörfern auch sind gerade junge Familien bestrebt, hier zu bleiben. Sie brauchen Bauflächen.“

Starker Standort

Als beeindruckend bezeichnet Attendorns Bauamtsleiter Carsten Graumann diese Zahl und das offensichtlich große Interesse. Das hänge wiederum, vermutet der Amtsleiter, neben dem hohen Bedarf mit dem Standort zusammen. So sei beispielsweise das künftige Industriegebiet Fernholte nur einen Steinwurf entfernt (kurze Wege zum Arbeitsplatz), man sei mit dem Auto schnell in Attendorn oder Olpe, und auch die L 539 Richtung Märkischer Kreis grenze bekanntlich direkt an Neu-Listernohl. Für junge Familien ideal: Sowohl der Spiel- als auch der Sportplatz sowie die Grundschule befinden sich in unmittelbarer Nähe und sind fußläufig erreichbar. „Ein wirklich toller Standort“, findet daher Alberto Zulkowski. Um die Notwendigkeit neuer Wohnbauflächen in und rund um Attendorn weiß auch CDU-Fraktionschef Wolfgang Teipel: „Der Bedarf ist ungebrochen, das haben wir etwa in Dünschede gesehen, wo die Bauplätze schnell weg waren.“ Dem CDU-Chef ist es sehr wichtig, nun in den Dialog mit den Anwohnern zu treten, um über potenzielle Probleme und Wünsche der Anwohner zu sprechen.

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Doch bis die ersten Häuser stehen, wird es noch dauern. Realistisch sei das Frühjahr 2021, so Graumann. Zuvor müsse unter anderem die verkehrliche Erschließung erfolgen. Am Montag startete zudem die Phase der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden. Die Verkehrsführung sieht vor, dass von Westen aus kommend die Straßen „Rapsweg“ und „Mohnfeld“ weitergeführt werden und von Osten eine weitere Straße über den Petersburger Weg geschaffen wird. Heißt, dass Gebiet kann künftig von zwei Seiten aus be- und durchfahren werden.

Verkehr wird sich teilen

„Das hat den Vorteil, dass sich der Verkehr verteilen wird und wenn es irgendwo eine Sperrung gibt, die Anwohner noch eine zweite Zufahrt haben“, betont Graumann.

Die weiteren Planungen sehen vor, dass an den Randbereichen des Gebietes öffentliche Grünflächen entstehen, in Teilen sogar mit Aufenthaltsqualität in Form neuer Fußwege. „Und diese Flächen dienen natürlich auch dem ökologischen Ausgleich“, ergänzt Graumann. Fußwege im Gebiet selbst sollen künftig die Wege verkürzen, etwa zur Grundschule oder dem Sportplatz. Neben den besagten 44 Bauplätzen sind im Flächennutzungsplan für dieses gut 80.000 Quadratmeter großes Wohngebiet auch vier Mehrfamilienhäuser vorgesehen. Ganz nach dem Geschmack von Teipel und Zulkowski. „Durch die Wohnungen schaffen wir mehr bezahlbaren Wohnraum“, sagen beide unisono.

Zuvor werden ab Oktober nochmal archäologische Untersuchungen durchgeführt, denn bekanntlich wurden auf dem Gebiet u. a. Reste eines Hofes aus der vorrömischen Eisenzeit entdeckt (wir berichteten). Die Untersuchungen sollen im Frühjahr kommenden Jahres abgeschlossen sein.