Attendorn. . Kleine Grünfläche am „Schüldernhof“ in Attendorn fällt neuen Planungen der Stadt zum „Opfer“. Parkraum soll eines Tages aber zurückgebaut werden.

Ein großer, einheitlicher Platz mit Aufenthaltsqualität soll bekanntlich vor dem Attendorner Rathaus entstehen. Der Grundriss der alten Klosterkirche, so sehen es die Pläne vor (wir haben mehrfach berichtet), wird optisch hervorgehoben, das alte Klosterportal wieder aufgerichtet und ein Wasserspiel wird sich vor dem Eingang wiederfinden. Darüber hinaus wird der Platz vom motorisierten Verkehr „befreit“. Die ersten Schritte der baulichen Umsetzung sind im Februar gestartet, mit der Verlegung neuer Leitungen sowie mit dem Bau von zwölf Parkplätzen zwischen Rathaus und evangelischer Kirche.

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Ursprünglich wollte die Stadt ihren Rathaus- und Klosterplatz in zwei Abschnitten umbauen. Doch nun haben sich die Pläne, zumindest was diese Vorgehensweise angeht, geändert und die Umgestaltung der beiden Plätze soll in einem Abwasch erledigt werden. „Als wir an die Ausschreibungen für den eigentlichen Bau herangegangen sind, haben wir festgestellt, dass es einen hohen Aufwand bedeutet, die Abschnitte getrennt auszuschreiben“, erklärt Tiefbauamtsleiter Michael Koch im Gespräch mit dieser Redaktion.

Synergieeffekte

Eine einheitliche Ausschreibung für den eigentlichen Umbau würde laut Verwaltung erhebliche Synergien bedeuten, da beispielsweise nur ein Unternehmen eine gleichbleibend homogene Ausführung der Arbeiten garantiere, so die Verwaltung. Und es kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu, erklärt Koch: „Wenn wir in zwei Bauabschnitten vorgehen würden, dann wäre der Bereich vor dem historischen Eingang des Rathauses bis zum Stadtjubiläum 2022 wohl nicht fertig. Das wollen wir vermeiden, wir wollen einen repräsentativen und fertigen Eingang zeigen.“

Die Arbeiten auf dem Klosterplatz und zwischen evangelischer Kirche und Rathaus gehen voran.
Die Arbeiten auf dem Klosterplatz und zwischen evangelischer Kirche und Rathaus gehen voran. © Flemming Krause

Das Ganze hat jedoch einen Haken: Dem veränderten Ablauf fallen 15 Parkplätze auf dem Klosterplatz zum Opfer. Wenn man das gesamte Areal wie ursprünglich vorgesehen schrittweise ausbauen würde, stünden 25 Parkplätze zur Verfügung, mit dem neuen Plänen sind es nur noch zehn. Diese „Parkplatzlücke“ möchte die Stadt nun vollständig dadurch kompensieren, dass sie einen provisorischen Parkraum auf der Grünfläche am „Schüldernhof“ gegenüber des Rathausinnenhofes schafft. Provisorisch deshalb, weil das Innenstadtentwicklungskonzept genau dort künftig eine kleine Parkanlage vorsieht. Der Parkplatz wird also zurückgebaut, wenn am Kölner Tor die anvisierte großflächige Parkplatzanlage entsteht. Doch das ist noch Zukunftsmusik.

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„Der kleine Stadtpark, der hinterm Rathaus entsteht, ist für mich eine Herzensangelegenheit. Denn so einen haben wir in der Stadt noch nicht. Wir wollen einen Rückzugsraum schaffen, wo man sich mal hinsetzen und ein Buch lesen kann“, erläutert Koch und spielt darauf an, dass die Stadt seine Fußgängerzone weiter beleben möchte. Dabei spielen auf der einen Seite das Gastronomie- und Einzelhandelsangebot eine wichtige Rolle, auf der anderen Seite brauche es aber auch einen Gegenpol, so Koch. Deshalb plädiert auch Wolfgang Teipel, CDU-Fraktionsvorsitzender, dafür, „dass wir die Bäume auf der kleinen Grünanlage erhalten und, dass die Steine, die durch den provisorischen Umbau entnommen werden, für eine späteren Verwendung aufgehoben werden.“ Die Mitglieder des Bauausschusses nickten die neuen Pläne der Verwaltung ab. Abschließend entscheidet der Rat am 22. Mai.