Attendorn. . Privater Investor lässt Altbauten abreißen und 20 neue Wohnungen errichten. Flüchtlinge sind im Stadtgebiet verteilt, etwa an den Hohler Weg.

Es kann sich nur noch um Tage handeln, ehe die Bagger am Osemundweg anrücken und die drei Doppelhaus-Altbauten, in denen bis vor wenigen Wochen 28 Flüchtlinge gelebt hatten, abgerissen werden. Ein privater Investor wird an besagter Stelle planmäßig bis Ende dieses Jahres zwei neue Häuser mit je zehn Wohnungen errichten. Im Juni sollen laut Informationen der Verwaltungen die Rohbauarbeiten starten. Ursprünglich hatte auch die Stadt mit dem Gedanken gespielt, das Bauvorhaben in Eigenregie durchzuführen.

Das hatte sich durch den Investor dann aber erledigt. Platz finden sollen in den bis zu 65 Quadratmeter großen Wohneinheiten Menschen und Familien, die auf günstigen Wohnraum angewiesen sind, also beispielsweise Sozialhilfeempfänger, Azubis oder auch anerkannte Flüchtlinge.

Die drei Flüchtlingsfamilien, die am Osemundweg wohnten, sind inzwischen in die ehemalige Grundschule nach Lichtringhausen bzw. in die einstige Forstverwaltung nach Neu-Listernohl umgezogen. Die alleinstehenden Männer wurden im Stadtgebiet verteilt. Neun von ihnen leben seit gut einem Monat im Container am Hohler Weg. Dieser stand rund ein halbes Jahr aufgrund von Vandalismus-Schäden komplett leer und hat auch bei Wolfgang Langenohl (SPD) keinen guten Ruf. „Ich kenne alle Flüchtlingscontainer in der Stadt und keiner ist so schlecht wie der am Hohler Weg. Er ist in die Jahre gekommen und er gibt sowohl innen als auch außen ein sehr schlechtes Bild ab“, beklagt der SPD-Politiker, der im Gespräch mit dieser Redaktion fordert, dass der Container beseitigt wird.

Container instand gesetzt

Um diesen Vorwurf weiß natürlich auch Attendorns Sozialamtsleiterin Christiane Plugge. Die Stadt habe jedoch in den vergangenen Wochen den Container wieder instand gesetzt. Plugge betont: „Wir haben die Möbel dort komplett rausgeholt sowie Wände und Fußböden durch eine Fachfirma reinigen lassen. Zudem haben wir in der Küche neue Elektroherde installiert.“ Zudem plane man die Einrichtung eines Gemeinschaftsraumes. Diesen fordert auch Langenohl. Dass der Umzug vom Osemundweg zum Hohler Weg für die neun Flüchtlinge ein Schritt zurück bedeute, ist auch Plugge klar. Denn: „Jetzt leben die Männer wieder in einer Gemeinschaftsunterkunft, zuvor hatten sie ihre eigenen kleinen Wohnungen.“ Nichtsdestotrotz hätten die Umgezogenen auch im Container jeder ein eigenes Zimmer, ergänzt die Sozialamtsleiterin. Und die Nähe zur Stadt sei ebenso ein Vorteil.

Dass der Container am Hohler Weg wieder hergerichtet wurde, ist auch Uli Selter (CDU) sehr wichtig, der wie Langenohl den schlechten Zustand immer wieder beklagte. Aber: „Ich stehe mit dem Sozialamt im ständigen Kontakt und kann sagen, sie machen wirklich einen guten Job.“ Grundsätzlich sei es nun wichtig, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Selter: „Die große Herausforderung besteht jetzt darin, Anschlusswohnungen für die Flüchtlinge, die hier bleiben dürfen, zu schaffen.“ Die neuen Häuser am Osemundweg könnten eine Vorreiterrolle übernehmen.