Unser Garten-Experte Thomas Kramer versorgt Sie wöchentlich mit wertvollen Tipps und Ideen rund um das Thema Garten.
Was es nicht alles gibt. Vielleicht haben Sie es ja auch gelesen in der Fernsehzeitung im März dieses Jahres. Da wurde von Gartenbewässerung per App oder Erkennung von Pflanzenkrankheiten ebenfalls per App berichtet.
Über WLAN werden dabei lokale Wetterdaten abgerufen und dann errechnet, wie viel Wasser für die optimale Pflanzenversorgung notwendig ist. Das Ergebnis wird dann auf einen Bewässerungscomputer übertragen und der transportiert dann genau die errechnete Menge mit Hilfe von Ventilen und Rasensprengern in den Garten und zu den Pflanzen. Beim Pflanzendoktor per App heißt es Foto machen, das wird dann mit Bildern der Datenbank abgeglichen und zack, steht das Ergebnis fest: z.B. Birnengitterrost. Wunderbar, oder? Kein Gärtner muss mehr etwas über Pflanzenschutz und Krankheiten lernen und kein Mensch muss mehr Kannen schleppen. Nur was tun, wenn lokale Wetterdaten mal nicht zutreffen? Soll ja vorkommen, dass das angekündigte Wetter so gar nichts mit dem tatsächlichen Wetter zu tun hat. Und manchmal regnet es in Olpe und in Rhode scheint die Sonne. Sieht dann blöd aus, wenn es regnet und gleichzeitig laufen die Beregner. Was ist, wenn Pflanzen mit unterschiedlichen Ansprüchen an Feuchtigkeit und Wassermengen in Pflanzengemeinschaften im Beet zusammenstehen?
Tipps für das Leben im Garten
Thomas Kramer kennt sich aus in Sachen Garten. Er ist seit fast 30 Jahren Geschäftsführer der Olper Firma Garten Kramer.
Er weiß, dass es beim Thema Garten nicht nur um Rasen, Pflanzen, Ziersträucher geht, sondern immer mehr um einen Bereich für das Leben im Freien.
Jeden Dienstag gibt er auf der Lokalseite 2 an dieser Stelle unseren Lesern Tipps und Ratschläge um das Thema „Leben im Garten“.
Erkennt das die App und gibt dann denen viel die viel brauchen und denen wenig die wenig brauchen. Das stelle ich mir praktisch so vor wie die Bewässerung mit einer Wasserpistole. Ein Roboter mit dem Aussehen von John Wayne geht bewaffnet mit zwei Wasserpistolen durch den Garten und spritzt alles punktgenau auf die Pflanzen. Das ist doch mal Zukunft. Was ist beim Birnengitterrost? Sagt dann die App: „Geh in Nachbars Garten und entferne unverzüglich alle Wachholderpflanzen“. Oder kommt es noch besser? Vielleicht setzt die App ja auch eine computergesteuerte Motorsäge auf eigenem Fahrwerk in Bewegung, die fährt dann in Nachbars Garten und senst rücksichtslos alle Wachholder nieder, ob der Nachbar das will oder nicht. Bei dem Beispiel fällt mir jetzt Rambo und Sylvester Stallone ein.
Nicht das Sie jetzt denken ich hätte keine Apps auf meinem Handy. Für mich ist so ein Handy zwar in erster Linie ein Mobiltelefon, aber es gibt durchaus sinnvolle Apps die wirklich helfen den Alltag zu überstehen. Aber wie geht die Entwicklung weiter? Stecke ich das Mobiltelefon demnächst in den Boden und eine App sagt mir den PH-Wert und spricht eine Düngeempfehlung aus? Gleichzeitig wird verglichen, welcher Gartenmarkt aktuell diesen Dünger im Angebot hat, der Spediteur bekommt den Auftrag diesen so unschlagbar günstigen Dünger z.B. unverzüglich von München nach Olpe zu bringen und Sie brauchen dann nur noch die errechnete Menge an der Stelle um das Handy herum ausbringen. Easy, oder? Sie müssen allerdings dann das Handy an mehreren Stellen im Garten eingraben, denn es können ja unterschiedliche Bodenstrukturen vorhanden sein. Dann gibt es auch unterschiedliche Düngeempfehlungen.
Macht aber nichts, die Materialien kann dann der Spediteur gleich mitbringen. Vielleicht tun wir gut daran, nicht alles per App steuern zu wollen und denken an den Satz:…“so fragen Sie Ihren Arzt, Apotheker und Landschaftsgärtner“. Über Birnengitterrost und Wachholder berichte ich in absehbarer Zeit.
Viel Spaß beim Gärtnern wünscht Ihnen Ihr Thomas Kramer