Olpe. . Kampf für 1. Klasse an der Düringer Grundschule in Dahl. Stadtrat steht hinter Eltern. Entscheidung liegt aber bei den Schulaufsichtsbehörden.
Es sind sich wirklich alle einig. Ohne Ausnahme. Der Teilstandort der Katholischen Grundschule Düringer in Dahl soll erhalten bleiben, möglichst zum kommenden Schuljahr eine Eingangsklasse gebildet werden. Das ist Fakt. Doch das der Wille der Eltern, der Kinder und der Mitglieder des Stadtrates Olpe alleine nicht zwangsläufig zum Ziel führt, das wurde in der jüngsten Ratssitzung deutlich. Denn der Weg dorthin führt unweigerlich an den Schulaufsichtsbehörden vorbei. Wer im Rahmen der Gesetze hier letztlich die Entscheidungen trifft, das wurde geklärt. Doch eine Frage – die wichtigste überhaupt – blieb auch nach stundenlanger Diskussion unbeantwortet: Wo geht mein Kind denn jetzt im Sommer zur Schule?
15 Kinder sind zu wenig
Es sind etliche Eltern, die zur Stadtratsitzung am Mittwoch gekommen sind. Sie kommen aus Dahl und aus Saßmicke, haben Bürgermeister Peter Weber eine Unterschriftenliste mitgebracht. Dort haben 800 Mütter und Väter unterschrieben, dass doch bitte an dem Teilstandort der Katholischen Grundschule Düringer in Dahl eine Eingangsklasse gebildet werden soll. Und sie haben Sorgen mitgebracht. Denn ob die Schulaufsichtsbehörden der Bildung einer Eingangsklasse möglicherweise zustimmen würden, ist noch unklar. Grund sind die bislang nur 15 angemeldeten Kinder am Teilstandort. Schulrätin Ute Roth hatte klar gemacht, dass 15 Kinder nicht ausreichten. Das sei langfristig nicht solide, 17 Kinder müssten es sein. Auch mit Blick auf die Tatsache, dass die Standorte nah beieinander lägen, müsse eine ausgewogenere Verteilung der Grundschüler möglich sein. Es ist die Rede von einer Umverteilung.
Es wurde stundenlang sachlich diskutiert. Sämtliche Wortmeldungen der Ratsmitglieder zielten darauf ab, zu zeigen, dass sie alle einer Eingangsklasse am Teilstandort der Verbundschule zustimmen. Auch der Bedarf des Teilstandortes konnte anhand von Zahlen belegt werden. Nur der Weg dorthin, sprich die Formulierung des Beschlusses, um für die nächsten Schritte eine rechtmäßige Vorlage zu liefern, der hat gedauert. Letztlich einigte man sich mehrheitlich auf den Vorschlag von Volker Reichel (SPD) den Beschluss wie folgt zu formulieren: Im Schuljahr 2019/2020 werden an der Verbundschule Katholische Grundschule Düringer zwei Eingangsklassen gebildet. In der Verbundschule soll an möglichst jeden Standort, also Rüblinghausen und Dahl, eine Eingangsklasse gebildet werden. Dabei soll mit den Schulaufsichtbehörden und der Schulleitung abgestimmt werden, ob die Mindestzahl von 17 bis 18 Schülern ausnahmsweise unterschritten werden kann. Weiterhin formulierte der Rat den Wunsch, dass eine Umverteilung von Schulkindern gegen den Elternwillen nicht stattfinden soll. Allerdings, so betonte der Bürgermeister: Dem Rat der Stadt Olpe obliegt nicht die Kompetenz über die Anzahl der Schüler in den Klassen zu entscheiden. Das ist eine Entscheidung der Schulaufsicht. „Wir sind seit geraumer Zeit, seit mehreren Monaten, im Gespräch mit den Schulaufsichtsbehörden, mit der Schulleitung“, versicherte Peter Weber.
Viele offene Fragen
Christine Schreiner meldet sich zu Wort und stellte die Frage, die alle im Ratssaal interessierte: Wo werden die Kinder denn nun zur Schule gehen? Dahl und Rüblinghausen oder nur in Rüblinghausen? „Welche Briefe gehen denn nun an die Eltern mit Kindern, die in die erste Klasse kommen raus?“, fragte sie. Darauf konnte Peter Weber keine Antwort geben. Eben weil das eine Sache der Schulaufsicht/der Schule ist. Auch Silke Sondermann aus Dahl warf ein: „Wann kann ich meiner Tochter sagen, in welche Schule sie kommt?“ Auch das konnte nicht beantwortet werden. „Wie wollen Sie garantieren, das der Teilstandort erhalten bleibt, wenn keine Eingangsklasse gebildet wird?“, fragte Benita Wister aus Dahl. „Ich habe keine Lust die Diskussion in drei Jahren wieder zu führen.“ Peter Weber beruhigte, dass die Schließung eines Teilstandortes nicht ohne einen Ratsbeschluss möglich sei. Weiterhin habe es bereits Gespräche mit der Schulaufsicht gegeben und auch aus deren Reihen gebe es kein Interesse daran, den Standort zu schließen. Nicht zuletzt wegen der steigenden Schülerzahlen.
Viel Verständnis aus den Reihen der Ratsmitglieder für die Sorgen der Eltern. Dennoch blieb am Ende der Sitzung vor allem eines übrig: Unsicherheit. Eine Mutter traf den Wunsch der Eltern auf den Punkt: „Bitte tun Sie alles dafür, dass der Teilstandort erhalten bleibt!“