Kreis Olpe/Rüblinghausen. . Gesellschaft der Franziskanerinnen baut neuen Kindergarten In der Trift in Rüblinghausen. Standort neben dem Gewerbegebiet kein Problem.
Das Thema ist fraglos ein gesellschaftspolitischer Dauerbrenner: Kindergartenplätze - vor allem für die Kleinsten (U 3) fehlen an allen Ecken und Enden. Sogar im Kreis Olpe platzen viele Kitas aus allen Nähten. Die Gesellschaft der Franziskanerinnen (GFO) will dem nicht tatenlos zusehen, baut derzeit und demnächst, was das Zeug hält. Die Fundamente am Drolshagener Buscheid sind gerade erst gegossen, da hat die Gesellschaft das nächste Millionen-Projekt schon in der Pipeline, wie GFO-Geschäftsführer Markus Feldmann im Gespräch mit unserer Zeitung bestätigt: „Ein zusätzlicher dreigruppiger Kindergarten war für die Stadt Olpe laut Bedarfsplan noch vorgesehen. In der Vorwoche haben wir das Grundstück von der Stadt gekauft, der Bauantrag ist gestellt.“
820 Quadratmeter-Bau für rund 1,9 Millionen Euro
Das Baugrundstück In der Trift ist rund 2180 Quadratmeter groß.
Bebaut wird eine rund 600 Quadratmeter große Fläche. Der kellerlose Neubau bietet eine Nutzfläche von rund 820 Quadratmetern, der umbaute Raum beläuft sich auf rund 4000 Quadratmetern.
Die Kostenschätzung für das Projekt weist eine Summe von rund 1,8 bis 1,9 Millionen Euro aus. Kostenträger Kreis Olpe.
Die aktuelle Ausbauplanung in der Kindertagesbetreuung des Kreises Olpe stand unter anderem auf der Tagesordnung im Kreistag am vergangenen Montag.
Demnach sollen kreisweit bis Ende 2021 399 zusätzliche Kitaplätze geschaffen werden, 339 Plätze für U 3-Kinder, 60 Plätze für Ü 3-Kinder.
Von diesen 399 Plätzen befinden sich 251 bereits in der konkreten Planung.
Ort des Geschehens ist ein Grundstück zwischen der Trift und der Biggestraße - gegenüber dem Stahlhandel Heller & Köster. Geplant worden ist der Neubau vom Olper Architekturbüro Guido Becker, der sich an diesem Morgen ebenso für uns Zeit genommen hat, wie Birgit Löcker und Sandra Mester, die bei der GFO unter anderem für die Kindergarten-Organisation zuständig sind. Und Birgit Löcker macht sofort deutlich, wie dringend der Neubau benötigt werde: „Wir haben aus unseren Kindergärten Pusteblume und Löwenzahn eine Warteliste, auf der aktuell 50 Familien stehen. Überwiegend werden Plätze für Kinder unter drei Jahren gesucht.“
Maximal bis zu 70 Kinder
Heißt im Klartext: Wenn Markus Feldmann und Guido Becker irgendwann Ende des nächsten Jahres oder Anfang 2021 zur Eröffnung einladen, werden die Plätze im Haus schon längst vergeben sein. Dennoch, so rät Löcker, sollten sich Interessierte melden, da es immer mal Verschiebungen geben könne.
Der neue Kindergarten, der den Namen der Ordensgründerin Maria-Theresia tragen wird, soll zunächst nur für die Betreuung von U 3-Kindern genutzt werden. „Das wird in drei Gruppen zu je zehn Kindern“ organisiert“, erklärt Löcker.
Aber das sei nur zu Anfang so. die Maria-Theresia-Kita werde Stück für Stück weiter bevölkert: „Wenn die U 3-Kinder älter werden, werden daraus hier im Gebäude Ü 3-Gruppen gebildet und neue U 3-Kinder rücken nach. Insgesamt ist hier Platz für 60 bis maximal 70 Kinder.“
Reibungslose An- und Abfahrt
Während man bei der GFO mit Blick auf das benachbarte Gewerbe und die viel befahrene Straße zunächst gezögert habe, so Feldmann, sei die Resonanz befragter Eltern durchweg positiv: „Vor allem die problemlose Anfahrt- und Parksituation spielt eine wichtige Rolle.“ Der Lageplan von Architekt Guido Becker zeigt, dass Eltern das Grundstück von einer Seite gut anfahren, die Kinder störungsfrei in die Kita bringen und das Grundstück auf der anderen Seite ohne Begegnungsverkehr wieder verlassen können.
Bauhaus lässt grüßen
Der Bau selbst kann sich sehen lassen, erinnert im Jubiläumsjahr des Bauhauses tatsächlich an die ineinander geschobenen kubischen Formen und ungeteilten Glasfronten der Gropius-Generation. Guido Becker: „Wir wollten ganz bewusst, dass der Kindergarten an dieser Stelle baulich abhebt.“ Ein Bebauungsplan enge an dieser Stelle glücklicherweise nicht ein.
Funktionelle Besonderheit: Wenn der Neubau sich mittelfristig als zu klein herausstellt, kann auf den einstöckigen Kubus später ein weiterer draufgesetzt werden. Becker: „Dort wäre Platz für eine 4. Gruppe.“ Aber auch die Anordnung des Baukörpers im Winkel bringt Vorteile mit sich. Eine Hofsituation hin zur Biggestraße und damit eine Abschottung zur vielbefahrenen Gewerbegebiets-Straße.