Altenhundem. . Das Unternehmen will am Stammsitz ein neues 6000 qm großes Gartencenter mit Café und Gartenmuseum bauen. Eröffnung schon im kommenden Jahr.

Wenn alles glatt geht, dann kann der Einzelhandel in Lennestadt schon ab nächstem Jahr mit einer neuen Attraktion punkten. Die Familie Kremer, bzw. die AK Liegenschaften GmbH, will am Stammsitz in Altenhundem ein neues „Naturgarten-Center“ bauen. Sämtliche Gebäude des jetzigen Gartencenters auf dem firmeneigenen Gelände an der Lennestraße (B 236) am Ortsausgang Altenhundem werden abgerissen. Insgesamt fünf Millionen Euro will Kremer investieren.

Perfektes Timing

Perfektes Timing: Pünktlich zum Frühlingsanfang bei bestem Sonnenwetter, wenn es allen Hobbygärtnern schon in den Fingern juckt, wurden die Kremer´schen Investitionspläne bekannt. Das neue Naturgarten-Center soll mehr bieten als modernere Verkaufsflächen. „Wir wollen uns auch als Ausflugsziel positionieren“, erklärt Firmenchef Alexander Kremer das Konzept. Der Einkauf soll zum Ausflug ins Grüne, zum Erlebnis für die gesamte Familie werden. Dafür wird ein 500 qm großes Café mit Lenneblick gebaut. „Das ist die moderne Interpretation des Einzelhandels im 21. Jahrhundert“, so Alexander Kremer.

Bürgerversammlung am 1. April im Rathaus

Zur Umsetzung des Vorhabens ist die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans erforderlich. Im Zuge des Maßnahmen sollen parallel die Verkehrsflächen an der Lennestraße, Rad- und Fußwege im Lendel und an der B 236 überplant und teilweise neugestaltet werden.

Eine öffentliche Bürgerbeteiligung findet am Montag, 1. April, ab 19.30 Uhr im Ratssaal 1 des Rathauses in Altenhundem statt.

Das Unternehmen Kremer betreibt drei weitere großflächige Gartencenter in Remscheid, Gummersbach und Lüdenscheid.

Die Garten-Center Kremer GmbH beschäftigt insgesamt 250 Mitarbeiter, 50 davon in Lennestadt, Tendenz steigend.

Sobald Baurecht geschaffen ist, sollen die Bagger rollen. Wenn die Genehmigungsverfahren gut laufen, könnte bereits im Herbst der erste Spatenstich erfolgen. Geplant sind Abriss und Neubau in zwei Abschnitten. Der Verkauf soll während der Bauphase weitergehen. Bereits in einem Jahr, also in 2020, soll das neue Naturgarten-Center eröffnen. Die gegenwärtige Verkaufsfläche von rund 4000 Quadratmetern wächst auf rund 5000 Quadratmetern. Alexander Kremer: „In der Summe wird der neue Markt 20 Prozent größer und 100 Prozent moderner als der alte.“ Entscheidend sei aber nicht der Flächenzuwachs, sondern ein besserer Zuschnitt der Verkaufs- und Aufenthaltsflächen sowie der Parkplätze.

Neue Ein- und Ausfahrt

Parallel soll die jetzige, enge Zufahrt von der B 236 durch eine rechtwinklige Ein- und Ausfahrt und eine Abbiegetasche auf der B 236 entschärft werden.

Die Architektur des neuen Gartencenters wird sich an der Bebauung in der Nachbarschaft orientieren. „Es wird keine moderne Glaskugel geben“, so Kremer. Andererseits „wollen wir auch ein Stück Firmengeschichte weitererzählen“. Und die beginnt vor 113 Jahren. 1905 gründete Franz Kremer, Urgroßvater des heutigen Firmenchefs, einen Gartenbaubetrieb an der Lennestraße, produzierte anfangs Tannengrün und Kranzunterlagen, die er mit dem Fahrrad bis ins Ruhrgebiet lieferte.

Später sicherten Gemüse- und Tabakpflanzen aus der eigenen Gärtnerei das Einkommen. Auch heute, 113 Jahre später, ist das Unternehmen zu 100 Prozent in Familienbesitz und wird von der vierten Generation vom selben Ort aus geführt. Auf einem Teil der Ausstellungsfläche soll auch eine Art Museum der Gartenkunst entstehen. Wie das alles genau aussehen wird, das wollen Stadtverwaltung und Unternehmen am 1. April in einer öffentlichen Bürgerversammlung vorstellen.

Erste Reaktionen auf das Investment sind positiv. Andreas Cordes, Vorstand der Werbegemeinschaft Aktionsring Altenhundem: „Ich finde das hervorragend, alles was unseren Einzelhandel attraktiver macht, kann nur gut sein. Einkauf ist heute ein Event.“