Attendorn. . Sabisch-Projekt im Sackhof: Künftige Bewohner haben ein eigenes Schlafzimmer und Bad, teilen sich aber Küche und Esszimmer. Parkplatz entfällt
Und wieder rollen in Attendorn die Bagger an. Im Sackhof 11 – mitten in der Innenstadt – entsteht das nächste Großprojekt. Gegenüber dem Rossmann-Anbau plant die Firma Sabisch & Co. Bauträger GmbH auf der Fläche des Parkplatzes an der Gaststätte „Kotani“ und dem alten Haus Schulte nebenan einen Neubau für ambulant betreute Wohngemeinschaften und sieben barrierefreie Wohnungen.
Das Projekt im Herzen der Hansestadt erläuterte Lothar Sabisch beim Besuch unserer Zeitung am Firmensitz in Oberveischede. In mehreren Schritten hat sein Unternehmen die fast 900 Quadratmeter große zusammenhängende Fläche erworben. „Städtebaulich ist dieser Bereich sehr interessant“, weiß Sabisch. Im Innenstadtentwicklungskonzept der Stadt Attendorn ist für den Parkplatz eine Neubebauung vorgesehen, um die vorhandene Baulücke zu schließen.
Caritas betreut die WG
Schon wieder Seniorenwohnungen in der Innenstadt, werden sich nicht wenige Hansestädter sagen. Dem entgegnet Lothar Sabisch: „Wir haben etwas geplant, was es in Attendorn in diesem Bereich noch nicht gibt.“ So betreut der Caritasverband im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss zwei Wohngemeinschaften mit jeweils elf Personen. „Das ist wie in einer Studenten-WG. Die Bewohner haben ein eigenes Schlafzimmer und Bad. Mit den anderen Bewohnern teilen sie sich den Wohnbereich mit Küche und Esszimmer.“
Die beiden oberen Geschosse des Neubaus sind vorgesehen für sieben Wohnungen mit Wohnflächen von 58 bis 95 Quadratmetern. Im Untergeschoss befinden sich die Technikräume und eine Tiefgarage für 25 Pkw-Stellfläche. Die 13 öffentlichen Stellflächen auf dem bisherigen Parkplatz fallen weg.
Laut den vom Attendorner Büro Hengstebeck erarbeiteten Planungen „erfolgt in südöstlicher Richtung eine Staffelung der Geschosse, so dass auf mehreren Ebenen zur Sonne ausgerichtete Ruhebereiche/Terrassen/Balkone für die Wohnungen in den beiden oberen Geschossen entstehen“.
Vertrag mit der Stadt Attendorn
Zwischen der Stadt Attendorn und Bauträger Sabisch wurde ein städtebaulicher Vertrag geschlossen, in dem die vereinbarten Rahmenbedingungen und Gestaltungsvorgaben des Projektes festgeschrieben sind.
Für die Planungen ist das Attendorner Büro Hengstebeck, Architekten und Projektmanager, zuständig.
Beim äußeren Erscheinungsbild innerhalb des mittelalterlichen Stadtkerns setzt Lothar Sabisch auf „Altstadt-Verträglichkeit“. Deshalb sind zur Straßenseite ausgerichtete Giebel geplant. Die lassen den Komplex so wirken, als wenn drei Gebäude nebeneinander stehen. Großen Wert legt die Stadt auf Begrünung.
„Es soll bezahlbar sein. Die Miet- und Nebenkosten sollen den üblichen Rahmen nicht übersteigen“, betont Sabisch. Die sieben barrierefreien Wohnungen in den beiden oberen Geschossen sind nicht für Senioren reserviert. Wer hier einziehen will, muss auch nicht die Angebote des Caritasverbandes in Anspruch nehmen.
Baugrube wird 3,60 Meter tief
Mit dem Abriss des alten Hauses Schulte wird in diesen Tagen begonnen. Vor dem Aushub der 3.60 Meter tiefen Baugrube - voraussichtlich im Juni - ist die obligatorische Kampfmitteluntersuchung fällig.
Um die Baugrube abzustützen und die angrenzenden Grundstücke abzusichern, werden Bohrpfahlwände eingesetzt. Mit der Fertigstellung und schlüsselfertigen Übergabe des knapp sechs Millionen Euro teuren Großprojekts rechnet Lothar Sabisch im vierten Quartal 2020.
Um die Vermarktung der Wohnungen kümmern sich die „immoXperten“. Ansprechpartner in der Kölner Straße 27 in Attendorn ist Michael Koschig (02722/3877).