Sondern. . Die Verbreiterung der Front für einen besseren Ein- und Ausstieg kostet über 200.000 Euro. Bis Ostern sollen die Renovierung abgeschlossen sein.
Die MS Westfalen der Biggesee Personenschifffahrt hat eine lange Umbauhistorie. Das Flaggschiff der „Weißen Flotte“ hat mittlerweile schon 41 Jahre auf dem Bu(g)ckel. In den mehr als vier Jahrzehnten musste sie sich schon vier „Schönheitsoperationen“ unterziehen. Derzeit ist die fünfte in vollem Gange: Die Front des Schiffes wird verbreitert. Um mehr als das Doppelte – von 1,40 auf drei Meter. Das soll es dann aber auch mit den „Eingriffen“ gewesen sein, findet der Geschäftsführer der Biggesee-Personenschifffahrt, Wolfgang Keseberg: „Die MS Westfalen wurde in den vergangenen Jahren verlängert, verbreitert und umgestaltet. Dieser Umbau ist hoffentlich die letzte Operation.“
Zeitplan verschoben
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„Das Schiff bekommt vorne einen breiteren Durchgang, damit die Besucher besser rauf und runter kommen“, erklärt Keseberg. Die vorherige Landebrücke sei beim Ein- und Ausstieg immer ein wenig knapp geworden, fügt er hinzu. Die Verbreiterung um 160 Zentimeter bringe zudem einen positiven Nebeneffekt mit sich: „Durch den Umbau haben wir vorne ein Freideck. Dort können wir bald Fahrräder und Rollstühle hinstellen“, sagt Keseberg erfreut, denn er wartet schon seit längerem auf die Neugestaltung: „Die Revision war eigentlich schon für letztes Jahr geplant“, so der Geschäftsführer. Ein zu niedriger Wasserstand der Bigge habe die Pläne aber zunichte gemacht. „Da es zu wenig Wasser gab, konnten wir das Schiff nicht auf Dock legen“, erklärt Keseberg.
Dieses Jahr klappt es aber. Das 50 Meter lange und 300 Tonnen schwere Fahrgastschiff wird auf Schlitten, die auf Schienen laufen, an Land geholt und trocken gelegt. Die Arbeit kann beginnen. „Die alte Nase wurde zunächst mit Schweißbrennern abgeschnitten“, erklärt Keseberg. Daraufhin hievt ein Autokran die neuen und vergrößerten Teile an die richtige Stelle, wo sie angeschweißt werden. „Die wurden schon vor einem Jahr in der Lux-Werft in Mondorf angefertigt. Dort wurde auch das Schiff gebaut“, sagt der Geschäftsführer, der die Kosten des Umbaus auf 200.000 Euro taxiert.
Die Gelegenheit genutzt
Acht Personen werkeln derzeit an der MS Westfalen. Auch Wolfgang Keseberg packt mit an: „Ich tue, was ich kann.“ Und zu tun gibt es noch genug. Obwohl die Verbreiterung fast abgeschlossen ist. Was fehlt, sind die Platten des Schiffsbodens. Die werden derzeit an ihre rechtmäßige Stelle geschweißt. Zudem werden bei der Gelegenheit auch noch andere Sachen erledigt: „Wir wechseln das Öl im Getriebe, beseitigen Roststellen und streichen frisch“, sagt Keseberg. Für weitere Maßnahmen bleibt nur noch wenig Zeit. Bis Ostern soll die letzte Operation der MS Westfalen abgeschlossen sein. Dann kann sie mit breiter Brust wieder auf dem Biggesee schippern.