Olpe. . Durch Spendengelder finanzierter Transporter vom Vereinsgelände entwendet. Kinderhospizverein Olpe sucht dringend einen Ersatz.

Fassungslosigkeit herrscht beim Deutschen Kinderhospizverein in Olpe. Der auffällig lackierte Vereinsbulli, mit dem der Hospizverein regelmäßig Kinder und Jugendliche mit lebensverkürzenden Erkrankungen im Rollstuhl und deren Familien transportiert wurde vom Hinterhof des Vereinsgebäude „In der Trift“ gestohlen. Bislang unbekannte Täter sollen den Mercedes Sprinter mit dem Kennzeichen OE-KV10 zwischen dem 20. Februar und dem 11. März entwendet haben. Warum der Diebstahl erst so spät bemerkt wurde, erklärt Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Silke Keller: „Über die Karnevals-Tage finden keine akademischen Veranstaltungen statt. Erst am Montag, als das Fahrzeug benötigt wurde, fiel auf, dass es weg ist.“

Spielende Kinder zieren den Sprinter

Der Sprinter jedenfalls fällt ins Auge, denn er zeigt an der Fahrzeugseite sowie am Heck spielende Kinder. An den Seitenscheiben sowie auf dem Heckfenster sind einzelne Luftballons abgebildet. Des weiteren ist er mit einer Laderampe für mindestens zwei Rollstuhlfahrer ausgestattet. Der Kinderhospizverein nutzt das Fahrzeug vor allem für den Transport zu bundesweiten Ferienbegegnungen oder Familienseminaren von Kindern, Jugendlichen und deren Familien. Aber auch zur Belieferung von Materialen zu diesen Veranstaltungen, die zur Pflege der kranken Menschen dienen.

Im Sommer 2016 überreichte die Deutschen Kinderhospiz Stiftung den Bulli an den Kinderhospizverein Olpe. 
Im Sommer 2016 überreichte die Deutschen Kinderhospiz Stiftung den Bulli an den Kinderhospizverein Olpe.  © Deutscher Kinderhospizverein

„Der ganze Verein ist geschockt, wie Menschen so etwas machen können. Wir haben ein ungutes Gefühl,“ zeigte sich Silke Keller im Gespräch mit unserer Zeitung betroffen. Der Sprinter im Wert von über 40.000 Euro war ein Geschenk der Deutschen Kinderhospiz Stiftung, der im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums übergeben wurde. „Es ist für uns so wichtig, dass unsere Kinder mit diesem Bus an den Aktionen teilnehmen können. Mit Rollstuhlplätzen und Rampe hat er einfach alles, was man braucht, um sicher mitfahren zu können“, sagte damals eine betroffene Mutter.

Durch Spendenaktion erworbener Bus

In einer großen Aktion hatte die Deutsche Kinderhospizstiftung über Monate hinweg auf ihrer Website und über Facebook um Spenden für einen solchen Bus geworben. Gemeinsam mit vielen Menschen und Organisationen wurde so das benötigte Geld zusammen getragen. Umso schlimmer ist die Tatsache, dass Diebe es auf ein solches Fahrzeug abgesehen haben. Ein Transporter, der für Mobilität sorgt, denn diese ist für den Deutschen Kinderhospizverein enorm wichtig, denn nur so können die so wichtigen Angebote umgesetzt werden. Große Rollstühle, Pflegebetten und andere benötigte Hilfsmittel lassen sich nicht ohne Weiteres in einem Auto verstauen - schon gar nicht, wenn ein Ausflug, ein Seminar oder eine Ferienbegegnung geplant ist, an dem mehrere Kinder und Jugendliche teilnehmen wollen.

Unterstützung gesucht

Der Kinderhospizverein sucht nun nach „Plan B“, da ein dringender Ersatz von Nöten ist, um den Transport zu den nächsten Veranstaltungen zu sichern. „Uns ist bewusst, dass die wenigsten Unternehmen einen umgebauten Sprinter für Rollstuhlfahrer zum Verleih anbieten. Wir hoffen aber einen Bulli oder Transporter mieten zu können, bis mit der Versicherung alles geklärt ist,“ hofft Silke Keller auf Unterstützung aus dem Kreis Olpe.
Der Verein nimmt Spenden dankend entgegen. Spendenkonto: Deutscher Kinderhospiz Verein, Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden, BLZ 462 500 49, Konto-Nr. 18 000 372, IBAN: DE54 4625 0049 0018 0003 72, SWIFT-BIC: WELADED1OPE

Bei Hinweisen zum Verbleib des Fahrzeuges nimmt die Polizei Olpe entgegen: Telefon: 02761/9269-0