Biekhofen/Kreis Olpe. . Einen neuen Vorsitzenden hat der Kreismusikverband Olpe immer noch nicht, aber alle Schlüsselpositionen sind jetzt wieder besetzt.

Dem Kreismusikverband Olpe bleibt der Supergau, das heißt der Rücktritt aller Funktionsträger und damit der Niedergang des Verbands erspart. Zwar wurde auch in der Jahreshauptversammlung am Freitagabend in Biekhofen kein neuer erster Vorsitzender gefunden, aber für die wichtigsten Aufgaben, die Organisation des Kreisjugendblasorchesters und der D-Ausbildungslehrgänge, stellten sich engagierte Aktive zur Verfügung. Katharina Huckestein (Musikverein Neuenkleusheim) und Annika Linse (Musikverein Rehringhausen), beide aus dem Orchesterrat, werden nun als neue Beiratsmitglieder offiziell die Organisation des KJBO übernehmen. Katja Zimmer, Jannik Hachenberg und Dominik Feldmann (Musikverein Rhode) kümmern sich um die D-Lehrgänge. Damit sind wichtige Schlüsselpositionen für die Arbeit des Verbandes wieder besetzt. Hermann-Josef Plassmann, zweiter Vorsitzender, freute sich sichtlich, dass er den Delegierten der 53 Mitgliedsvereine, diese erfreuliche Entwicklung mitteilen konnte. Im letzten Jahr hatte der Vorstand seinen Rücktritt angekündigt, sollten sich keine neuen Mitstreiter in Vorstand und Beirat finden. „Soweit ist es Gott sei Dank nicht gekommen“, so Plassmann.

Der Stellvertretende Landrat Dietmar Meeser, der die Musikvereine wegen ihrer Professionalität und Qualität als Markenzeichen des Kreises Olpe bezeichnete, dankte allen Verantwortlichen in Verband und Vereinen für ihre Arbeit und besonders dem „alten Fahrensmann Hermann-Josef Plassmann, der in bewundernswerter Weise in den letzten Jahren für Kontinuität gesorgt hat.“

Die Beiratsmitglieder Andre Sondermann und Marcel Laukant wurden einstimmig wiedergewählt, ebenso Kassierer Peter Hebbeker, so dass der Vorstand trotz dünner Personaldecke funktioniert. Klar ist aber auch, dass das Personalproblem lediglich verschoben statt aufgehoben ist.

Zweiter herausragender Tagesordnungspunkt der Versammlung war die Auszeichnung des Ehrenvorsitzenden Herbert Tillmann aus Rahrbach, der in diesem Jahr seit 50 Jahren dem Vorstand des Kreismusikverbandes oder seiner Vorgängerorganisationen angehört. Von 1977 bis 2004 leitete er als Vorsitzender die Geschicke des Kreisverbandes und leistete Pionierarbeit, indem er die D-Lehrgänge ins Leben rief. Plassmann: „Der Kreis Olpe und die Musik in NRW haben dir viel zu verdanken.“

Herbert Tillmann (78) erinnerte an die frühen Jahren, als den Jugendlichen ein Instrument in die Hand gedrückt wurde und sie dann ohne Ausbildung ins Orchester gesetzt wurden, weil die Vereine eine geregelte, instrumentale Ausbildung ablehnten. „Wenn ich heute die vielen Jugendlichen in den Orchesterreihen sehe, muss ich sagen, wir haben alles richtig gemacht“, so der Jubilar.