Grevenbrück. . Wirteehepaar aus Meggen will bewährtes Konzept beibehalten. Live-Musikevents und Mittagstisch auch mit regionalen Gerichten.

Sie wollten das gastronomische Rad nicht neu erfinden, sagen Michael und Eva Knoche, die am Sonntag, 10. März, im EssBahnhof in Grevenbrück das Ruder übernehmen werden. Gestern wurde das neue Pächterpaar offiziell vorgestellt.

An dem bisherigen Konzept der Gastronomie im Bahnhof wird sich also nicht viel ändern. Auch in Zukunft wird es Live-Musik-Events geben. Nur in der Küche will Küchenchef Michael Knoche ein paar andere Akzente setzen. „Ich bin gelernter Metzger und ein Verfechter von gutem Rindfleisch“, sagt der 55-jährige Meggener, der zusammen mit seiner Frau Eva (51) nach wie vor in seinem Heimatort wohnt.

Das Steak wird also ein Thema auf der Speisekarte sein, aber auch Pizza und Gutbürgerliches wie Roulade oder Rippchen. „Wir werden kein reines Steakhaus sein, auch der Gast um die 80 und Leute, die lieber Gerichte ohne Fleisch essen, werden bei uns etwas finden“, verspricht Eva Knoche. Und dies ab 1. April auch mittags (mittwochs bis freitags) von 11.30 bis 14 Uhr. Montags und dienstags bleibt der EssBahnhof geschlossen, freitags und samstags ist ab 17.30 und sonntags ab 10.30 Uhr bis zum Abend geöffnet. Zum Start am Sonntag 10. März, gibt es kein Essen a la carte, sondern „Sauerländer Tappas, also Schinkenschnittchen“, schmunzelt Michael Knoche. Aus dem Zapfhahn fließt übrigens wie bisher Bier aus Grevenstein (Veltins).

Für das neue Wirtepaar wird es ein spannendes und arbeitsreiches Jahr werden. Denn bis zum 31. Dezember bleiben sie auch noch Betreiber der Gastronomie in der Stadthalle Attendorn mit rund 220 Veranstaltungen im Jahresverlauf. „Es sei denn, die Stadt findet vorher einen Nachfolger“, so Eva Knoche.

Die hohe Arbeitsbelastung - nicht so ganz nebenbei betreibt das Paar noch 13 Festwirtschaften bei Schützenfesten von Attendorn bis Schmallenberg - war auch ein Grund für den Wechsel zurück nach Lennestadt. Eva Knoche: „Wir möchten wieder ein etwas kleineres Geschäft und ich auch mal wieder a la carte kochen.“

Björn Bröcher und Reinhard Korth von der LLS hießen die beiden herzlich willkommen. „Wir sind froh, dass wir das Ehepaar Knoche gewinnen konnten, die große Erfahrung in der Gastronomie mitbringen“, so Bröcher. Mit dem Trauzimmer und dem neuen Museumskonzept seien die Rahmenbedingungen gut, dass es im EssBahnhof weiter gut laufe.

In der Gastronomie aufgewachsen

Michael Knoche stand schon als kleiner Steppke hinterm Tresen, denn seine Familie betrieb früher den Gasthof Droste und den Landtag in Meggen. Er selbst lernte zunächst das Fleischerhandwerk und hängte eine Ausbildung zum Koch im Landgasthof Hotel Hanses-Bräutigam in Latrop an. 1997 übernahm er den Gasthof Vetter in Meggen und später für 13 Jahre den Schützenhof in Meggen. Dann folgten fünf Jahre im Bickmann´s in Altenhundem, bevor das Paar vor sieben Jahre in die Stadthalle nach Attendorn wechselte. In der ersten Zeit im EssBahnhof wird ihm sein Vorgänger Rolf Schauerte bei der Organisation von Live-Musik-Event zur Seite stehen.

Der Name „EssBahnhof“ bleibt. Rolf Schauerte: „Das Konzept hat sich etabliert.“ Die Gäste des EssBahnhofs kämen aus dem Elspe- und Veischedetal, viele aus Olpe und Attendorn. Immer mehr nutzten auch den Komfort, ohne Auto mit der Bahn an- und abreisen zu können.

Schauerte, der den Bahnhof seit Dezember 2013 betrieb, will aus familiären Gründen ein wenig kürzer treten. „Ich werde 64, da kann man einen Gang runterschalten“, sagt der Ex-Bösewicht des Elspe-Festivals, bei dem er Gesellschafter und Marketing-Berater ist.

Reif fürs „Sofa“ fühle er sich aber noch nicht und will sein Firmen-Event-Projekt weiter entwickeln und vermarkten. Er hat dafür eine Kurzkrimikomödie als Tagungsrahmenprogramm geschrieben.