Attendorn. . Umbau von Rathaus- und Klosterplatz in Attendorn startet am 11. Februar. Bevor die Umgestaltung jedoch beginnt, sind einige Vorarbeiten von Nöten
Es ist eine latente, aber nicht zu verschweigende Gefahr: Fußgänger, die vor dem Rathaus unterwegs sind, müssen sehr wachsam sein. Sowohl auf dem Rathausvorplatz als auch auf dem Klosterplatz tummeln sich scharenweise Autofahrer, die verzweifelt und häufig vergeblich nach einem Parkplatz Ausschau halten. „Als Fußgänger muss man schon Angst haben, auf den Klosterplatz zu gehen“, weiß Baudezernent Carsten Graumann um die untragbare Verkehrssituation. Er ergänzt: „Es ist offensichtlich, dass wir vor dem Rathaus ein großes Problem mit dem Parksuchverkehr haben“.
Ausschreibungen sind noch nicht erfolgt
Mit den Planungen der Umgestaltung von Kloster- und Rathausplatz ist das Büro „Boyer Schulze Landschaftsarchitekten und Ingenieure“ aus Soest beauftragt. Die Ausschreibungen für die eigentlichen Bauarbeiten am Rathaus- und Klosterplatz sind noch nicht erfolgt.
Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass Anwohner und Lieferbetriebe etwa am Seewerngraben trotz der anstehenden Arbeiten auch künftig ihre Grundstücke erreichen.
Auswirkung haben die bevorstehenden Arbeiten jedoch auf den ÖPNV. So wird anstelle der Haltestelle „Kölner Tor“ nur noch die unweit gelegene Haltestelle „St. Ursula-Schulen“ an der Hansestraße angefahren.
Die Lösung dieses Problems: Die Dauerparker kommen mit ihren Pkws künftig nicht mehr in die Stadt, sondern stellen ihre Autos etwas außerhalb der Kernstadt ab. Dafür wird derzeit unter anderem ein Parkplatz an der Südumgehung errichtet. Die Verkehrsnöte spielen bei der Neugestaltung des Rathausumfeldes, das mehr begrünte Aufenthaltsflächen bekommen soll (wir haben bereits berichtet), daher eine wichtige Rolle.
Der erste Bauabschnitt
So wird der Rathausvorplatz vom motorisierten Verkehr künftig komplett befreit. Die 14 Parkplätze zwischen Rathauseingang und Sparkasse ziehen um, und zwar an die Straße „Am Seewerngraben“ zwischen Rathaus und Evangelischer Kirche. Allerdings bleiben dann „nur“ zwölf Plätze übrig.
Bereits am 11. Februar rückt die Firma „Spies Straßen- und Tiefbau“ aus Drolshagen an, um mit dieser Maßnahmen zu beginnen. Während dieser Phase, aber auch nach dem gesamten Umbau von Kloster- und Rathausplatz, wird das Durchfahren der Straße „Am Seewerngraben“ nicht mehr möglich sein. Autofahrer müssen diesen Bereich dann über den Hohlen Weg, die Hansastraße und die Kölner Straße umfahren.
Parallel dazu werden im Februar, aus Gründen des Artenschutzes, einige Bäume und Hecken entfernt oder verpflanzt. Während etwa die Kaisereiche stehen bleibt, findet die sogenannte „Einheits-Linde“ einen neuen Platz an der Ecke Klosterplatz/Am Seewerngraben. Die Platanen vor dem Rathaus und auf dem Klosterplatz bleiben dafür an Ort und Stelle.
Der zweite Bauabschnitt
In dem dann folgenden Bauabschnitt werden weitere und notwendige Vorarbeiten für den eigentlichen Umbau des Klosterplatzes durchgeführt. Vor den Wohngebäuden und Arztpraxen, also am Durchweg vom Seewerngraben zur Kölner Straße, werden ein neuer Kanal und neue Versorgerleitungen gelegt. Später wird dieser Durchweg, derzeit nur für Anliegerverkehr und Fußgänger passierbar, eine wichtige verkehrliche Rolle einnehmen: Denn die Autofahrer, die in Zukunft auf dem Klosterplatz parken wollen (hier bleiben Parkbuchten bestehen, anders als beim Rathausvorplatz), können nur noch von der Kölner Straße aus den Platz befahren. Dafür wird der Durchweg später auch verbreitert. Diese Parkplätze seien laut Graumann in erster Linie für Familien mit Kindern und/oder für mobilitätseingeschränkte Personen gedacht. Doch bis damit begonnen wird, könnte Herbst sein.
Mehr Parkplätze sollen zu einem späteren Zeitpunkt auch am Neumarkt entstehen. Die derzeit 20 vorhandenen Buchten werden auf 29 erhöht, zudem werden sie breiter. Ebenso sollen am Neumarkt Fahrradboxen aufgestellt werden. „Das ist auch ein Baustein dafür, den Parkraumdruck zu entschärfen“, erklärt Tiefbauamtsleiter Michael Koch.
Der dritte Bauabschnitt
Doch zuvor soll in einem dritten Bauabschnitt die Kölner Straße bis zum Kirchplatz ausgebaut werden, planmäßig bis zum Spätsommer. „Wir werden einen barrierefreien Fußgängerbereich schaffen und dabei im mittleren Bereich der Kölner Straße eine Laufzone schaffen“, erklärt Graumann, und zwar bestehend aus Betonsteinpflastern mit Natursteinaufsatz. „Diesen Bereich werden wir dann auch optisch zu den Randwegbereichen, also unmittelbar vor den Geschäften, trennen“, führt der Baudezernent aus.
Der eigentliche Umbau
Wenn alles nach Plan läuft, beginnt der „eigentliche“ Umbau von Rathaus- und Klosterplatz, wenn man so will der vierte Bauabschnitt, in der zweiten Jahreshälfte. Vom jetzigen Erscheinungsbild wird dann wenig übrig bleiben. So wird auf dem Rathausvorplatz der Grundriss der alten Klosterkirche optisch wieder hervorgehoben, zudem das alte Klosterportal aufgerichtet.
„Wir schaffen einen multifunktionalen Platz“, betont Graumann. Dafür entstehen u.a. ein Wasserspiel und neue Sitzgelegenheiten. Der Brunnen vor dem Haupteingang, der barrierefrei wird, weicht zudem aus in Richtung des alten Rathauseingangs am Klosterplatz.