Wenden. . Der Termin für den Prozessbeginn um den Tod eines Schülers in Wenden ist noch unklar. Die Ermittlungen laufen – ein Gutachten steht noch aus.

Einen konkreten Termin für den Prozessauftakt im Fall des getöteten Schülers aus Wenden, der von einem Mitschüler erwürgt worden ist, gibt es weiterhin nicht. Die Tat ereignete sich Ende Oktober 2018.

Wie Staatsanwalt Rainer Hoppmann auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte, sei es zwar das Ziel, innerhalb eines halben Jahres nach der Tat mit dem Prozess zu starten, doch eine Garantie gebe es dafür nicht – zumal laut Hoppmann die polizeilichen Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind und zudem derzeit noch ein psychatrisches Gutachten erstellt wird, das die Schuldfähigkeit des Täters klären solle. Die Ergebnisse dieses Gutachten erwarte Hoppmann bis Ende Januar.

Unsere Hintergründe zum Thema:

Ein Protokoll: Gemeinde Wenden fällt in tiefe Trauer

Binnen weniger Tage fiel die Gemeinde Wenden Ende Oktober und Anfang November in tiefe Trauer. Ein kurzes Protokoll der Ereignisse.

31. Oktober: Die Leiche des toten 16-Jährigen wird in einem Waldstück im sauerländischen Wenden gefunden. Die Mordkommission „Dassis“ wird eingesetzt. Wenige Stunden vor der Todesnachricht hatte sich die Polizei mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit gewandt. Der Teenager sei nach einem Streit mit einem Freund nicht nach Hause zurückgekehrt. Die Schule hatte er zuvor geschwänzt.

1. November: Die Polizei nimmt eine Person fest. Auf einer Pressekonferenz wird erklärt, dass es sich um einen 14-jährigen Mitschüler handelt. Er habe gestanden, den Mitschüler in der Nähe des Schulgeländes erwürgt zu haben. Es habe Gegenwehr des Opfers gegeben, so die Ermittler. Der 14-Jährige sei jedoch körperlich überlegen gewesen und habe eher die Statur eines 16-Jährigen gehabt, während das Opfer eher schmächtig wie ein jüngeres Kind gewesen sei. Vom eigentlichen Tatort habe der 14-Jährige den Toten zu einem anderen Ort im Wald in der Nähe der Schule getragen und dort abgelegt. Anderen Schülern, die den 14-Jährigen später an der Schule sahen, fiel danach auf, dass seine Kleidung verdreckt und durchnässt war.

5. November: Eine Woche nach dem Tod eines 16-Jährigen in Wenden nehmen Angehörige, Freunde und Bürger Abschied von dem Schüler. Auch viele Mitschüler des Opfers sind da und begleiten das Opfer auf seinem letzten Weg. Mit Unterstützung durch Psychologen hatte der Unterricht an der Gesamtschule Wenden mittlerweile wieder begonnen.