Finnentrop. . Die Bundesstraße im alten Zentrum soll ab Sommer 2019 umgebaut werden. Mehr Bäume, abgetrennte Parkbuchten und breitere Straße in Planung

Wenig Bäume, eingeschränkte Parksituationen und eine schlechte Straßeneinsicht. Ein tristes Bild zeigt sich, wenn man die Bundesstraße 236 durch Finnentrop durchfährt. Das wird sich bald ändern, denn die Ortsdurchfahrt soll ab Sommer 2019 ausgebaut und neu gestaltet werden. Rund 2,6 Millionen Euro kostet das gesamte Bauprojekt.

In fünf Teilabschnitten wird der rund 1.200 Meter lange Abschnitt zwischen dem Kreisverkehr Nord bis zur Einmündung Ahornstraße überarbeitet. Das Ziel des Umbaus ist, eine Fahrbanbreite von sieben Metern sowie einen Parkraum von 2,5 Metern zu erreichen.

Um das Parken vor den Geschäften und Häusern zu erleichtern, entschied sich das beauftragte Sunderner Büro Finger Bauplan, eine Bordkante einzuplanen. Dadurch werden die Parkbuchten deutlich von der Fahrbahn getrennt und sind auf einer Höhe mit dem Gehweg. Volker Finger sagt im Haupt- und Finanzausschuss: „Parken war das Thema Nummer eins bei den Anliegern.“ Einige Parkbuchten seien zwar nicht mehr an derselben Stelle, dennoch würden auch nach dem Umbau ausreichend Möglichkeiten vorhanden sein.

Neu wird zudem auch der Gehweg: Dieser wird auf eine Breite von fast zwei Metern ausgebaut und erhält neue LED-Mastbeleuchtungen. Die alleeförmige Anordnung der Bäume, Feld-Ahorn und Hainbuche, sollen das Bild abrunden. Zudem wird im Bereich ab Falbecke bis vor den Kreisverkehr (rund 150 Meter) das Stützbauwerk saniert.

Die Gemeinde Finnentrop nimmt rund 1,3 Millionen Euro selbst in die Hand, den Rest übernimmt der Landesbetrieb Straßenbau NRW zuzüglich des Stützbauwerkes.

Ortsdurchfahrt ohne Vollsperrung

Die gesamte Baumaßnahme soll ohne Vollsperrung erfolgen. Durch mobile Lichtsignalanlagen wird der Verkehr auf zwei Fahrbahnen mit einer halbseitigen Sperrung geregelt. Damit sich der Verkehr an den Hauptzeiten nicht zuspitzt, hat sich Finger von Christian Grundwald aus Brilon, der die Verkehrsbelastung analysiert hat, Unterstützung geholt.

„Zur Spitzenstunde kann es passieren, dass 20 bis 30 Pkw vor einer Ampel stehen. Allerdings werden diese alle durch eine Phase durchkommen“, versichert Finger. Deshalb werde auch die Lichtanlage vor dem ZOB zeitweise durch eine mobile Anlage ersetzt. Eine Kombination der Bauabschnitte sei zwar möglich, erhöhe jedoch die Wartezeiten an den Ampeln. Finger warnt: „Eine Überstauung am Kreisverkehr an der Attendorner Straße kann nachmittags passieren. Allerdings gibt es ausreichend alternative Wege.“

Wunsch: extra Zebrastreifen

Christian Vollmert (Freie Wähler) stellt einen Antrag auf weitere Fußgängerquerungen. „An der alten Apotheke wäre ein Zebrastreifen denkbar. In Altenhundem hat man das gut umgesetzt“, so Vollmert. Finger: „Darüber gab es schon Gespräche mit der Verwaltung. Aktuell gibt es keinen Punkt, wo diese nötig wären. Darüber muss man sich mit dem Landesbetrieb abstimmen.“

Aktuell liegt die Planung dem Landesbetrieb vor. Geplant ist, die Maßnahme Anfang 2019 auszuschreiben und im kommenden Sommer zu beginnen. „Schätzungsweise wird es bis 2020 dauern, bis alles durch ist“, sagt Volker Finger.

Bürgermeister Dietmar Heß sagt: „Die Einschränkungen sind unvermeidbar, allerdings wurden sie sehr erträglich gestaltet.“