Finnentrop. . Tiefbauunternehmen Meza stellt die baulichen Weichen für schnelleres Internet von Ostentrop bis Deutmecke. Nicht nur Kerstin Mosch freut’s.

Kerstin Mosch kann das Klagen ihrer Kunden nur allzu gut verstehen. Immer wieder echauffieren sich ihre Gäste über das schlechte Internet im Gasthof Steinhoff in Schönholthausen. Zurzeit, so die Inhaberin, müsse sie mit einer 6000er-Leitung auskommen, umgerechnet also rund 6 Mbit/s. Das ist fast nichts. „Dabei lade ich selber kaum größere Dateien herunter, dennoch bekommen meine Gäste kaum eine Internetverbindung zustande“, schüttelt Mosch mit dem Kopf. Und ihr als Erstabnehmerin gehe es dabei keinen Deut besser.

Kurzum: Der Breitbandausbau ist an Schönholthausen bislang vorbeigegangen. Doch Besserung ist in Sicht: In Ostentrop und Schönholthausen, genauso aber auch in Frettermühle, Gierschlade, Müllen und Deutmecke ist das Tiefbauunternehmen Meza Leitungsbau GmbH seit wenigen Tagen damit beschäftigt, die notwendigen Arbeiten für den Glasfaserausbau durchzuführen. Und zwar im Auftrag der Telekom, dem Kooperationspartner des Kreises Olpe. Bis Ende 2019 sollen laut Kreisverwaltung rund 10.000 Haushalte in der Region mit schnellem Internet ausgestattet werden und dann Übertragungsgeschwindigkeiten von mindestens 50 Mbit/s haben.

Ein Quantensprung

Ein Quantensprung für die Leid geplagte Kerstin Mosch, die sichtlich erfreut über die aktuelle Baumaßnahme ist. „Ich hoffe, in absehbarer Zeit nicht mehr so viele Beschwerden zur Internetverbindung in meinem Hause zu bekommen“, sagt die Gasthof-Leiterin.

Zuspruch erfährt sie von Ludwig Rasche, Erster Beigeordneter der Gemeinde Finnentrop, der im stetigen Kontakt mit dem Kreis in der Causa Breitbandausbau ist. Wenn das Wetter mitspiele und die Tiefbauarbeiten zügig vorangingen, könne der Ausbau im Frettertal bis Ende März fertiggestellt sein. Die Inbetriebnahme sei dann für das zweite Quartal 2019 vorgesehen. In besagten Wohngebieten würden laut Rasche die Glasfaserkabel „nur“ bis zu den kleinen, grauen Schalthäuschen gelegt, und dort an die bereits bestehenden Kupferleitungen angeschlossen.

Deckungslücke liegt bei einer Millionen Euro

Die Deckungslücke beim Breitbandausbau in der Gemeinde Finnentrop liegt bei rund einer Millionen Euro. Bund und Land übernehmen rund 90 Prozent der Kosten, so dass die Gemeinde etwa 100.000 Euro selbst beisteuern muss.

Und auch im Industriegebiet Finnentrop laufen zurzeit die Ausbauarbeiten, hier sollen die Glasfasernetze sogar bis in die Gebäude verlegt werden und diese mit etwa 100 Mbit/s versorgen. Mit schnellerem Internet versorgt sind im Gemeindegebiet seit einigen Jahren schon Lenhausen und Fretter, wo mit bis zu 50 Mbit/s gesurft werden kann.

39 Kilometer Glasfaserkabel

Seit 2016 verfügen zudem mehr als 3000 Haushalte in Finnentrop, Bamenohl, Weringhausen, Altfinnentrop, Illeschlade, Heggen und Hülschotten über bis zu 100 Mbit/s. Dafür wurden 39 Kilometer Glaserfaserkabel verlegt. Ebenso fertig gestellt ist der Ausbau in Rönkhausen, dem Gebwerbegebiet Therecker Weg, Serkenrode, Weuspert, Schliprüthen, Fehrenbracht, Schöndelt und Ramscheid. Die Inbetriebnahme des Netzes in diesen Ortschaften sei für Ende dieses Jahres vorgesehen, so Rasche. Zudem sind die sechs Grundschulstandorte sowie die Gesamtschule bereits mit Glasfaser ausgestattet.

Sie haben Spaß bei der Arbeit: Die Mitarbeiter des Tiefbauunternehmens Meza Leitungsbau GmbH arbeiten laut Ludwig Rasche schnell und zielstrebig.
Sie haben Spaß bei der Arbeit: Die Mitarbeiter des Tiefbauunternehmens Meza Leitungsbau GmbH arbeiten laut Ludwig Rasche schnell und zielstrebig. © Flemming Krause

Wenn im kommenden Jahr dann auch Ostentrop und Schönholthausen an das schnelle Internet angebunden seien, sei man in Finnentrop gut aufgestellt, betont Rasche. Aber er weiß: „Es gibt noch vereinzelt weiße Flecken, etwa in Permecke oder Elsmecke.“ Doch auch diese Bereiche, verspricht der Erste Beigeordnete, sollten zeitnah schnellere surfen können.