Kreis Olpe. . Stellenweise haben Kunden bei Tankstellen im Kreis Olpe kein Benzin mehr bekommen. Die Besitzer hoffen jetzt auf eine leichte Besserung.
So eine Treibstoffknappheit habe er noch nicht erlebt, sagt Peter Zeppenfeld, der die freie Tankstelle in der „Olper Hütte 4“ betreibt. Und das, obwohl er in der Branche ist, seitdem er denken kann: „Eigentlich schon mein ganzes Leben. Auch mein Vater und Großvater haben hier schon Sprit verkauft, nach dem Krieg haben wir hier angefangen.“ Lediglich in Zeiten der Ölkrise Anfang und Ende der 70-er Jahre hätten die Tankstellen Probleme bekommen.
Die Kunden kennen Peter Zeppenfeld, und er kennt die Kunden. Bisher ist er allerdings davon verschont geblieben, Kunden wieder wegschicken zu müssen: „Nur deshalb, weil ich einen festen Liefervertrag mit einer kleinen Öl-Gesellschaft habe. Ich bestelle selbst, wann ich es für richtig halte. Bisher habe ich aber auch Glück gehabt.“
Sprit ist knapp – „Billiger wird es erst, wenn der Rhein wieder voll ist“
Fast alle Tankstellen in der Olper Region und darüber hinaus hätten bereits Engpässe zu spüren bekommen. „Wenn ich den Liefervertrag nicht hätte, hätte ich schon mehrfach trocken gefahren“, räumt er ein. Lediglich beim Super plus habe es einmal eng ausgesehen: „Ich konnte es nicht mehr bestellen, hatte aber noch genug im Tank.“ Zur Preisentwicklung sagt Zeppenfeld, was überall zu hören ist: „Billiger wird es erst, wenn der Rhein wieder voll ist.“
„Kein Diesel und Super mehr“, schüttelte kurz vor Mittag Sandy Schulz vom Tankcenter in der Olper Martinstraße den Kopf. Das sei aber meist nur vorübergehend: „Am Sonntag sind viele Kunden aus dem Raum Kreuztal hier aufgekreuzt, da es dort nichts mehr gab. Das merken wir natürlich.“
Thorsten Ochel von der BFT in Gerlingen ist froh, die Kundenwünsche trotz des spürbaren Engpasses bisher noch immer erfüllen zu können: „Ich muss allerdings länger im Voraus bestellen. Morgens anrufen, und nachmittags die Lieferung entgegennehmen, das funktioniert momentan nicht.“ Vor allem Super plus und E 10 seien Mangelware.
Lage beim Sprit bleibt angespannt
Marco Pütter von der Raiffeisen-Tankstelle in der Ladestraße in Grevenbrück spürt zwar eine leichte Besserung der Situation, dennoch bleibe die Lage angespannt: „Die Warenverfügbarkeit ist immer noch desolat.“ Er bestelle jetzt eine Woche im Voraus, normal seien ein bis zwei Tage. Sein Sprit komme aus Köln-Godorf oder Köln-Wesseling: „Da gab es in der letzten Woche durchaus Probleme.“ Pütter schaut wie seine Kollegen flehend gen Himmel: „Wir brauchten sechs Wochen Regen am Stück“.
Engpässe vermeldet beim E 10-Treibstoff auch Dorothee Strackbein von der Star Tankstelle in Elspe: „Wir hatten in der letzten Woche an einem Tag kein E-10-Benzin“. Auch sie meint aber, allgemein eine leichte Besserung zu spüren.
Raiffeisen: Probleme bei Kölner Raffinerie
Die Tankstellen der Raiffeisen-Genossenschaft Sauer- und Siegerland mit Standorten u. a. in Rothemühle, Wenden, Olpe, Drolshagen, Listerscheid, Mecklinghausen, Helden, Attendorn, Heggen und Schönholthausen mussten ab Mitte Oktober mit einem Engpass bei Benzin und Diesel seitens der Raffinerie in Köln klarkommen, so Andrea Schulte-Kremer (Bereichsleitung Energie): „Durch unseren eigenen Fuhrpark haben wir andere Raffinerien im Ruhrgebiet angefahren und konnten unsere Kunden so jederzeit bedienen.
An der freien Tankstelle in Sondern kann Betreiber Wolfgang Hausmann Entwarnung geben. Bisher sei er mit genügend Sprit seitens einer Öl-Gesellschaft aus Osnabrück beliefert worden. NN