Saalhausen.. Millionen-Projekt in Saalhausen mit 500 Gästen eingeweiht. Unternehmen setzt auf konsequente Digitalisierung in allen Bereichen.
Allein die Ausmaße der neuen 127 mal 35 Meter großen Halle im Luftkurort Saalhausen sind gigantisch, ebenso wie die Investitionssumme von 6,4 Millionen Euro. Und dennoch ist das größte Bauvorhaben in der 61-jährigen Geschichte des Saalhauser Hidden-Champions im Bereich der grabenlosen Leitungs- und Rohrverlegung viel mehr als ein High-Tech-Gebäude, das allen Ansprüchen an die moderne Logistik entspricht. „Die Halle ist die Keimzelle der neuen Tracto-Technik“, so Inhaber Wolfgang Schmidt am Mittwoch bei der Begrüßung der rund 500 Einweihungsgäste, darunter die komplette Belegschaft am Standort Lennestadt, Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Finanzwelt, der beteiligten Unternehmen und auch die Nachbarn am Heimatstandort Saalhausen.
Die Gäste konnten sich an 16 anschaulichen Erlebnisstationen informieren, wie sich das Unternehmen in den letzten zwei Jahren „fit for future“, also bereit für die Zukunft gemacht hat. Die Firma mit dem Maulwurf-Logo ist auf dem Weg zu einem modernen Unternehmen, in dem die Digitalisierung in allen Abteilungen Einzug gehalten hat, vom Ideenmanagement über die Montage 4.0 bis zur simplen Büromaterialbestellung.
„Logistik ist nicht nur eine Lagerhalle, sondern sortieren, lagern, kommissionieren, verpacken, versenden und das alles schnell und effizient“, erklärte Schmidt anschaulich. Moderne Horizontal-Bohrgeräte haben 7000 verschiedene Bauteile, von denen heute viele von externen Zulieferern kommen. Diese für die Montage schnell verfügbar zu machen, das gehe nur mit einer guten Logistik und „Logistik ohne Digitalisierung ist absurd“, so der Firmenchef.
Dass der Strukturwandel, also die Kehrtwende von der alten zur neuen Tracto-Technik funktioniert habe, sei ein Verdienst von Geschäftsführer Tim Hofmeister, der die Belegschaft auf den Prozess eingeschworen habe, lobte Schmidt seinen CEO: „Tim Hofmeister hat uns alle mitgerissen.“
Am frühen Nachmittag hatte die Belegschaft gemeinsam die neue Halle mit den 16 Erlebnis-Stationen in Augenschein genommen und die Mitarbeiter waren über neue Produkte und neue Arbeitsabläufe informiert worden. Wolfgang Schmidt: „Ich habe die Stimmung gespürt und die ist gut bei uns.“
Für Thomas Kotthoff, den Architekten der neuen Logistikhalle, ist dies auch ein Verdienst von Schmidt selbst. „Ich habe noch nie einen Bauherrn erlebt, der immer das Wohl der Belegschaft und aller Beteiligten im Blick hat, wie Wolfgang Schmidt“, sagte Kotthoff. Die Belegschaft quittierte dies mit großem Applaus.
Die Welt verändert sich
Die Grüße der Stadt überbrachte Bürgermeister Stefan Hundt: „Die Stadt Lennestadt ist stolz auf dieses Unternehmen mit diesem enormen innovativen Profil. Tracto Technik ist ein Teil von Lennestadt und braucht Unternehmen wie sie.“ CEO Tim Hofmeister antwortete so, wie es Bürgermeister gerne hören: „Wir freuen uns Gewerbesteuer zahlen zu dürfen, je mehr, desto besser“, sagte Hofmeister und blickte nach vorn: „Wir haben uns gemeinsam auf die Zukunft fokussiert, weil wir erkannt haben, das sich die Welt verändert. Es macht mich glücklich, was wir hier geschaffen haben. Aber das hier ist noch lange nicht das Ende.“
Im nächsten Jahr sollen die Räume in der Tracto-Technik-Zentrale an der Paul-Schmidt-Straße optimiert und modernisiert werden, Mitte des Jahres soll das frühere Sägewerk-Gelände, das Tracto-Technik vor einigen Jahren gekauft hat, freigeräumt werden. Für das Gelände gebe es bereits Ideen und eine grobe Planung, so Marketing-Chef Burkhard Rahrbach.
Auf der Messe BAUMA im April in München will Tracto-Technik neben Produktneuheiten dann auch die „neue Tracto-Technik“ in der Branche öffentlich vorstellen.