Saalhausen. . Thorsten Hyss und Steven Nöller schnitzen Kürbisse und bauen Pappmaché-Figuren für ihr Halloween-Haus. Das gibt es dieses Mal zu bestaunen:
Leichte Schnappatmung ist bei Thorsten Hyss zu hören, als er den überdimensionalen Kürbis in die Küche schleppt. Die Waage hervorgekramt lässt die Erkenntnis nicht lange auf sich warten: Der Garten-Gigant bringt es auf 33,9 Kilogramm. Während dieser erstmal auf der Erde liegen bleibt, ist Steven Nöller längst mit einem vergleichbaren Modell beschäftigt. Seit etwa einer Stunde höhlt er den ersten Kürbis aus. Ein anstrengendes Unterfangen, bei dem Steven Nöller trotzdem strahlt.
Drei Tage Urlaub nötig
In seinem Kopf ist das Rezept für die Kürbissuppe schon abrufbereit und die Kerne werden geröstet. In den Genuss des schmackhaft verarbeiteten Inhalts sollen auch die Eltern der beiden Halloween-Fans kommen. Das Gestalten der Kürbisse mit Lichtern darin, gehört zu den umfangreichen Arbeiten, die die beiden jungen Männer jedes Jahr gerne erledigen, damit aus ihrem Haus ein kleines schmuckes Halloween-Haus wird. „Da sind schon drei Tage Urlaub fällig“, schmunzelt Thorsten Hyss.
Die Aufgaben sind klar verteilt. Steven Nöller übernimmt den kreativen Part, schnitzt Kürbisse, baut große Pappmaché-Figuren und weiteres Dekoratives. Sein Lebensgefährte ist laut eigener Aussage nicht so geduldig. Er kümmert sich lieber um die Effekte. „Ich bin für das Licht und die Geräusche zuständig“, macht Thorsten Hyss seinen Part der Teamarbeit deutlich.
Angefangen hat alles vor acht Jahren mit einer beleuchteten „Hui Buh“-Figur, die Thorsten Hyss auf einem Trödelmarkt entdeckte. Das kleine, niedliche Schlossgespenst stand beleuchtet auf der Fensterbank und wurde von so manch einem erspäht. Ein Jahr später kam die Hexe mit der typisch boshaften Lache hinzu. „Die Hexe hat mir ein ehemaliger Kollege mitgebracht“, blickt Thorsten Hyss zurück. Die Hexe bewacht sozusagen den Kessel, in dem Süßes und Saures für die Kinder bereitliegt. Der Nachwuchs ist verkleidet und das Halloween-Haus ist auf ihrer Runde durch die Straßen ein Ziel.
Mittlerweile hat das Saalhauser Halloween-Haus einen beachtlichen Bekanntheitsgrad erreicht. „Einige rufen uns schon im Vorfeld an und fragen: Was gibt es denn dieses Jahr bei euch?“, verrät Steven Nöller, der auch nach einer Stunde noch nicht müde geworden ist den Inhalt aus dem Kürbis zu schaben. „Wir wollen uns jedes Jahr steigern. Das ist ein bisschen stressig“, schmunzeln Thorsten Hyss und Steven Nöller.
Bei diesem Vorsatz haben sie einige Utensilien dazu gekauft, die es primär in Amerika gibt. Dazu gehört „Tasso´s Horrorpizza“, die keine Geschmacksexplosion, dafür aber einen Hingucker bietet, fünf bis sechs animierte Figuren und spuckende Spinnen. Die Hausfassade ist schaurig schön illuminiert.
Höhepunkt vor drei Jahren war ein von Steven Nöller selbstgebastelter Drache, der durch die ausgeliehene Nebelmaschine eine besondere Wirkung erzielte. „In diesem Jahr neu ist ein Parkour, der ums ganze Haus rum führt. Das dauert ein bisschen bis man alles ausprobiert hat“, erklärt Thorsten Hyss. Neugierige sind auf jeden Fall erwünscht. Die positiven Rückmeldungen der Leute spornen Thorsten Hyss und Steven Nöller zusätzlich an, den Aufwand jedes Jahr zu betreiben.
Jedes Jahr aufs Neue
Auf Nachfrage, ob sie gerne mal Halloween in Amerika erleben würde, kommt die prompte Antwort: „Das geht ja nicht, dann würde ja hier nichts stattfinden. Die Kinder freuen sich darauf und die Erwachsenen kommen auch gerne.“
Wichtig ist Thorsten Hyss und Steven Nöller auch, dass der Gruselspaß nicht in Horror abdriftet und jugendfrei bleibt. Bis 19 Uhr soll am heutigen Mittwoch alles fertig sein. Dann beginnt nämlich für die Beiden das Sparfest.