Kreis Olpe. . Umfrage: Ein Teil der Bürger ist für dauerhafte Sommerzeit, andere für die Winterzeit. Aber vielen geht die Umstellung auf den Wecker:

Klar ist nur eines: Viele Menschen im Kreis sind es satt, zwei Mal im Jahr an der Uhr zu drehen und von Sommer- auf Winterzeit und zurück umzustellen. Aber welche Zeit dauerhaft bleiben soll, da sind sich die Bürger völlig uneins. Das ist das Ergebnis einer Blitzumfrage unserer Zeitung vor der Zeitumstellung in der kommenden Nacht.

„Ich bin eindeutig für die ganzjährige Sommerzeit. Sowohl im Winter als auch im Sommer hat man es am Nachmittag und Abend länger hell für Freizeitaktivitäten und man kann Sonne und frische Luft tanken. Mit der Winterzeit würde es im Sommer gefühlt mitten in der Nacht hell, von der Sonne früh morgens hat man in der Fabrik oder dem Büro sehr wenig“, schreibt Leser Julian Hageböck.

Immer am letzten Sonntag im Oktober

Für die Winterzeit (Normalzeit) gilt: Die Zeitumstellung findet am letzten Sonntag im Oktober statt. Um 3 Uhr wird die Uhr um eine Stunde zurückgestellt. Das bedeutet : „Die Nacht ist eine Stunde länger“.

Die Umstellung findet am letzten Sonntag im März statt.

Das sieht Kreishandwerksmeister Frank Clemens völlig anders. Er ist wie viele seiner Handwerkerkollegen für die dauerhafte Winterzeit: „Wenn es monatelang erst gegen 9.30 Uhr hell wird und die Arbeit auf den Baustellen erst dann richtig beginnen kann, würde sich die Arbeitszeit der Handwerker bis in die Abendstunden verschieben.“

Und das sei für das Baugewerbe und die Mitarbeiter unzumutbar. Deshalb fordert die Bauinnung Westfalen-Süd den Rückgang zur dauerhaften Winterzeit oder die Beibehaltung der Umstellung.

Von emotional bis rational

Die Gründe unserer Leser, warum sie Winter- oder Sommerzeit bevorzugen, sind höchst unterschiedlich. Die einen argumentieren eher rational, andere wiederum recht emotional, wie Peter Zeppenfeld: „Ich bin der Meinung, die normale Zeit sollte dauerhaft beibehalten werden. Das ist wohl im Moment umgangssprachlich die Winterzeit. Weiterhin sollten wir aufhören, der Natur immer ins Handwerk zu pfuschen. Sie (die Natur) ist uns technologisch weit überlegen und sie macht das schon.“

Wie soll es mit der Zeitumstellung weitergehen?

Angelika Kraft

"Auf jeden Fall Winterzeit. Wäre schön, wenn dieser Blödsinn mit der Umstellerei endlich ein Ende hat. Man ist nach der Umstellung immer wochenlang neben der Spur.“

Michael Schulte

"Schon mal überlegt, dass es im Winter erst morgens um 9 Uhr hell wird, wenn wir die Zeit so lassen wie jetzt. Außerdem richtet sich der Körper nicht nach der Zeit, sondern nach dem Sonnenaufgang. Und krank macht es auch.“

Sandra Cvijanovic 

"Winterzeit. Das ist nun mal unsere richtige Zeit."

Petra Ludwig

"Winterzeit. Zum einen ist das unsere richtige Zeit (Zeitzone) und zum anderen ist zum Beispiel  ein späterer Schulbeginn erwiesenermaßen förderlicher. Im Winter wäre es sonst morgens noch lange dunkel.“

Margot Bock

"Sommerzeit, dann ist es abends länger hell. Lassen wir uns überraschen, was kommt.“

Daniela Giesler

"Vor Jahren gab es auch keine Uhrenumstellung. Ich bin für die dauerhafte Sommerzeit.“

Sylke Roth

"Ich wäre für die Normal-Zeit, das ist die Winterzeit.“

Katha Eckert

"Bitte nur noch die Sommerzeit. Was bringt es denn bitte, wenn wir bald wieder um 6 Uhr morgens strahlenden Sonnenschein haben und um 16 Uhr ist es dann stockdunkel?"

1/8

Matthias Hundt hat bei der Diskussion die anderen europäischen Länder im Blick: „Winterzeit wäre dann die passende, denn sie orientiert sich am 15. Längengrad, das heißt zum Beispiel, in Görlitz steht die Sonne am Mittag im Zenit. Die mitteleuropäische Zeit entspräche dem Sonnenstand am 30. Längengrad in der Nähe von Kiew oder Istanbul. Nicht nur für uns Deutsche, sondern besonders für Franzosen und Spanier wäre das abwegig.“

Allerdings empfindet auch er es sehr angenehm, wenn die Sonne früher aufgeht und es abends länger hell ist. Dafür würde er also wie bisher „die Zeitumstellung gern in Kauf nehmen.“

Daniela Eckert ist anderer Meinung: „Vor Jahren gab es auch keine Uhrenumstellung. Ich bin für die dauerhafte Sommerzeit.“

Leser Daniel Fuhrmann ist dagegen für die dauerhafte Winterzeit, glaubt aber nicht nach den Erfahrungen mit der Politik in Europa, dass es überhaupt zu einer Neuregelung kommt: „Eine Abschaffung der Zeitumstellung begrüße ich. Es sollte dann aber auf jeden Fall auch die MEZ (Winterzeit) gelten, schließlich ist es die Zeit, die vor der Umstellerei genutzt wurde. Allerdings gibt es ja jetzt schon neue Diskussionen, welche Zeit innerhalb der EU genutzt wird. Unterschiedliche Zeitzonen innerhalb der EU sollte es auf keinen Fall geben. Von daher bin ich skeptisch, ob es überhaupt eine Einigung geben kann.“

Einfach so lassen

Das wäre genau das, was auch Angelika Fressen gern hätte: „Ich lebe mehr als zwei Drittel meines Lebens mit der Zeitumstellung im Frühjahr und Herbst und fand es jeweils immer gut. Warum Bewährtes immer ändern? Siehe G9 und G8 und jetzt wieder G9. Die meisten hier wissen doch überhaupt nicht mehr, wie es ohne Zeitumstellung war, sogar ich kann mich kaum dran erinnern. Lasst es doch einfach mal wie es ist. Ansonsten ist es im Winter nämlich wirklich erst um 9 Uhr hell, wenn die Sommerzeit bleibt. Und bei der Winterzeit gibt es leider keine langen Sommerabende mehr.“