Kreis Olpe. . An den Ufern der Talsperren besteht wegen des Niedrigwassers Lebensgefahr. Menschen können am den Ufer-Bereichen leicht einsinken.
Zurzeit lockt es immer wieder Menschen an die Ufer der Bigge. Das Niedrigwasser hat Bereiche freigelegt, die sonst nicht sichtbar sind. Doch der Ruhrverband warnt. An den Talsperren herrscht aufgrund der Trockenheit Lebensgefahr. Für die Schifffahrer gilt hingegen momentan noch Entwarnung. Derzeit können die Schiffe noch ohne Probleme fahren.
Die Biggetalsperre hat aktuell (Stand 24. Oktober) einen Stauinhalt von knapp unter 90 Millionen Kubikmetern. Das entspricht lediglich 71,6 Prozent des für diese Jahreszeit durchschnittlichen Wertes. Vergleichsweise gut gefüllt sind laut Informationen des Ruhrverbandes noch die Versetalsperre (90,1 Prozent), die Fürwiggetalsperre (90,3 Prozent) und die Ennepetalsperre (86,4 Prozent).
Trockenheit: Ruhrverband warnt vor Betreten der Uferbereiche
Wegen der lang anhaltenden Trockenheit müssen die Talsperren des Ruhrverbands seit Monaten Schwerstarbeit leisten, um die gesetzlichen vorgeschriebenen Mindestabflüsse in die Ruhr einzuhalten. „Ohne das zusätzliche Wasser aus den Talsperren wäre die Ruhr in Villigst bei Schwerte bereits seit Juli 2018 von wenigen Unterbrechungen abgesehen durchgängig trockengefallen“, erklärt Markus Rüdel, Pressesprecher des Ruhrverbandes.
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Aufgrund der hohen Wasserabgaben liegt der Gesamtfüllstand der Ruhrverbandstalsperren aktuell noch bei knapp 51 Prozent vom Vollstau. Dadurch sind rund um die Talsperren inzwischen Uferbereiche zugänglich, die üblicherweise unter Wasser liegen. In den letzten Tagen wurden vermehrt Spaziergänger auf diesen Flächen beobachtet. Der Ruhrverband warnt aber ausdrücklich vor dem Betreten der Uferbereiche. Denn der Untergrund ist nicht überall tragfähig. Es besteht die Gefahr, einzusinken und sich nicht mehr selbst befreien zu können. Der Verband appelliert daher an die Menschen, insbesondere für Kinder ein Vorbild zu sein. „Das Betreten trockener Uferbereiche von Talsperren ist lebensgefährlicher Leichtsinn“, betont Rüdel.
Trotz Niedrigwasser: Schiffe fahren weiterhin
Aber welche Auswirkungen hat das Niedrigwasser für Wassersport und Schifffahrt? Für den Wassersportverein Biggesee stellt das Niedrigwasser kein Problem dar, da die Segelsaison in der Regel jedes Jahr im Oktober zu Ende geht. Allerdings haben viele Segelfreunde aufgrund des niedrigen Wasserstands ihre Boote etwa zwei Wochen früher ins Winterlager gebracht. „Nach sechs Monaten tollem Segelwetter war das aber nicht problematisch“, sagt Peter Enders, Vorsitzender des Wassersportvereins Biggesee. „Wir gehen davon aus, dass die im Sauerland in der Winterzeit üblichen Niederschläge unseren See wieder füllen. Im Jahr 2015 war der Wasserstand im Herbst deutlich niedriger und im Frühjahr 2016 war unser Biggesee dann wieder voll.“
Auch seitens der Personenschifffahrt Biggesee gibt es Entwarnung. „Noch haben wir keine Probleme“, sagt Wolfgang Keseberg, Geschäftsführer und Schiffsführer. „Wir kennen uns gut aus und wissen, wo die Untiefen sind. Außerdem haben wir Echolot an Bord.“ Schwankungen beim Wasserstand sind nicht unüblich, sagt Keseberg. „Das gab es immer mal wieder“, erklärt er. „Wir können zufrieden sein für dieses Jahr. So langsam hoffen wir aber auf Regen. Nicht nur für uns, sondern auch für die Natur und die Bauern.“
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