Drolshagen/Kreis Olpe. . Am Buscheid in Drolshagen ragt ein 41 m-Funkmast in die Höhe. Weitere Bauvorhaben im Kreis Olpe sollen folgen.

Wer momentan durch das Wohngebiet „Am Buscheid“ rund um den Drolshagener Sportplatz geht, dessen Blick richtet sich automatisch in den Himmel, gepaart mit der Frage: „Was wird denn hier eigentlich gebaut?“ Der Grund ist eine Baumaßnahme der Deutschen Funkturm GmbH, die einen Mobilfunkmast errichtet hat, um das Empfangs-Potenzial für Mobil-Telefone und schnelles Internet zu verbessern.

Licht ins Dunkel auf die Frage, was die Telekom bzw. ihre Funkturm GmbH im Detail in Drolshagen umsetzen, bringt Pressesprecher Benedikt Albers: „Wir ersetzen gerade den alten durch einen neuen, modernen Masten, der nur wenige Meter entfernt hochgezogen wurde. In den nächsten Wochen ziehen dann die Antennen vom alten auf den neuen Mast um.“

Verbesserung für Smartphone-Nutzer in Drolshagen

Aufatmen bei so manchem Smartphone-Nutzer in und rund um Drolshagen: „Der neue Mast wird die Region mit GSM-Diensten für Sprachtelefonie und LTE-Diensten für schnelles mobiles Internet versorgen.“ Das 41 Meter hohe Bauwerk aus statisch stabilem Schleuderbeton sei nicht nur deutlich höher als der alte Mast, er könne auch deutlich mehr Technik tragen.

Ganz wichtig, so Albers weiter, „in erster Linie werden zwar Telekom-Kunden von unserem neuen Mast profitieren, wir bieten unseren Standort aber auch allen anderen Mobilfunkanbietern an, so dass keine zusätzlichen Masten errichtet werden müssen.“ Gemeint ist unter anderem Vodafone und Telefonica (E-Plus/O 2), die auf die vorhandene Technik zurückgreifen können.

Sauerland hat für Mobilfunk eine ungünstige Topografie

Albers räumt ein, dass Investitionen in ländlichen Gebieten nicht alltäglich seien: „Das Sauerland ist aufgrund seiner Wälder und Berge zwar wunderschön, hat aber für den Mobilfunk eine denkbar ungünstige Topografie. Und die Reichweite eines Funkmastes, wie ihn die Funkturm GmbH gerade in Drolshagen aufgestellt habe, hänge nun mal von dieser Topografie ab. Zudem gebe es bezogen auf das weitläufige Sauerland mit niedriger Besiedlung natürlich weniger Nutzer als in Ballungsgebieten. Albers: „Die Radius-Reichweite des neuen Turmes kann deshalb sehr unterschiedlich ausfallen, vom Standort Am Buscheid aus zwischen etwa drei und zehn Kilometer.“

Was die Strahlung betreffe, müsse das Unternehmen auf einen ausreichenden Abstand zur Wohnbebauung achten: „Deshalb gehen wir dort, wo wir nicht in die Fläche ausweichen können, in die Höhe.“ Die Baugenehmigung für die neue Anlage habe der Kreis Olpe erteilt. Was Kreis-Pressesprecher Hans-Werner Voss auf Anfrage bestätigt. Auch die Stadt Drolshagen habe ihr Einvernehmen erteilt.

Viele "weiße Flecken" im Kreisgebiet

Auf die Frage, wo im Kreis Olpe der Schuh drücke, was die Mobilfunk-Abdeckung angehe, verweist Telekom-Pressesprecher André Hofmann auf die Deutschland-Karte des pinkfarbenen Großkonzerns: „Dort können Interessierte ihre jeweilige Region herausvergrößern.“

Stimmt: Und deutlich wird, dass es nicht nur einige „weiße Flecken“ im Kreisgebiet gibt (auf der Telekomkarte hellgrün), sondern zahlreiche Regionen, in der die behäbige 2G(Edge)-Technik Smartphone-Besitzern zwar das Telefonieren ermöglicht, aber eben nicht mehr.

Melcher: „Riesenfehler“

„Die Politik“, so kritisierte auf Anfrage Kreisdirektor Theo Melcher, „hat seinerzeit einen Riesenfehler gemacht und im Zuge des neoliberalen Wahnsinns solche wichtigen Dinge aus staatlicher Verantwortung entlassen.“ Politische Einflussmöglichkeit? Fehlanzeige.

Der Blick auf die Telekomkarte zeigt für den Kreis Olpe eine Art Flickenteppich: Weiße (grüne) Flecken in Sachen Mobilfunk sind zum Beispiel rund um Heinsberg, Albaum, aber auch Brachthausen zu sehen, wenn man den Blick in den Ostkreis richtet. Ähnlich düster mit der Smartphone-Nutzung in freier Wildbahn sieht es bei Silberg und Varste aus.

Im Olper Stadtgebiet dürfte es unter anderem bei Rehringhausen und im Negertal schwierig sein, brauchbares Netz zu bekommen. In Drolshagen sind Schwachpunkte zwischen Benolpe und Gelslingen, sowie Richtung Germinghausen und Junkernhöh zu sehen.

Weiter nördlich klemmt es auf Attendorner Gebiet bei Tecklinghausen und entlang der Repetalstraße sowie zwischen Windhausen und Beukenbeul. In Finnentrop hakt es unter anderem rund um Hülschotten, zwischen Frielentrop und Schönholthausen, zwischen Fretter und Schöndelt, bei Schliprüthen und Fehrenbracht. Entwicklungsland in Sachen Mobilfunk ist auf Lennestädter Gebiet die Fläche rund um Burbecke, bei Oedingermühle, aber auch die B 55 vor Bonzel aus Richtung Bonzelerhammer ist offenbar schwach bis gar nicht versorgt. Die Gemeinde Wenden steht noch am besten da. Die langsame 2G-Technik holt einen lediglich Richtung Westen jenseits von Hünsborn und Altenhof ein.

Weitere Bauvorhaben in der Pipeline

Die nächsten Bauvorhaben der Deutschen Funkturm GmbH im Kreis Olpe sind im Stadtgebiet Olpe (2) und der Gemeinde Wenden geplant. Nähere Informationen dazu wollte die Gesellschaft gestern nicht mitteilen.

Die Baugenehmigung für den neuen Turm in Drolshagen hat der Kreis Olpe im November 2017 erteilt. Bezüglich der Strahlenverträglichkeit wird eine solche Anlage nur dann genehmigt, wenn eine Standortbescheinigung der Bundesnetzagentur vorliegt. Auf der Grundlage dieser Bescheinigung hat der Kreis Olpe den Bauantrag genehmigt.

Der neue Mast, so erklärt die Funkturm GmbH, werde die Region mit GSM-Diensten für Mobil-Telefonie versorgen sowie mit LTE-Diensten für schnelles mobiles Internet.