Olpe. . Landesbetrieb Straßenbau vergibt Auftrag für Regenwasser-Kläranlage an der A 45. Fast drei Millionen Euro für rund 2,3 Kilometer Fahrbahn

Karl-Josef Fischer ist in diesen Tagen als Pressesprecher des Landesbetriebs Straßenbau für Südwestfalen ein gefragter Mann: Nicht nur, dass er immer wieder erklären muss, warum die A 45 für viele Jahre zur Dauerbaustelle wird, auch die vielen Baustellen drumherum haben oft eine Größenordnung, dass man sie nicht verstecken kann. Das ist auch bei der riesigen Regenwasserbehandlungsanlage (RWBA) so, deren gerodeter Baugrund an die Ausmaße eines kleinen Fußballfeldes erinnert - unweit der kürzlich gesprengten Talbrücke Öhringhausen, direkt an der Autobahnanschluss-Stelle Olpe. Mit ihrer Hilfe soll das schmutzige Regenwasser von der A 45 nicht mehr ungeklärt in die umliegenden Bäche fließen, sondern sauber.

„Insgesamt werden wir hier rund 3,5 Millionen Euro ausgeben, allein rund 2,7 Millionen für das Becken.“ Mit „das Becken“ ist ein Bauwerk von stattlichen Ausmaßen gemeint: 44,70 Meter mal 28,40 Meter. Knapp ein halbes Fußballfeld. Und fast sechs Meter tief.

3600 Kubikmeter Wasser

„Da passen einige Liter rein“, grinst der Bauingenieur und wischt sich an diesem goldenen Oktobertag ein bisschen Schweiß von der Stirn, während wir die Baumstümpfe auf dem fast 6500 Quadratmeter großen Baufeld umkurven und auf die direkt vor uns liegende A 45 zu marschieren: „Die Anlage hat ein Fassungsvermögen von rund 3600 Kubikmeter Wasser, das ist fast so viel, wie 25 Durchschnitts-Haushalte im Jahr verbrauchen.“

Bisher habe es unter der Talbrücke Öhringhausen nur eine Art Teich als Regenwasser-Rückhaltebecken gegeben, jetzt kommt in der neuen Anlage neben einem Auffang- noch ein Klärbecken hinzu.“ Weiterer Vorteil: „Wir können dann, wenn es beispielsweise einen Unfall mit auslaufendem Öl gegeben hat, Schadstoffe erst einmal stoppen und abpumpen“, so Fischer.

Welchen Umfang die Umwelt-Investitionen allein für die A 45 haben, zeigt die Zahl der neu zu bauenden Anlagen: „Dieses Projekt hier ist sicherlich eines der größeren und für ein A 45-Teilstück von rund 2,3 Kilometern zuständig.“ Im Klartext: Entlang der Sauerlandlinie in ganz NRW entstehen an die 80 solcher RWBA - mit einem riesigen Investitionsvolumen.

Rund 400 Lkw-Fahrten

In der Nachbarschaft der werdenden „Talbrücke Öhringhausen“ ist der Auftrag vor drei Wochen an die Schmallenberger Arbeitsgemeinschaft Trippe/Knoche/König vergeben worden, die auch die Anschlussstelle Richtung Frankfurt ausbaut. „Die Firmen werden mit den Erdarbeiten im November beginnen, gebaut wird bis etwa Mitte Oktober 2019“, prognostiziert Fischer. Bis dahin würden dann an die 400 Lkw den Weg zur Baustelle hinter sich gebracht haben.