Attendorn. . Mitarbeiter der Attandarra-Grundschule wissen oft nicht, wo sie ihr Auto abstellen sollen. In den Stoßzeiten kann es gefährlich werden:
Manchmal kann Wiebke Lösenberg-Schulte nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. „Es ist wirklich verwunderlich, dass hier noch nichts Gravierendes passiert ist“, erklärt die Leiterin der Attandarra-Grundschule. Das Verkehrschaos am Standort Südwall schlägt ihr auf den Magen. Vor allem in den Bring- und Abholzeiten und bei Dunkelheit herrscht so viel Verkehr vor der Schule, dass Autofahrer nicht nur reihenweise auf der Straße halten würden, sondern auch im Wendekreisel stehen bleiben. Und zwischen all den Autos laufen die Kinder hindurch.
Die Angst um die Kleinen ist nicht ihre einzige Sorge: Das Verkehrschaos hängt stark mit der unbefriedigenden Parkplatz-Situation zusammen. Denn den rund 30 Mitarbeitern stehen nur ein Dutzend Lehrerparkplätze vor dem Gebäude zur Verfügung. Gekennzeichnet sind diese Parkplätze durch grüne Parkschilder, auf denen abzulesen ist, dass hier bis 14 Uhr nur Mitarbeiter der Grundschule parken dürfen.
Ein paar mehr Schüler am Standort Südwall
Die Attandara-Grundschule besuchen derzeit 323 Kinder. 167 werden am Standort Südwall unterrichtet, 156 am Stürzenberg.
Seit 2011 bilden die beiden Standorte eine Verbundschule. Derzeit gibt es jeweils drei erste und zweite Klassen sowie vier dritte und vierte Klassen.
Weil diese aber keine Verbotsschilder sind, werden besagte Parkbuchten regelmäßig von fremden Autofahrern blockiert, die „mal eben“ (Lösenberg-Schulte) in der nahe gelegenen Innenstadt einen Einkauf tätigen wollen und die Gunst der Stunde nutzen, kostenfrei hier ihr Auto abzustellen. „Sicherlich gibt es einige Menschen, die unwissend sind oder das Schild nicht wahrnehmen“, erklärt Lösenberg-Schulte, allerdings gebe es auch immer wieder die Situation, dass Autofahrer ungehalten reagieren, wenn sie von der Schulleiterin darauf angesprochen werden, dass sie dort nicht parken dürfen. „Wir haben es sogar mal mit selbst gemachten Parkscheinen versucht, ohne Erfolg“, erklärt die Plettenbergerin, die seit 2011 die Attandarra-Grundschule leitet.
Weitere Probleme gehen einher
Damit einher geht ein weiteres Problem: Es gibt vereinzelt Kolleginnen, die zwischen den beiden Standorten am Südwall und am Stürzenberg pendeln, und dann in der Regel nur wenige Minuten Zeit haben, um rechtzeitig zum Unterricht zu erscheinen. „Wenn meine Kollegen dann erst noch einen Parkplatz suchen müssen, ist das echt blöd“, betont Lösenberg-Schulte. Der Stadtverwaltung ist die Problematik übrigens bekannt. Auf Anfrage heißt es, man werde in Zusammenarbeit mit der Schule nach einer Lösung suchen. Ordnungsamtsleiter Karl-Josef Hammer war gestern für eine Stellungnahme leider nicht zu erreichen.
Eigene Vorschläge hat Wiebke Lösenberg-Schulte bereits eingebracht: Notfalls müsse man vor besagten Lehrer-Parkplätzen Poller installieren. „Und dann würde ich mir noch mehr Kontrollen seitens des Ordnungsamtes wünschen.“
Schlechte Verkehrsführung
Komplett reibungslos verläuft auch am zweiten Standort, am Stürzenberg, der Verkehr in den Stoßzeiten am frühen Morgen und mittags nicht, beteuert die Leiterin. Hier bestehe allerdings weniger ein Parkproblem, der Schuh drücke viel mehr bei der Verkehrsführung. Lösenberg-Schulte wünscht sich, dass die Parkplätze vor der Kirche in der St.-Josef-Straße schräg angeordnet werden, so dass die Autofahrer nur noch vom kleinen Kreisverkehr in dieser Straße kommend einparken können. Und eben nicht mehr, wenn sie bereits von unten in die Straße hineinfahren, und dann abrupt nach links auf den Parkplatz einscheren. „Wenn diese Leute einmal oben durch den Kreisverkehr müssen, dann halten sie sich auch an die Verkehrsführung.“
Hinzu kommt, dass vor der Schule teilweise kein Bürgersteig vorhanden und die Beleuchtung, gerade im Winter, noch nicht ausreichend sei. „Die Kinder sind noch so klein, dass man sie gar nicht sehen kann“, betont die Plettenbergerin. Übrigens: Am Stürzenberg-Standort gibt es derzeit sechs Lehrerparkplätze. „Wir haben die Überlegung, den unteren Teil des Schulhofes mit sechs bis acht weiteren Parkplätzen zugänglich zu machen“, erklärt Lösenberg-Schulte. Somit würde zumindest die nicht so gravierende Parkplatz-Problematik noch etwas entschärft und die Lehrkräfte müssten nicht mehr im öffentlichen Raum ihre Autos abstellen.