Langenei. . Dirk Flachsbart betreibt den einzigen Kiosk des Kreises in Langenei und kennt die Wünsche seiner Kundschaft. Ans Aufhören denkt er noch nicht.
Die kleine Papiertüte ist prall gefüllt mit süßem, saurem und Lakritze. Der Überraschungseffekt nach dem Kauf ist mit nichts zu bezahlen. Süßigkeiten einzeln kaufen, wie in früheren Zeiten gibt es kaum noch – außer in Trinkhallen und im einzigen Kiosk des Kreises Olpe in Langenei.
Der heutige Tag der Trinkhallen bietet eine gute Gelegenheit, mal hinter die Kulissen zu blicken und mit Kunden über den Wert und die Wichtigkeit des Kiosk zu sprechen. Betreiber ist Dirk Flachsbart und das schon seit 23 Jahren. Der Quereinsteiger hat den Kiosk von Elfriede Gross übernommen. Etwas zurück an der Hauptstraße gelegen und leicht unscheinbar, öffnen sich montags bis freitags von 5 bis 19 Uhr, samstags von 5 bis 16 Uhr und sonntags von 8 bis 11 Uhr die Fenster an dem Häuschen.
Langjährige Erfahrung
Morgens ist für den Kioskbesitzer die stärkste Zeit. Belegte Brötchen sind dann ebenso gefragt wie die Tageszeitungen, Zigaretten und alles, was den Tag verschönert. Im Angebot ist auf wenigen Quadratmetern alles, was der süße und der saure Zahn begehrt: Getränke, Backwaren und vieles mehr.
Aber auch eine kleine Auswahl an Hygieneartikeln und Postzubehör sind erhältlich. Dirk Flachsbart weiß nach den vielen Jahren Erfahrung, was seine Kunden möchten. Bei vielen ahnt der Quereinsteiger schon beim Aussteigen aus dem Auto, in welches Regal er greifen muss, um den Kunden zufrieden zu stellen. Das Sortiment ist bis auf ein paar trendige Neuheiten gleich geblieben.
Im Ruhrgebiet wird der Tag gefeiert
Heute ist der Tag der Trinkhalle, der an die Trinkhallenkultur erinnern soll.
Die Trinkhalle gehört vor allem zum Ruhrgebiet wie der Käse auf die Stulle. Heute gibt es dort noch rund 8000. Aber auch auf dem Land hat das „Büdchen“ oder „Kiosk“ überlebt.
Und das Beste: Hier gibt es, wie früher, noch einzelne Gummibärchen und Lakritze für fünf Cent. Was nicht vorhanden ist, wird bestellt. Dirk Flachsbart passt sein Angebot den Wünschen der Kunden an. Genau das wird auch von seinen Kunden, die sich vom Kindergartenkind bis zum Senior erstrecken, gelobt. Matthias Konz aus Langenei bringt es auf den Punkt: „Wir können uns glücklich schätzen, noch einen Kiosk zu haben. Was nicht vorrätig ist, wird bestellt. Dirk, dem ein großes Lob für sein Durchhaltevermögen gilt, hat ein offenes Ohr für Mensch und Tier. Er kennt einfach alle und jeden Hund mit Namen. Der Kiosk ist bei allen beliebt, dient bei Touren jeglicher Art als Abfahrtspunkt, für Taxis ist er Haltepunkt und für viele ist er Treffpunkt. Samstagsmorgen treffen sich immer einige Ortsbewohner zum Kaffee trinken und Plaudern.“
Stammkunden und Tradition
Matthias Konz gehört zu den Stammkunden. Ebenso André Springob. Der Windhauser hält einmal wöchentlich, wenn er seinem Nebenjob nachgeht. „Ich kaufe hier Brötchen, Kaffee und Süßwaren. Der Kiosk liegt für mich auf dem Weg und Parkplätze gibt es direkt davor“, hebt André Springob hervor.
Den ganzen Tag über hat Dirk Flachsbart Kundschaft. Auch Jürgen Stinn ist vom Kiosk begeistert: „Für mich ist der Kiosk unverzichtbar. Mein Sohn holt hier sein Eis, ich auch so manche Kleinigkeit und er ist Treffpunkt für verschiedene Generationen.“
Über bevorstehende Veranstaltungen im Ort und in den Nachbardörfern informieren Plakate. Ob auf der Durchreise, beim Spaziergang oder auf dem Weg zur Arbeit – am Kiosk in Langenei hält man gerne an.
Noch kein Ende in Sicht
Ans Aufhören hat Dirk Flachsbart noch nie gedacht. „Die Kunden sind nett und es macht mir Spaß“, strahlt er. Der Mann, der bei Wind und Wetter in seinem Kiosk seine Kunden stets freundlich empfängt.