Lenhausen. Ehrenamtliche aus Lenhausen bringen das Heiligenhäuschen wieder in Schuss. Und zwar pünktlich zum Jubiläumsschützenfest an diesem Wochenende.
Einen besseren Zeitpunkt hätten sich Ulrich Fels (72) und Werner Finke (66) nicht aussuchen können: Pünktlich zum Jubiläumsschützenfest der St. Anna-Schützenbruderschaft an diesem Wochenende erstrahlt das Heiligenhäuschen an der Mühlenstraße, unmittelbar an der Kreuzung zur Straße Am Halloh gelegen, in neuem Glanz. In diesem religiösen Kleinbauwerk sind Mutter Anna, die Schutzpatronin der Pfarrkirche und der Schützenbruderschaft, Maria und das Jesuskind dargestellt. Gemeinsam mit Diethelm Burke, Helmut Zepke und Franz-Josef Sieler waren die beiden Lenhauser seit Anfang Juli mit den Renovierungsarbeiten beschäftigt.
Die Renovierung
„Das war nicht mehr schön anzusehen, den Schriftzug St. Anna Sei Uns Allen Mutter konnte man nicht mehr lesen“, betont Werner Finke, der seit 1972 in dem kleinen Finnentroper Dorf lebt. Und Ulrich Fels, ein geborener Lenhauser, ergänzt: „Das sah wirklich grausam aus. Das Gitter war verrostet, die Pflasterung an einigen Stellen aufgebrochen und die Steine waren voller Unkraut.“ Das konnten und wollten sich die Ehrenamtlichen nicht weiter ansehen: So verpassten sie dem Häuschen einen neuen Anstrich, wobei sie einen feinen Streichputz verwendeten, sie entrosteten das Gittertor und säuberten die Statue.
Heiligenhäuschen in Lenhausen
Unterstützung erfuhr das Quintett durch den Lenhauser Carsten Esser, der unentgeltlich die Plasterarbeiten rund um das Bauwerk übernahm. Keine leichte Arbeit, gerade bei den Temperaturen. „Wir mussten den dicken Beton wegstemmen und teilweise mit schwerem Gerät arbeiten“, blickt Fels zurück. Die Materialkosten für die neuen Randsteine, den Beton und die Verfugungsmasse übernahm übrigens der Heimatverein.
Die Bedeutung
Dass die Ehrenamtler viel Zeit und Energie in die Sanierung investierten, ist laut Fels und Finke vor allem der historischen Bedeutung dieses Platzes geschuldet. „Für uns ist das Heiligenhäuschen die Verbindung zur Vergangenheit und zu unseren Vorfahren“, erklärt Fels und macht darauf aufmerksam, dass schon ihre Väter in den 1960er Jahren, als der Mühlenberg als Bauland erschlossen worden ist und sich die ersten Familien dort niederließen, das Bauwerk gepflegt hatten. „Aus Dankbarkeit, dass sie hier ein neues Zuhause gefunden hatten“, begründet Fels und macht nochmal deutlich: „Uns ist es wichtig, Werte auch für die nachfolgenden Generationen zu erhalten.“ Und ein solcher Wert sei nun einmal die Pflege wichtiger Statuen oder Denkmäler eines Dorfes.
Die Zukunft
In der Bewohnerschaft selbst sei die Instandsetzung mit großer Freude wahrgenommen worden, berichten die beiden. „Es kamen sogar Leute her und haben uns kühle Getränke in der Hitze gebracht“, freut sich Ulrich Fels. Und Werner Finke ist jetzt einfach nur glücklich, etwas Gutes getan zu haben. Denn: „Wenn wir schon so etwas hier im Dorf haben, dann muss man es auch pflegen. Es darf doch zu keinem Schandflecken verkommen.“ Um dies in Zukunft zu vermeiden, haben sich die Beteiligten dazu entschlossen, in Eigenregie die Pflege zu übernehmen. „Das war in der Vergangenheit noch nicht geregelt, doch jetzt haben wir uns das aufgeteilt“, berichtet Fels.
All diejenigen, die am Schützenzug an diesem Wochenende teilnehmen, können das „neue“ Bauwerk gleich besichtigen: Denn er führt direkt an der Stelle vorbei.