Kreis Olpe. . Eine Kippe reicht und der Wald brennt lichterloh. Dennoch bleibt die Feuerwehr im Kreis Olpe gelassen.
Die Feuerwehr Kirchhundem hat ihren ersten Waldbrand in diesem Sommer schon hinter sich. Am Montagnachmittag um 16.43 Uhr wurden die Blauröcke zu einem Flächenbrand hinterm Ehrenmal in Kirchhundem alarmiert. Der „Minibrand“ war schnell gelöscht und Kirchhundems Feuerwehrchef Klaus Happe hätte nichts dagegen, wenn es der einzige in der jetzigen Trockenzeit bliebe. „Wir sind schon sensibilisiert, jeder Feuerwehrmann weiß, dass die Brandgefahr hoch ist“, so Happe. Dennoch bleiben die Wehren im Kreis Olpe trotz Dürre und Hitze gelassen - ein Zeichen für gute Vorbereitung und Professionalität.
Gefahrenindex steigt weiter
„Wir haben das Thema Waldbrände natürlich immer im Auge. Gerade jetzt, denn der Waldbrand-Gefahrenindex beträgt momentan etwa vier bis fünf, was schon fast die höchste Stufe ist“, erklärt Kreisbrandmeister Christoph Lütticke. Eine akute Gefahr sieht der oberste Feuerwehrmann im Kreis aber nicht. Deshalb hat die Wehr auch keine besonderen Maßnahmen ergriffen. Man habe lediglich mit einigen Waldbauern gesprochen, damit diese ihnen im Notfall große Wasserbehältnisse zur Verfügung stellen können, so der Kreisbrandmeister.
Dieses für den Fall, dass die eigenen Kapazitäten nicht ausreichen sollten, um schnell genug Wasser an den Brandort zu bringen. Allein die Stadt Lennestadt verfügt über drei geländefähige Tanklöschfahrzeuge mit 3000-Liter-Tanks an Bord, dezentral stationiert in Meggen, Grevenbrück und Saalhausen, zusätzlich über ein Staffeltanklöschfahrzeug mit 3500 Litern, stationiert in Elspe. Alle Fahrzeuge sind natürlich ständig aufgetankt und einsatzbereit, auch ohne erhöhte Waldbrandgefahr.
„Seegriller“ größtes Risiko
Obwohl die „Waldgemeinde“ Kirchhundem die größten Waldflächen im Kreis beherbergt, ist die Waldbrandgefahr um die Bigge herum am größten, sagt Jürgen Messerschmidt, Leiter des Regionalforstamts Kurkölnisches Sauerland. „Denn dort sucht sich jeder einen Platz und bringt seinen eigenen Grill mit. Besonders Einweg-Grills stellen eine große Gefahr dar und sind momentan strikt untersagt.“ Durch das trockene Gras ist es verboten, während der Sommerzeit im Wald zu rauchen. „Am besten sollte man überhaupt kein offenes Feuer machen“, rät Andreas Schürmann von der Feuerwehr Lennestadt.
Tückisches Glas
Tückisch sind auch Glasflaschen, die im Waldrand oder an Wegen liegen gelassen werden. „Das Glas wirkt wie eine Lupe und kann auch zum Brand führen“, so Messerschmidt. Dennoch sagt er ganz deutlich: „Trotz der Hitze müssen wir nicht auf das Grillen zu Hause verzichten. Es ist einfach nur wichtig, dass man achtsam ist und im Notfall weiß, was zu tun ist. Bei Drei-Bein-Grills sollte man noch mal besonders vorsichtig sein, die können schneller umkippen.“
Das gilt auch für das Grillen im eigenen Garten. Schließlich steigt auch das Risiko für Heckenbrände bei den aktuellen Temperaturen. „Beim Grillen im Garten sollte man generell immer vorsichtig sein, aber der gesunde Menschenverstand müsste da eigentlich reichen“, hofft Kreisbrandmeister Lütticke auf den gesunden Menschenverstand der Mitbürger.
„Wenn dann doch mal etwas passiert, bitte auf keinen Fall selbst mit dem Gartenschlauch löschen, sondern sofort die Feuerwehr unter Notruf 112 rufen..“ Ansonsten sei die Gefahr sehr hoch, dass sich das Feuer ausbreitet.
Eine größere Waldbrandkatastrophe hat es im Kreis gottlob lange nicht gegeben.