Wenden. . Die Gemeinde plant Wohnen und Gewerbe auf dem ehemaligen Gelände der Firma Balcke-Dürr in Rothemühle. Zudem soll die Bigge offengelegt werden.

Für 2,5 Millionen Euro hatte die Gemeinde Wenden im Februar das Balcke-Dürr-Gelände in Rothemühle gekauft. Das Areal hat einschließlich Freiflächen und Parkplätzen eine Größe von elf Hektar. Seitdem laufen die Planungen für die künftige Nutzung des in Rothemühle als „Filetstück“ bezeichneten Bereiches. Dazu hat sich die Gemeinde mit dem Flächenpool NRW Profis mit ins Boot geholt. In der Ratssitzung kamen die ersten Planungen auf den Tisch. Andre Stangier und Jan Möhring vom Flächenpool NRW stellten das städtebauliche Konzept zur weiteren Entwicklung des Areals vor. Stangier sprach von „einem sehr ortsprägenden Standort für Rothemühle“.

Auf dem ehemaligen Mitarbeiter-Parkplatz soll Wohnraum entstehen. Größenordnung: ein Hektar. Es sei möglich, dies kurzfristig umzusetzen, so Stangier.

Start-Up-Unternehmen

Die Halle 6 (südliche Fläche) befindet sich in einem Bereich, der erst mittelfristig entwickelt werden soll. Deshalb beschloss der Rat, dass die Halle kurzfristig vermietet werden soll. Die Dauer der Vermietung soll maximal drei bis fünf Jahre betragen und zu marktüblichen Konditionen erfolgen. Anfragen hat es bei der Gemeinde Wenden bereits gegeben.

Als Kernstück der Fläche bezeichnete Stangier die ehemalige Betriebs- und Produktionsfläche mit der Halle 1. Dieser mittlere Bereich soll als gewerbliche Einheit entwickelt werden. Eine kleinteilige gewerbliche Entwicklung steht im Vordergrund, eine Art Gewerbehof, zum Beispiel mit Start-Up-Unternehmen. Neben Halle 1 soll auch das Mehrzweckgebäude bestehen bleiben. Insbesondere durch den Verbleib der Halle werde die bekannte und ortsbildprägende Backsteinfassade erhalten.

Aktuell ist vorgesehen, das ältere Verwaltungsgebäude (vom Eingang aus rechts) nicht weiter zu erhalten. Durch Gespräche mit dem Flächenpool NRW werde laut Gemeinde der Bedarf für zwei große Verwaltungsgebäude mit insgesamt 3500 Quadratmetern Nutzfläche nicht gesehen. Ob es einen Abriss geben wird, müsse noch geprüft werden.

Konzept noch sehr flexibel

Auch für die Halle 4, das ehemalige Magazin der Firma Balcke-Dürr, gibt es ein Konzept. „Hier ist Gastronomie in Verbindung zu dem im Bau befindlichen Radweg geplant. Die Halle könnte auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden“, sagte Stangier. Halle 4 hat eine Fläche von 1000 Quadratmetern.

Zur Frage von Hubertus Zielenbach (CDU), ob das denn ein kleines Kulturgebäude geben solle, in dem kulturelle Veranstaltungen stattfinden, meinte der Planer von Flächenpool NRW: „Das Hauptaugenmerk liegt auf der Gastronomie. Es ist kein Kulturzentrum im eigentlich Sinne geplant. Es gibt aber dort einen relativ großen Raum.“ Dort könnten Veranstaltungen stattfinden, wie Rudelgucken beim Fußball, so Stangier, der aber angesichts des Ausscheidens des deutschen Teams bei der WM sofort hinzufügte: „Das ist jetzt vielleicht ein blödes Beispiel.“ „Die alte Halle hat einen gewissen Charme für kulturelle Angebote“, so Bürgermeister Bernd Clemens.

Die Offenlegung der „Bigge“ sei gut aus Hochwasserschutzgründen und zur Trennung von Gewerbe und Wohnen, sagte Stangier. Hier hat die Gemeinde Fördergelder im Visier.

Das gesamte Areal soll sich künftig aufteilen in einen Quadratmeter Wohnen sowie jeweils fünf Quadratmeter Gewerbe und Landschaftsbereich. Das Konzept sei noch sehr flexibel, betonte Stangier.