Lokaso Bigge: Florian Junker zieht die Reißleine. Viel Lob für eine gute Idee, aber letztlich nur eine Hand voll Verträge. Ein Kommentar.
Es ist schon erstaunlich, wie viel Zuspruch der Olper Florian Junker für sein Projekt Lokaso Bigge in den vergangenen Monaten bekommen hat. Ein Schulterklopfer nach dem anderen reihte sich ein in die Phalanx der Fenster-Redner. Acht Grußworte - vom Landrat bis zum Sparkassen-Direktor - schmücken die kleine, aber feine Broschüre mit dem Titel „Lokaso - Einkaufen an der Bigge“. Genutzt hat es nichts. Das Projekt wird beerdigt, Florian Junker, studierter Medienwirt, zieht frustriert die Reißleine. Viele haben ihn gelobt, kaum jemand einen Vertrag unterschrieben.
Und das in einer Zeit, in der das Digitalisierungs-Gespenst hinter jeder Straßenecke lauert, Amazon, Zalando und Co. den Markt gnadenlos abgrasen. Warum funktioniert die Idee also nicht bei uns?
Zum einen sicherlich, weil viele Gewerbetreibende sich einfach kaum einen direkten Vorteil vom regionalen Online-Kaufhaus versprechen. Aber ganz sicher auch, weil zumindest einige den Aufwand mit einem technischen System scheuen, das Zeit und Geld kostet. Ich bin sicher, dass ein regionales Einzelhandels-Webkaufhaus kommen wird, aber die Zeit noch nicht reif dafür ist. Dem Olper Einzelhandel geht es vielleicht zu gut, unter Druck steht kaum jemand. Noch.