Kreis Olpe/Siegen. . Besuchskontakte zwischen Pflegekindern und ihren leiblichen Eltern können seelische Probleme und Ängste verschlimmern. Wie wichtig es ist, Besuchskontakte aus den Augen der Pflegekinder zu sehen und zu bewerten, hat die Kinder- und Jugendpsychiaterin Dr. Bettina Bonus in einer Infoveranstaltung für Mitarbeiter von Pflegekinderdiensten und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in Siegen und Olpe erläutert. Zu dem Vortrag geladen hatte der Pflegekinderdienst der Diakonie Sozialen Dienste und des Sozialdienstes Katholischer Frauen. 30 Interessierte nutzten die Chance, die Konzepte der Ärztin kennen zu lernen.
Besuchskontakte zwischen Pflegekindern und ihren leiblichen Eltern können seelische Probleme und Ängste verschlimmern. Wie wichtig es ist, Besuchskontakte aus den Augen der Pflegekinder zu sehen und zu bewerten, hat die Kinder- und Jugendpsychiaterin Dr. Bettina Bonus in einer Infoveranstaltung für Mitarbeiter von Pflegekinderdiensten und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in Siegen und Olpe erläutert. Zu dem Vortrag geladen hatte der Pflegekinderdienst der Diakonie Sozialen Dienste und des Sozialdienstes Katholischer Frauen. 30 Interessierte nutzten die Chance, die Konzepte der Ärztin kennen zu lernen.
Der Pflegekinderdienst im Verbund der Diakonie Sozialen Dienste und des Sozialdienstes Katholischer Frauen „ Villa Fuchs“ sucht im Auftrag des Jugendamtes, Pflegefamilien für Kinder, die für kurze Zeit oder auf Dauer nicht in ihrer eigene Familie leben können, begleitet diese in ihrem Alltag und ist ständiger Ansprechpartner. „Eine gute und entwicklungsfördernde Regelung des Umgangs zwischen Pflegekindern und ihren leiblichen Eltern ist ein sensibles Thema in Bezug auf eine notwendige Biografiearbeit der Kinder“, erklärt Daniela Herling, Sozialpädagogin und systemische Familientherapeutin vom Pflegekinderdienst der Diakonie.
Wirkung von Erlebnissen
Dr. Bettina Bonus, Beraterin und Begleiterin für hochproblematische Pflege- und Adoptivkinder und deren Familien, ist seit mehr als 30 Jahren in dem Bereich tätig, hat selbst eigene Pflegekinder aufgenommen. In ihrem Vortrag erklärte die Ärztin, wie Erlebnisse und Traumata auf die Gefühlswelt von Pflegekindern einwirken und ihre spätere Persönlichkeitsentwicklung beeinflussen – und das bereits im Mutterleib. Kinder, die von ihren leiblichen Eltern vernachlässigt, misshandelt oder nicht ausreichend mit körperlicher und seelischer Nähe versorgt wurden, sind stark traumatisiert. Die Folgen sind individuell – nicht immer sind die Erlebnisse für Pflegeeltern, Betreuer, Psychologen und Gerichte nachvollziehbar. „Besuchskontakte mit den leiblichen Eltern können bei Pflegekindern große Unsicherheit und Angst auslösen“, so Bonus.