Olpe. . Fast 70 Aussteller begrüßten am Dienstag und Mittwoch rund 2600 Besucher auf zwei Etagen, in zwei Zelten und an Outdoor-Ständen bei der Berufsmesse in der Stadthalle. Den Unternehmen war es wichtig, vor Ort dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und sich den Schülern persönlich vorzustellen.
Fast 70 Aussteller begrüßten am Dienstag und Mittwoch rund 2600 Besucher auf zwei Etagen, in zwei Zelten und an Outdoor-Ständen bei der Berufsmesse in der Stadthalle. Den Unternehmen war es wichtig, vor Ort dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und sich den Schülern persönlich vorzustellen.
„Viele Schüler können sich unter den einzelnen Berufen kaum etwas vorstellen. Auf der Messe erhalten sie einen direkten Ansprechpartner, der ihnen praxisnah zeigt, was sie erwartet“, sagt Nina Appel, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit in Siegen. Während aktuell noch 561 Lehrstellen im Kreis Olpe unbesetzt sind, suchen 311 Bewerber weiterhin einen Ausbildungsplatz.
Um die Lehrstellen zu besetzen und gezielt Fachkräfte in der Region auszubilden, startete die Agentur für Arbeit das Projekt „Mobil zum Ziel“: „Wir begleiten 20 Jugendliche aus Recklinghausen auf der Messe und versuchen, den Kontakt zu den Unternehmen herzustellen. Dort gibt es nämlich nicht ausreichend Ausbildungsstellen wie im Kreis Olpe“, so Appel.
Auch das Unternehmen Eibach ist von dem Fachkräftemangel betroffen. „In den gewerblichen Berufen sehen wir eindeutig einen Rückgang bei den Interessenten. Aber wir waren bisher auf jeder Berufsmesse in Olpe vertreten und merken immer eine gute Resonanz“, sagt Ines Gonschorek aus dem Finanz- und Personalwesen des Unternehmens. Ihr Tipp an junge Schüler: „Nutzt Praktika in verschiedenen Berufen“.
Praxis hilft bei Berufsfindung
Julian Kühr, Ausbilder bei dem Unternehmen Menshen, schätzt die Möglichkeiten der Messe: „Ich war damals als Schüler auf der Messe, um mich zu informieren. Durch ein Praktikum bekam ich einen guten Einblick in den Beruf und absolvierte anschließend die Ausbildung. Damals war ich als Azubi auf der Messe, jetzt bin ich als Ausbilder vor Ort. Ich bin quasi mitgewachsen“. Kontakte knüpfen und sich die verschiedenen Berufe im Detail erklären lassen, rät Kühr jungen Schülern. Auch Niclas von Seidlitz, Personalverantwortlicher der Lukad Holding, sieht die Präsentation auf der Berufsmesse als Aufklärungsarbeit: „Deswegen nehme ich gerne unsere Azubis und Ausbilder mit. Die können viel mehr von der Praxis erzählen und so die einzelnen Berufe besser vorstellen“.
Das Problem vieler Schüler ist, sie haben keine Vorstellung ihrer beruflichen Zukunft, hoffen aber dennoch, dass sie auf der Messe Informationen zu einem individuell passenden Beruf erhalten. Auch die junge Schülerin Vanessa Schmitz legt sich noch nicht fest: „Ich möchte mich einfach mal informieren und schauen, in welche Richtung es für mich geht. Konkrete Vorstellungen habe ich da noch nicht, ich bin für jeden Job offen“.