Attendorn/Kreis Olpe. . Das Automotive Center Südwestfalen hat sich erfolgreich etabliert. Kreis Olpe und Stadt Attendorn steigen aus und geben ihre Anteile zurück.
Die Gesellschafter-Zusammensetzung beim Automotive Center Südwestfalen, kurz: ACS, ändert sich: Der Kreis Olpe und die Stadt Attendorn geben ihre Geschäftsanteile zurück. Damit steigen die beiden kommunalen Anteilseigner nach sieben Jahren aus dem Projekt aus.
Partner für wirtschaftliche und innovative Forschung
Das Automotive Center Südwestfalen wurde laut eigenen Angaben gegründet, um sich „als einer der führenden Projektpartner der gesamten Automobilindustrie für wirtschaftliche und innovative Forschung und Entwicklung zu etablieren. Der Fokus des Kompetenzzentrums liegt dabei auf der Entwicklung serienreifer Lösungen und maßgeschneiderter Anwendungen.“
Das Center liegt an der Kölner Straße in Attendorn. Mehr Infos unter www.acs-innovations.de
„Das war von Anfang an so geplant“, sagen unisono Olpes Landrat Frank Beckehoff und Attendorns Kämmerer Klaus Heesener. „Wir können uns zufrieden zurückziehen“, schickt Beckehoff hinterher. Denn: Nach inzwischen sieben Jahren sei das ACS „als frei am Markt agierendes Wirtschaftsunternehmen etabliert“ und das Geschäftsmodell erfolgreich umgesetzt. In der Beschlussvorlage, mit der sich am Donnerstag, 7. Juni, der Umwelt- und Strukturausschuss des Kreises beschäftigt, heißt es: Vor dem Hintergrund der erfolgreichen Geschäftstätigkeit „besteht weder eine strategische noch finanzielle Notwendigkeit einer weiteren Beteiligung des Kreises“ an dem Unternehmen. Attendorn argumentiert genauso.
Kein Gebrauch von Stimmrecht
Sind die Beschlüsse für den Rückverkauf im Kreistag und Stadtrat gefallen, gehen die beiden Geschäftsanteile von je 25 000 Euro an die ACS GmbH zurück. Sie werden zunächst „treuhänderisch vom Trägerverein verwaltet“, erklärte Karsten Westerhoff, Geschäftsführer des ACS, auf unsere Nachfrage.
Treuhänderisch heißt: Die Verein verwaltet die Anteile, macht aber nicht von einem daraus resultierenden Mehrfach-Stimmrecht Gebrauch. Auf Dauer sollen zwei neue Anteilseigner gefunden werden, kündigte Westerhoff an. „Wir wollen neue Technologien dazu holen und daher zwei weitere Gesellschafter aus der Industrie gewinnen“, so Westerhoff. Eine Vorauswahl oder Vorentscheidung sei noch nicht getroffen.
Stammkapital des ACS beträgt 425 000 Euro
Bislang halten 16 Gesellschafter – noch inklusive des Kreises und der Stadt Attendorn – die 17 Geschäftsanteile von je 25 000 Euro; das Stammkapital des ACS beträgt damit 425 000 Euro. Die Gesellschafter sind (Industrie-)Unternehmen aus der Region, aber auch die Universität Siegen.
Die Gründung des Automotive Centers Südwestfalen geht auf das Strukturförderprogramm „Regionale 2013“ des Landes Nordrhein-Westfalen zurück; das Kompetenzzentrum soll Forschungs- und Entwicklungsleistungen für die Fahrzeugindustrie in Südwestfalen gebündelt durchführen und den Technologietransfer zwischen (Fach-)Hochschulen und Unternehmen fördern. Ein Schwerpunkt dabei ist der Leichtbau in der Fahrzeugindustrie. Der Kreis Olpe und die Stadt Attendorn waren seinerzeit als Unterstützer in der Gründungsphase als Gesellschafter eingestiegen.