Kreis Olpe/Siegen. Es gibt Handlungsbedarf im ÖPNV-Angebot. So sehen es zumindest 80 Prozent der Unternehmen im IHK-Bezirk Siegen, deren Auszubildende auf Bus und Bahn angewiesen sind. Nur wenn sich das Angebot deutlich verbessere, mache es Sinn, ein Azubi-Ticket anzuschaffen, so die Unternehmen. Zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer Siegen, an der sich 173 Betriebe mit 1542 Auszubildende beteiligten.
Es gibt Handlungsbedarf im ÖPNV-Angebot. So sehen es zumindest 80 Prozent der Unternehmen im IHK-Bezirk Siegen, deren Auszubildende auf Bus und Bahn angewiesen sind. Nur wenn sich das Angebot deutlich verbessere, mache es Sinn, ein Azubi-Ticket anzuschaffen, so die Unternehmen. Zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer Siegen, an der sich 173 Betriebe mit 1542 Auszubildende beteiligten.
Ausweitung gewünscht
Gewünscht wird von den Befragten vor allem eine Ausweitung des Geltungs- und Streckenangebotes, gefolgt von einer besseren Anbindung der Gewerbe- und Industriegebiete sowie einer Verdichtung der ÖPNV-Taktung.
„Die Erreichbarkeit der Betriebe durch den öffentlichen Verkehr schätzen die Unternehmen wesentlich schlechter ein als in anderen Regionen“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener die Ergebnisse in der Pressemitteilung.
Unternehmen unterstützen Azubis
Um die Mobilität der Auszubildenden und die Attraktivität ihrer Ausbildungsbetriebe zu erhöhen, sei die regionale Wirtschaft durchaus zu einer finanziellen Unterstützung für ein Azubi-Ticket bereit, heißt es weiter. Der Großteil der Unternehmen ziehe die Grenze aber bei maximal 30 Euro. Als konkrete Maßnahme sehen hiesige Betriebe vor allem günstige Azubi-Tickets (77,3 Prozent) als zielführend an.
In der Konsequenz wirkt sich in der Befragung für mehr als jeden vierten regionalen Betrieb die ungünstige Erreichbarkeit durch den ÖPNV negativ auf die Gewinnung von Auszubildenden aus. Rund ein Fünftel der befragten Unternehmen in der Region unterstützt bereits finanziell seine Auszubildenden bei einem Ticket für öffentliche Verkehrsmittel. Dieser Anteil ist höher als in sechs anderen NRW-Regionen, aber noch nicht hoch genug, laut Klaus Fenster, IHK-Geschäftsführer: „Viele regionale Unternehmen lehnen eine finanzielle Beteiligung an ÖPNV-Tickets ab. Die Ablehnung ist mit die höchste in NRW.“
Das lässt aus Sicht der IHK folgende Schlüsse zu: Das ÖPNV-Angebot muss deutlich besser werden, bevor die heimischen Unternehmen eine finanzielle Unterstützung als sinnvoll erachten, oder aber der Preis für ein Azubi-Ticket muss sinken.
Gräbener sieht Problematik
„Deutlich mehr als ein Drittel der Auszubildenden nutzt gar keine ÖPNV-Angebote. Nur in drei anderen Regionen in Nordrhein-Westfalen sind Busse und Bahnen noch unbedeutender. Immerhin deutlich mehr als jeder dritte Auszubildende attestiert eine schlechte ÖPNV-Erreichbarkeit für seinen Betrieb“, weiß Geschäftsführer Klaus Gräbener um die Problematik und ergänzt: „Wer sich zukünftig in der Region für ein solches Ticket stark macht, sollte dies bedenken. Ansonsten schafft man womöglich teure Angebote, die faktisch von den Auszubildenden gar nicht wahrgenommen werden.“
Bei immerhin sechs Prozent der Jugendlichen übernehmen die regionalen Ausbildungsbetriebe die volle Kostenübernahme für das ÖPNV-Ticket.