Die Caritas und die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) sorgen für technische Voraussetzungen der Telemedizin in den Altenheimen.
Ronald Buchmann hat die Zeichen der Zeit erkannt. „Wir sind dabei, in allen unseren Einrichtungen Wlan zu etablieren. Wir wollen die Möglichkeit schaffen, Telemedizin in jedem Zimmer zugänglich zu machen. Die versorgenden Ärzte werden nicht jünger. Irgendwann ist der Punkt erreicht“, sagte der Leiter der Alteneinrichtungen der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) auf Anfrage dieser Zeitung. Die Daten sollen verschlüsselt per Skype übertragen werden.
„Bei Hausärzten ist es im Moment noch handelbar, aber bei Fachärzten ist es schlecht, vor allem im Bereich Neurologie, Geriatrie und Psychiatrie. „Wenn jemand gehbehindert ist und nicht in die Praxis gehen kann, hat er so gut wie keine Chance“, so Buchmann. Derzeit laufe bei der GFO ein Projekt, wie die Telemedizin mit einem zugeschalteten Arzt ablaufen könnte. Auch in der neuen Senioren-Wohnanlage in Hünsborn, die ab Sommer gebaut werden soll, werde die GFO Infrastrukturen für Telemedizin schaffen.
Die Caritas hat die Telemedizin ebenfalls auf dem Schirm. „Wir überlegen im Moment, die Seniorenheime Wlan-fähig auszustatten. Bei Neubauten ist das relativ einfach, in Bestandsgebäuden ist schon ein hoher fünfstelliger Betrag nötig. Das muss finanziert werden. Da sind wir dran“, so Jürgen Voß, Leiter des Caritaszentrums Lennestadt und Kirchhundem. Ein Softwareanbieter prüfe die Übertragung datenschutzrechtlich.
Die eklatantesten Mängel gebe es in der Gerontopsychiatrie und der Neurologie aufgrund von Demenzerkrankungen: „Da ist eine absolute Unterversorgung. Telemedizin würde sehr weiterhelfen. Das ist ein Thema in naher Zukunft. Das wird nicht alles ersetzen. Ich brauche weiter die sprechende Medizin, aber die Telemedizin kann sehr viel mehr als man denkt.“
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