Lennestadt. . 18-Jähriger Spieler des SSV Elspe gilt als Vorbild für gelungene Migration und soll zurück in seine zerrüttete Heimat Afghanistan.
Die öffentliche Sitzung des Stadtrats war gestern Abend schon vorbei, als SPD-Fraktionschef Heinz Vollmer zum Pressetisch kam und betonte: „Wir werden alles in Bewegung setzen, damit Sirat Kasra nicht abgeschoben wird.“ In den nächsten Tagen will die SPD auf die anderen Fraktionen und die Kirchen zugehen, um ein Bündnis gegen die Abschiebung zu schmieden. Unterstützung hat Nezahat Baradari, die Vorsitzende der AG Migration und Vielfalt der SPD im Kreis Olpe zugesagt. Am Wochenende war bekannt geworden, dass der 18-Jährige, der in der Jugendabteilung des SSV als Spieler und Trainer aktiv ist, samt seiner Familie in sein vom Bürgerkrieg zerstörtes Heimatland Afghanistan abgeschoben werden soll (wir berichteten). Vor einem halben Jahr war Sirat Kasra noch als Beispiel für gelungene Integration gelobt und dafür auf dem Lennestädter Ehrenamtstag ausgezeichnet worden.
Sirat Kasra spielt in der Elsper A-Jugend und hilft als Trainer bei den D-Junioren. Freiwillig arbeitet er in der Caféteria des St.-Franziskus-Hauses in Elspe, gibt dort Kaffee und Kuchen an die Bewohner und Gäste aus und kümmert sich um die Senioren. Die Familie hat bereits Einspruch gegen die Ablehnung ihres Asylantrags eingelegt. In der öffentlichen Sitzung des Stadtrats wurde das Thema mit Hinweis auf den Datenschutz gestern Abend nicht näher thematisiert.