Kreis Olpe.. Im Verkehrsministerium gab es einen Sinneswandel. Nach dem Besuch in Attendorn gibt Minister Hendrik Wüst dem Landesbetrieb Straßen grünes Licht.
NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (FDP) hat den Landesbetrieb Straßen in Siegen aufgefordert, Planung für einen dreispurigen Ausbau der L 512 zwischen Olpe und Attendorn anzugehen und sich zuvor mit den betroffenen Kommunen und der IHK abzustimmen.
Angestoßen hat den Sinneswandel im NRW-Verkehrsministerium der heimische CDU-Landtagsabgeordneten Jochen Ritter, der Verkehrsminister Hendrik Wüst bei dessen Besuch im Automotive Center Südwestfalen in Attendorn auf das Problem aufmerksam gemacht hat.
Ritter hat sich allerdings auf den Bereich zwischen Kraghammer Sattel und Schnütgenhof konzentriert: „Die Steigung ist aus Richtung Attendorn der Knackpunkt der Strecke. Vor allem im Winter geraten LKW regelmäßig in Schwierigkeiten. Hier könnte mit einer dritten Spur Abhilfe geschaffen werden, ohne in anderer Hinsicht, etwa was Verkehrssicherheit oder touristische Aspekte angeht, über Gebühr neue Probleme heraufzubeschwören.“
Ausbau an zwei Stellen untersucht
Jochen Ritter bezieht sich auf das zweite Gutachten von Professor Dr. Jürgen Steinbrecher, Universität Siegen, der 2017 von einem dreispurigen Ausbau abgeraten hatte, weil er nur im Zusammenhang mit einer Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung sinnvoll sei. Das müsse mit Blick auf den Tourismus aber vor allem rund um Sondern kritisch gesehen werden. Steinbrecher hatte den dreispurigen Ausbau im vergangenen Jahr an zwei Stellen untersucht: oberhalb von Sondern und im Bereich Schnütgenhof / Kraghammer Sattel.
Statt einer dritten Spur hatte Professor Steinbrecher für den Bau eines Turbokreisels an der Kreuzung L 512 / L 539 (Neu-Listernohl) plädiert.
Attendorn, Olpe, Finnentrop und auch die IHK Siegen hatten Anfang des Jahres Verkehrsminister Wüst noch einmal auf den aus ihrer Sicht notwendigen Ausbau der L512 hingewiesen.
Mehr Geld für die Landstraßen
Profitieren wird der Kreis Olpe auch davon, dass das Land in diesem Jahr deutlich mehr Geld für die Erhaltung der Landesstraßen ausgibt. 160,85 Millionen Euro stehen insgesamt bereit, das sind 33,35 Millionen Euro mehr als im vergangenen Jahr. Laut Ritter fließen davon rund 3,5 Millionen Euro in den Kreis Olpe. Der Löwenanteil entfällt mit 2,4 Millionen Euro auf die Ihnetalbrücke, 950 000 Euro auf eine weitere Brücke, nämlich die Talbrücke Kessenhammer. Die restlichen rund 200 000 Euro gehen nach Papiermühle, wo die Straßendecke auf einer Länge von knapp zweieinhalb Kilometern erneuert werden soll.