Olpe. Der Olper Bürgermeister Peter Weber und der Rat der Stadt erneuerten am Sonntag in der St.- Martinus-Kirche traditionell das Agatha-Gelübde. Seit 1665 folgt man in der Kreisstadt ununterbrochen dieser Tradition. Selbst in der Zeit des Nationalsozialismus, als dem Stadtrat die Erneuerung untersagt wurde, hielt man daran fest.
Der Olper Bürgermeister Peter Weber und der Rat der Stadt erneuerten am Sonntag in der St.- Martinus-Kirche traditionell das Agatha-Gelübde. Seit 1665 folgt man in der Kreisstadt ununterbrochen dieser Tradition. Selbst in der Zeit des Nationalsozialismus, als dem Stadtrat die Erneuerung untersagt wurde, hielt man daran fest.
Der Leiter des Olper Pastoralverbundes, Clemens Steiling, betonte, dass Heiligenverehrung keineswegs von gestern, sondern nach wie vor aktuell sei. Es gehe immer um Menschen, die ein Dasein gelebt hätten, das vorbildlich sei, ein Leben von Gott gegeben. „Egal, wie man sich anstrengt, wir brauchen Gottes sichernde Hand“, so Steiling.
Vor diesem Hintergrund habe man das Agatha-Gelübde formuliert, das in den Punkten Gebet, Fasten und Almosen seine Bedeutung habe: Beim Blick auf sein Leben zu erkennen, was wirklich trage, das Fasten als Mittel, sich nicht im Vielerlei des Alltags zu verlieren und Almosen als Pflicht zur Solidarität und sozialen Gerechtigkeit. So auch beim Thema Integration und der damit einhergehenden Aufgabe, Menschenwürde zu ermöglichen und in diesem Sinn Lösungen zu gestalten.
Historie des Gelübdes: Während des 30-jährigen Krieges wurde durch den Rat der Stadt Olpe beschlossen, ein Gelübde abzulegen, dieses wurde bis auf einige Ausnahmen während der Nazi–Zeit jährlich durchgeführt. Die äußere Feier des Agatha-Tages mit der Prozession wurde vom Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Olpe abgerundet.
Die Heilige Agatha, die um das Jahr 250 in Catania auf Sizilien gestorben sein soll, wird im Christentum als Märtyrerin und Nothelferin verehrt.