Olpe. . Seit zwei Monaten sind Dirk Stroessel und Jacqueline Tebiro als Betreiber von Deejay’s Die Villa in Olpe am Start. Es geht vielversprechend los.

Vor etwas mehr als zwei Monaten, Mitte November letzten Jahres, erweckten Dirk Stroessel (51) und seine Geschäftspartnerin Jacqueline Tebiro (30) die Olper Traditionsgaststätte Die Villa wieder zum Leben (wir berichteten). Und zwar mit einem für die Kreisstadt neuen Konzept: In DeeJay’s Die Villa, so der neue Name, gibt es nämlich am Wochenende nicht nur kleine Gerichte und Bier, sondern auch Cocktails und Tapas-Gerichte. Eine weitere Besonderheit: Die ausgestellten Wohn- und Deko-Accessoires können direkt vor Ort gekauft und mitgenommen werden, die Möbel sind zum Teil auch nachzubestellen. So sieht es das Konzept eines Handelsbistros vor. Wir sprachen mit dem gebürtigen Siegener über die ersten Wochen in Olpe.

Wie läuft es? Dirk Stroessel: Mit Blick auf die nahezu immer ausgebuchten Wochenenden wirklich sehr gut. Da macht uns die Arbeit natürlich besonders Spaß und zeigt uns, dass wir vieles richtig gemacht haben. Die Olper haben unser Gastronomiekonzept sehr schnell angenommen.

Und unter der Woche?
Da fehlt noch ein bisschen, zweifelsfrei. Wir haben relativ schnell gemerkt, dass das Thema Frühstück hier nicht so angenommen wird. Darauf haben wir schnell reagiert und unsere Öffnungszeiten zugunsten der Abendstunden angepasst. Das hat sich sofort bei den Gästen und der Frequenz positiv bemerkbar gemacht. Insgesamt arbeiten wir aber daran, auch zum Mittagstisch eine höhere Auslastung zu bekommen.

Der Nachmittag mit Kaffee und Kuchen aus dem Naschwerk in Siegen und unseren speziellen Waffeln wird schon wieder deutlich besser besucht.

Welche Rückmeldungen bekommen Sie von Ihren Gästen?
Nachdem wir sehr schnell auf die ersten Kundenreaktionen reagiert haben (siehe Öffnungszeiten und Abläufe), erhalten wir viel positives Feedback von unseren Gästen. Wir erleben, dass sich viele Olper über das Angebot einer Tapas- und Cocktailbar freuen. Damit verstehen wir uns als Ergänzung zur bereits vorhandenen Gastronomie-Landschaft in Olpe.

Welches ist denn das beliebteste Tapas-Gericht und welches der meist gemixte Cocktail?
Bei den Tapas und dem Fingerfood jeweils die gemischten Platten. Die sind wirklich super erfolgreich. Bei den Cocktails die Klassiker wie der Mojito, der Aperol Spritz, aber auch der Coco Blue oder Whisky Sour. Zudem entdecken unsere Gäste zunehmend das besondere Angebot an weiteren Spirituosen. So finden sie bei uns eine Auswahl an besonderen Whiskys, Gins und vor allem ein ausgefallenes Rum-Angebot.

Diese werden nicht mit Softdrinks gemischt, sondern sollten einfach pur genossen werden.

Wie gestaltet sich die Suche nach Personal?
Wir hatten von Beginn an ein tolles Team zusammen. Allerdings waren wir zahlenmäßig nicht so aufgestellt, um längere Öffnungszeiten zu gewährleisten. Mittlerweile sind wir aber auf einem guten Weg und wachsen weiter. Trotzdem benötigen wir, natürlich gerade mit Blick auf die Biergartensaison, weitere Mitarbeiter, die unser Team ergänzen wollen.

Warum ist der Standort hier so attraktiv?
Natürlich haben wir uns gut überlegt, wo wir unser Konzept am besten umsetzen können. Es macht wenig Sinn, in einer Stadt eine Tapas-Bar zu eröffnen, in der es schon diverse andere Anbieter mit einem ähnlichen Angebot gibt. Und dann hat natürlich die Villa mit ihrem Charme in Kombination mit dem Gastronomieangebot den Ausschlag gegeben.

Wie gefällt Ihnen Olpe?
Obwohl ich jetzt seit einem und meine Geschäftspartnerin Jay seit über einem halben Jahr hier wohnen, können wir die Stadt und die Umgebung noch nicht so richtig genießen. Gerade jetzt, zu Beginn der Selbstständigkeit, hält einen die Arbeit schon permanent am Laufen. Und dann macht es uns die Bürokratie nicht einfacher.

Wir können sehr gut nachvollziehen, warum immer weniger Leute trotz aller gegenteiliger Beteuerungen seitens der Politik selbstständig sein wollen. Deutschland ist kein Gründerland. Es wird definitiv mehr gefordert als gefördert. Der Papierkram ist einfach Wahnsinn, ebenso die vielen Zwangsmitgliedschaften in diversen Organisationen.

Wann können die Olper wieder den Biergarten erleben?
Sobald wie möglich. Klar ist: Wir wollen den Olpern ihren wunderschönen Biergarten zurückgeben. Daher steht die Planung der Bestuhlung bei uns ganz oben auf der Prioritätenliste. Zu diesem Zeitpunkt werden auch spätestens die Öffnungszeiten erweitert. Geplant ist dann die Öffnung von 12 Uhr bis Open End, der Biergarten darf allerdings nur bis 22 Uhr geöffnet sein.

>>> Info: Montags ist Ruhetag

Dirk Stroessel, ein ehemaliger Bundeswehr-Offizier und studierter Medienwissenschaftler, arbeitete die letzten Jahre als Geschäftsführer in einer Bonner Großbäckerei. Dort lernte der gebürtige Siegener auch seine Geschäftspartnerin Jacqueline Tebiro kennen. Geschlossen hat Deejay’s Die Villa immer montags.