Bamenohl. . In seinem Leben, insbesondere als langjähriger Fußballspieler auf und in den neun Jahren als Vorsitzender der SG Finnentrop/Bamenohl am Rand des Spielfeldes, hat Detlef Klein so manche emotionale Achterbahnfahrt erlebt. Doch sein Auftritt als Kandidat in der großen RTL-Quizshow „Die 2 - Gottschalk & Jauch gegen alle“, die am Freitagabend ausgestrahlt wurde, hat all das weit in den Schatten gestellt.

In seinem Leben, insbesondere als langjähriger Fußballspieler auf und in den neun Jahren als Vorsitzender der SG Finnentrop/Bamenohl am Rand des Spielfeldes, hat Detlef Klein so manche emotionale Achterbahnfahrt erlebt. Doch sein Auftritt als Kandidat in der großen RTL-Quizshow „Die 2 - Gottschalk & Jauch gegen alle“, die am Freitagabend ausgestrahlt wurde, hat all das weit in den Schatten gestellt.

Nicht nur, dass er als einziger der 500 Saalkandidaten ins Finale gegen die beiden Kult-Showmaster um den mit 200 000 Euro prall gefüllten Jackpot schaffte und dass er dessen Gewinn nur um wenige Sekunden verpasste. Auch die anschließende After-Show-Party mit allen Promis sorgte bei Detlef Klein für ein rasantes Auf und Ab der Gefühle.

Bis zum zerplatzenden Luftballon und damit auch dem Aus des Traums von 200 000 Euro war es ein langer Weg. Detlef Klein hatte sich bereits vor drei Jahren „aus einer Bierlaune heraus“ als Kandidat bei der Show „Die 2 - Gottschalk & Jauch gegen alle“ angemeldet. Im September erreichte ihn dann eine Anfrage, ob er noch als Kandidat in der Show mitmachen wolle, was er bejahte. „Daraufhin musste ich online 15 Fragen in jeweils zehn Sekunden beantworten“, erzählt der 61-jährige Klein, woraufhin er aufgefordert wurde, ein kurzes Bewerbervideo zu drehen und einzuschicken.

Nummer 304

Dieses hat die Redakteure bei RTL wohl endgültig von seinen Kandidaten-Qualitäten überzeugt, denn: „Ende September erhielt ich einen Anruf: Sie sind dabei!“, berichtet Detlef Klein. Bereits am 9. Oktober fand die Aufzeichnung der Show im Studio in Hürth statt, wo er auf die 499 anderen Kandidaten traf, gegen die - und natürlich auch Gottschalk und Jauch – er antreten sollte.

Mit der Nummer 304 ging Detlef Klein in das große Studio, wo er relativ weit oben seine Platz fand. Nach dem Aufwärmen begann die Aufzeichnung der Show, durch die Moderations-Walküre Barbara Schöneberger führt, von der Detlef Klein schwärmt. Unterbrochen von Show-Acts mit Hundetrainer Martin Rütter, der schwedischen Pop-Band „A-ha“ und einem Gast-Rateauftritt von Laura Wontorra galt es, 18 Fragen möglichst schnell und natürlich richtig zu beantworten.

Dabei wurde zweimal der Zwischenstand eingeblendet, welcher Saalkandidat gerade vorne lag. Detlef Klein war es nicht. Doch dann kam der spannende Moment, als von einer Stimme aus dem Off „von hinten nach vorne“, so Klein, die dreistellige Nummer des Kandidaten genannt wurde, der das Finale gegen Thomas Gottschalk und Günter Jauch bestreiten würde. „Erst die 4, dann die 0 und dann die 3. 304 - meine Nummer. Ich war vollkommen perplex!“ erinnert sich Detlef Klein noch genau an diesen Moment.

Was dann folgt, erlebte er allerdings mehr oder weniger in einer Art Trance. „Als ich die Treppe hinunter ging und sich die Scheinwerfer auf mich richteten und ich alleine auf der Bühne stand, rutschte mir das Herz schon ein wenig in die Hose“, gestand er im Gespräch mit unserer Zeitung. Es folgte zunächst ein Small Talk mit Barbara Schöneberger „Ach, ein Sauerländer“, ehe es ernst wurde.

Gespielt wird „wahr oder unwahr“ , wobei die Kandidaten blitzschnell per Knopfdruck entscheiden müssen, ob es zum Beispiel rosa Schokolade gibt oder nicht. Hinter dem, der als erster und richtig antwortet, leuchtet ein Licht auf und ein Kompressor bläst zehn Sekunden lang Luft in eine großen, roten Ballon. Dann wird die nächste Frage gestellt, und das Spiel wiederholt sich, bis der Ballon platzt. Leuchtet in diesem Moment das Licht hinter dem Saalkandidaten, erhält der das Geld aus dem Jackpot. In diesem Fall 200 000 Euro. Einmal kann der Saalkandidat einen Joker setzen.

„Barbara Schöneberger sagte noch zu mir: Du nimmst das Geld mit“, daran erinnert sich Detlef Klein noch. Und an Frage Nummer elf, die lautete, ob jemals ein Frauenkopf auf einer Dollarnote prangte. Detlef Klein zögerte kurz, „setz den Joker“, rief Thomas Gottschalk, ehe er richtig drückte und das Licht hinter ihm aufleuchtet. Der Kompressor pumpt nur wenige Sekunden, und der Ballon zerplatzte. Und mit diesem Detlef Kleins Traum vom Hauptgewinn.

„Was ich dann gemacht habe, weiß ich nicht mehr“, erzählt er und fügt hinzu: „Solch eine Chance bekommst Du nur einmal im Leben“. Später erfährt er: so früh ist der Ballon noch nie geplatzt. Normalerweise passiert das zwischen den Fragen 15 und der 18. Diesmal ist es anders. Der kurze Rest der Sendung „ist fast wie ein Film an mir vorbeigegangen“, erinnert sich Klein eher schemenhaft und freut sich umso mehr auf die Ausstrahlung der Sendung, die er sich gestern Abend mit seiner Lebensgefährtin, Kindern und Freunden angeschaut hat.

After-Show-Party mit Gesprächen

Für immer im Gedächtnis haften bleiben wird ihm allerdings die After-Show-Party in der VIP-Lounge, wo er rund zwei Stunden lang „wirklich nette Gespräche“ mit Barbara Schöneberger, Thomas Gottschalk und Günter Jauch führen konnte, die „sehr freundlich und überhaupt nicht überheblich sind“. Das I-Tüpfelchen für Klein war aber eine Unterhaltung mit Morten Harket, dem Sänger von „A-ha“, der ihn schon immer besonders fasziniert hat.

„Auch wenn ich nicht gewonnen habe, bin ich stolz, Kandidat in der Sendung gewesen zu sein“, zieht Detlef Klein ein positives Resümee.