Attendorn. Wer am Feiertag Allerheiligen bei Dunkelheit auf dem Attendorner Waldfriedhof war, hat große Gräberflächen mit Tausenden von Lichtern gesehen. An einigen Stellen herrschte aber auch tiefe, von nur wenigen Kerzen durchbrochene Dunkelheit.
Wer am Feiertag Allerheiligen bei Dunkelheit auf dem Attendorner Waldfriedhof war, hat große Gräberflächen mit Tausenden von Lichtern gesehen. An einigen Stellen herrschte aber auch tiefe, von nur wenigen Kerzen durchbrochene Dunkelheit.
Hierbei handelt es sich um ältere Grabfelder, auf denen die Liegezeit bei vielen Gräbern bereits abgelaufen ist und diese bereits eingeebnet wurden. Trotz dieser brach liegenden Flächen bereitet die Stadt Attendorn im nördlichen Bereich des Friedhofes, neben dem muslimischen und oberhalb des sogenannten „neuen Grabfelds“ ein weiteres Grabfeld vor.
Das ist notwendig, erläutert Jan-Christoph Tump von der Friedhofsverwaltung, weil viele Grabflächen noch nicht wieder für „normale“ Bestattungen freigegeben werden können, weil zwar die Gräber abgeräumt wurden, die Liegezeit aber noch nicht abgelaufen ist, oder die Gebeine noch nicht komplett verschwunden sind, so dass die Flächen noch einige Jahre liegen gelassen werden müssen. Tump: „Wir dürfen die Totenruhe nicht stören.“
Über 70 Prozent Urnenbestattungen
Auch wenn die Tendenz derzeit immer stärker zur Urnenbestattung geht, diese machen mittlerweile über 70 Prozent aller Bestattungen auf dem Waldfriedhof aus, muss die Stadt ausreichend Flächen für Beerdigungen im Sarg anbieten können. Auch wenn man derzeit davon ausgeht, noch für mehr als ein Jahr Grabstätten zu haben, hat man mit der Anlage eins neuen Grabfeldes mit vier circa 30 Meter langen Grabreihen begonnen. „Man weiß ja nie, ob sich die Beerdigungskultur nicht doch wieder ändert“, so Tump.
Das neue Gräberfeld muss allerdings besonders vorbereitet werden. Jan-Christoph Tump: „Wir habe in diesem Bereich des Friedhofs kompakten Lehm, der ein Versickern des Wassers verhindert. Um Staunässe zu vermeiden, werden die Grabreihen bis zu einer Tiefe von 2,50 Metern ausgebaggert und mit wasserdurchlässigem Material aufgefüllt“. Das ist in Teilen des Feldes bereits geschehen.
Wie viele Gräber dort dann letztendlich angelegt werden, ist von der Art und Größe der Grabstätten abhängig. Fest steht, dass auch zehn neue Grabkammern in diesem Bereich erstellt werden sollen.