Olpe. . In der Zentralen Unterbringungseinrichtung Regenbogenland tut sich ‘was.
- Von Dezember bis Februar wird die Flüchtlingsunterkunft umgebaut
- Der Mietvertrag läuft 2020 aus, es gibt aber eine Option für weitere zwei Jahre
- Der Stadtrat müsste dafür aber „grünes Licht“ geben.
Wie geht es weiter mit der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) „Regenbogenland“ in Olpe? Diese Frage beschäftigt derzeit nicht nur die Nachbarn, sondern auch die Stadt Olpe und die Bezirksregierung in Arnsberg. Denn in wenigen Wochen beginnen umfangreiche Sanierungsmaßnahmen - in erster Linie, um den Brandschutz im Gebäude auf Vordermann zu bringen. Das bestätigte der zuständige Pressesprecher der Bezirksregirung Arnsberg, Benjamin Hahn, auf Anfrage unserer Zeitung: „Der Umbau soll vom 1. Dezember bis zum 16. Februar 2018 erfolgen. Der Großteil der Bewohner ist bereits umgesiedelt.
Spannender für alle Beteiligten ist allerdings die Frage, wie lange das „Regenbogenland“ überhaupt noch Flüchtlings-Unterkunft bleibt.
Immobilie mit rund 20 000 qm
Rückblende: Kurz, nachdem der damalige Olper Bürgermeister Horst Müller Ende 2014 bekanntgegeben hatte, dass die ehemalige Kolping-Familienferienstätte in eine Flüchtlings-Unterkunft umgewandelt werden solle, regte sich in der direkten Nachbarschaft Protest und es bildete sich die Bürger-Initiative „Humanitäre Flüchtlingspolitik in Olpe“. Die Stadt kaufte dann das rund 20 000 qm große Grundstück mitsamt der Ferienstätte, um die Immobilie danach an die Bezirksregierung bzw. das Land NRW zu vermieten. Die Gebäude der ehemaligen Ferienstätte bieten rund 5600 qm Wohnfläche, mit entsprechendem Brandschutz können im „Rebola“ 400 Menschen Obdach für rund 400 Menschen. Argument für den Ankauf der Immobilie war seinerzeit auch der rein wirtschaftliche Faktor: Denn allein das Grundstück in guter Olper Baulage würde auf dem freien Markt als Bauland vermutlich über vier Millionen Euro einbringen.
Der Mietvertrag wurde seinerzeit für fünf Jahre geschlossen - vom 1. April 2015 bis 31. März 2020. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass die Bezirksregierung den Vertrag gerne verlängern würde. Benjamin Hahn: „Es gibt eine solche Option auf eine Verlängerung, die Stadt müsste da aber zustimmen.“
Bezirksregierung investiert
Vor dem Hintergrund, dass die Bezirksregierung als Mieter zwischenzeitlich einen fast 90 000 Euro teuren Zaun um die Ferienstätte errichtet hat und auch die anstehenden Umbau- und Brandschutzarbeiten zu gut 90 Prozent trägt, macht Hahn kein Geheimnis daraus, dass man diese Investition nicht für gerade einmal zwei Jahre tätigen wolle.
Die Verlängerung des Mietvertrages stehe zwar noch nicht fest, sei aber eigentlich „logische Konsequenz“. Hahn ließ aber auch keinen Zweifel daran, dass man in Sachen „Flüchtlings-Aufnahme“ nicht abschätzen könne, wie sich die Situation entwickle: „Das wissen wir nicht einmal für den nächsten Monat.“
Dass das Rebola längerfristig ZUE bleiben könne, hat sich auch bei der Bürger-Initiative herumgesprochen, nachdem es vor einigen Wochen ein Info-Treffen mit Olpes Bürgermeister Peter Weber gegeben hat. Weber versicherte auf Anfrage aber, in dieser Frage sei noch keine Entscheidung gefallen, es habe auch noch keine Gespräche gegeben: „Wir warten jetzt erst einmal auf die Dinge, die aus Arnsberg an uns herangetragen werden“, so Weber, erst dann werde möglicherweise über die zweijährige Verlängerung gesprochen: „Dann wird das Thema auch politisch diskutiert.“
Anwohner uneinheitlich
Wolfgang Maasjost vom Vorstand der BI: „Natürlich fragt man sich, was passiert, wenn der Fünf-Jahres-Mietvertrag abgelaufen ist.“ Es sei offenbar nicht mehr sicher, dass die Immobilie dann anderen Zwecken zugeführt werde.
Reiner Löcker, ebenfalls im Vorstand der BI: „Wir wissen von der Option zur zweijährigen Verlängerung.“ Eine einheitliche Meinung der Anwohner gebe es derzeit nicht. Er selbst empfinde die Situation momentan als zufriedenstellend: „Im Moment läuft es gut, auch der Kontakt zur Einrichtungsleitung funktioniert.“