Olpe. . Der Informationsabend zu „Vielfalt der geschlechtlichen und sexuellen Identität“ im DRK-Mehrgenerationenhaus Olpe erfährt reges Interesse. Viele Beratungsangebote bestehen.

  • Informationsabend „Vielfalt der geschlechtlichen und sexuellen Identität“ im DRK-Mehrgenerationenhaus
  • Drei Vorträge räumen mit Vorurteilen auf und machen Homosexuellen Mut
  • Vielfältige Beratungsangebote werden vorgestellt

Nicht jeder Mensch passt in die traditionellen Kategorien im Bereich der Sexualität. Das machte ein Informationsabend mit dem Thema „Vielfalt der geschlechtlichen und sexuellen Identität“ im DRK-Mehrgenerationenhaus Olpe deutlich. Veranstalter waren die DRK-Selbsthilfekontaktstelle Olpe, die Aidshilfe Olpe, das schwul-lesbische Aufklärungsteam „Schlau-Olpe“, die Beratungsstelle für lesbische, schwule und transsexuelle Menschen des „andersROOM“ in Siegen und die Selbsthilfegruppe Transgender-Siegerland.

Die Mitarbeiter der Einrichtungen gaben mit drei Kurzvorträgen Informationen zu den Themen Vorurteile und Stereotypen sowie Vielfalt der sexuellen Orientierung. „Es gibt in der Wahrnehmung eine unglückliche Vermengung zwischen sexueller und geschlechtlicher Identität“, erklärte Nicole Faerber, Leiterin der Selbsthilfegruppe Transgender-Siegerland. „Sexuelle Identität“ beziehe sich jedoch eigentlich auf das „Sich-hingezogen-fühlen“ zu einem Geschlecht, wie zum Beispiel Homo-, Hetero- oder Bisexualität. „Geschlechtliche Identität“ dagegen beschreibe, welchem Geschlecht sich jeder Mensch zugehörig fühle. Ein wichtiger Punkt dabei sei eben die Transgender-Identität, also das Zugehörigkeitsgefühl zu einem anderen Geschlecht als dem, mit dem man geboren wurde. „Da gibt es immer noch eine große Stigmatisierung. Diese Menschen werden häufig als krank angesehen“, weiß Nicole Faerber. Eine Offenbarung als Transgender, homo- oder bisexueller Mensch dürfe aber kein „gesellschaftliches Todesurteil“ sein.

Der Abend fand reges Interesse bei Betroffenen, Angehörigen Betroffener, aber auch vieler am Thema Interessierter aus, die sich nach den Vorträgen einer konstruktiven Diskussion stellten. Podiumsgäste erzählten aus ihren eigenen Erfahrungsschätzen und ergänzten so die Themengebiete. Ebenso gingen die Veranstalter auf Fragen aus dem Publikum ein – auch anonym, durch Abgabe eines Fragezettels, den man in einen Kasten werfen konnte. Die positive Reaktion der Teilnehmer bestärkte die Veranstalter darin, diesen Infoabend in regelmäßigen Abständen - halbjährig - zu wiederholen.

Aber auch in der Zwischenzeit können Betroffene, deren Angehörige oder sonstige Interessierte Fragen zum Bereich der sexuellen Vielfalt über die psychosoziale Beratungsstelle „Reselve“ in Olpe beantwortet bekommen. Das Team um Kirsten Funke übernimmt hierzu eine „Lotsenfunktion“ „Reselve ist ein niedrigschwelliges Angebot, das keiner Behörde oder Konfession angehört. Daher soll die „Reselve“ als Vermittler zu den anderen Beratungsstellen dienen.

Selbsthilfegruppe

Auch die Mitarbeiter der Selbsthilfekontaktstelle des Deutschen Roten Kreuzes, Ulrike Bell und Petra Weinbrenner-Dorff, beantworten Anfragen und sind interessiert daran, eine Selbsthilfegruppe für „Menschen mit sexueller Orientierung außerhalb der Norm“ zu initiieren. Zu guter letzt kann auch eine Selbsthilfegruppe eine Plattform zum Austausch sein und das Selbstbewusstsein steigern.