Attendorn. . Einzelhändler: Geschäftsschließung ist keine Entscheidung gegen den Standort – „Attendorn ist noch der Beste“

  • „Es laufen Gespräche“, so Schriever, „möglich, dass der Laden übernommen wird.“
  • Der Standort in der Niedersten Straße ist gut und wird ja noch besser
  • Uwe Schriever schließt nicht nur sein Geschäft in Attendorn, sondern alle drei Läden

Der Attendorner Einzelhandel muss einen weiteren Aderlass beklagen: Sport Schriever in der Niedersten Straße hört auf. Das bestätigte Uwe Schriever gestern auf Anfrage.

So schlecht, wie die Nachricht auf den ersten Blick klingt, ist sie aber nicht. Schrievers Entscheidung habe nichts mit dem Standort zu tun und das letzte Wort über das Sportgeschäft ist auch noch nicht gesprochen: „Es laufen Gespräche“, so Schriever, „möglich, dass der Laden übernommen wird.“ Sollten die Gespräche keinen Erfolg haben, ist in Attendorn zum 15. Oktober Schluss.

„Standort ist gut“

Uwe Schriever schließt nicht nur sein Geschäft in Attendorn, sondern alle drei Läden. Mit 1500 Quadratmetern Verkaufsfläche steht in Meinerzhagen das größte Geschäft, gefolgt von Lüdenscheid (750 Quadratmeter) und Attendorn (250 Quadratmeter). „Von den dreien ist Attendorn der beste Standort“, sagt Schriever. Wenn man alles zusammenrechne, Kosten, Gewinn, Umfeld sehe es in Attendorn am besten aus. „Auch der Standort in der Niedersten Straße selbst ist gut und wird ja noch besser, denn gegenüber in der Alten Post soll ja einiges passieren.“

Ausschlaggebend für die Entscheidung sei die Situation in Meinerzhagen gewesen. Er habe die Entwicklung im vergangenen Jahr genau beobachtet und sei zu der Erkenntnis gekommen, „dass ein Einzelhandel in dieser Größenordnung in Meinerzhagen keine Zukunft hat.“ Lüdenscheid und Attendorn alleine weiterzuführen, habe aus seiner Sicht keinen Sinn gemacht.

Um sein wirtschaftliches Überleben muss der 45-Jährige nach der Schließung der drei Geschäfte nicht fürchten. Als Immobilienmakler hat er sich ein zweites Standbein aufgebaut: „Ich renoviere Häuser und Wohnungen auch selbst.“ Die Makler-Tätigkeit und die Tatsache, dass er zwei kleine Kinder hat, habe auch dazu geführt, dass die drei Sportgeschäfte nicht vom Inhaber geführt wurden, „und das ist eigentlich nie gut“, so Schriever. In Meinerzhagen, Lüdenscheid und Attendorn beschäftigt Schriever 40 Mitarbeiter, die Kündigungen seien bereits ausgesprochen worden. Unabhängig von den Gespräche über die Übernahme einzelner Geschäfte soll für Uwe Schriever spätestens Ende Januar 2018 Schluss sein.