Albaum. . Nicht jeder Dorfladen hält dauerhaft durch. Aber der „ALDO“ in Albaum macht gegen den Trend gute Umsätze und bleibt erfolgreich am Markt.

  • Albaumer machten aus der Not eine Tugend und gründeten 2011 den Verein „Albaumer Dorfladen“
  • „Wir haben einen Umsatz von rund 220 000 Euro im Jahr“, berichtete Albrecht Sandholz
  • Aktuell arbeiten 13 Ehrenamtliche und vier Minijobberinnen im „ALDO“.

Es ist das große Problem in den Dörfern: Kneipen machen zu, Geldinstitute schließen ihre Filialen und Einkaufen kann man auch nicht mehr um die Ecke, weil der Laden dicht gemacht hat.

So geschah es vor sieben Jahren auch in Albaum. Doch die Albaumer machten aus der Not eine Tugend und gründeten im Februar 2011 den Verein „Albaumer Dorfladen“. „In wenigen Wochen hatten wir 150 Mitglieder. Und die brachten ein Startkapital 28 000 Euro zusammen. Das war beeindruckend“, erinnert sich Albrecht Sandholz, Vorsitzender des Heimat- und Fördervereins.

Zunächst gab es noch eine Enttäuschung: Dem Verein wurde die Eintragung ins Vereinsregister verwert. „Klar war das ärgerlich!, so Albrecht Sandholz. „aber unsere Devise lautete: Jetzt erst recht.“

So wurde innerhalb weniger Woche die „Dorfladen Albaum GmbH“ gegründet, was eine aufwendige Buchführung oderzusätzliche Kosten für die Bilanzerstellung zur Folge hatte. „Außerdem bleiben deshalb Spenden aus, weil wir keine Spendenquittungen ausstellen können. Die Rahmenbedingungen könnten freundlicher sein“, ärgert sich Sabine Niemeyer, Geschäftsführerin der GmbH.

Doch die Albaumer meisterten die Probleme mit Bravour. Am 18. August 2011 wurde der Albaumer Dorfladen, kurz „ALDO“ genannt, in der Heinsberger Straße eröffnet.

Nach sechs Jahren ist er eine Erfolgsgeschichte. „Wir haben einen Umsatz von rund 220 000 Euro im Jahr“, berichtete Sandholz im gestrigen Pressegespräch. Aktuell arbeiten 13 Ehrenamtliche und vier Minijobberinnen im „ALDO“.

Knackpunkt Hilfe der Bevölkerung

Die Frage bleibt: Wie kann ein kleiner Dorfladen gegen die Konkurrenz in größeren Orten wie Altenhundem oder Kirchhundem bestehen? Es gibt bekanntlich ein aktuelles Gegenbeispiel. In Halberbracht wurde der neue Dorfladen wieder geschlossen. „Ein Grund ist, dass die GmbH dem Verein gehört. Damit bleibt das Geld den Mitgliedern“, erklärt Albrecht Sandholz.

Der Knackpunkt sei die Unterstützung der Bevölkerung. Sandholz: „Wenn die Bürger nicht bereit sind, so ein Projekt zu unterstützen, geht es auf die Dauer nicht.“ Wichtig sei auch, immer ein attraktives Sortiment zu haben. Aber, so Sabine Niemeyer: „Alle Wünsche ,sind nicht umsetzbar. Da muss man einen Kompromiss finden.“ Mit der Zeit komme einem bei der Aufstellung des Sortiments auch die Erfahrung zu Gute. „Albaum hat einen eigenen Geschmack. Was in Altenhundem der Renner ist, bleibt hier liegen“, schmunzelt Sabine Niemeyer.