Sondern. . Die Paintball-Area am Biggesee lockt Alt und Jung nach Sondern. Sportlicher Spaß auf drei Spielfeldern ist hier gefahrlos möglich.

  • Paintball Biggesee lockt mit drei Spielfeldern
  • Gefahrloser Spaß für Alt und Jung
  • Lars Harsveldt ab 2018 alleiniger Gesellschafter

Ein wenig erinnert die Gerätschaft, die Lars Harsveldt in den Händen hält, an überdimensionierte Wasser- oder Erbsen-Pistolen, mit denen Zeitgenossen vor allem älterer Jahrgänge ihre Eltern und Geschwister regelmäßig zur Weißglut brachten, als Videospiele noch in ferner Zukunft schlummerten.

Paintball hat nichts mit ,Krieg spielen’ zu tun

Harsveldt, 23-jähriger Student aus Mülheim, legt aber großen Wert darauf, dass man das Schuss-Gerät nicht als Gewehr im kriegerischen Sinne begreifen soll: „Es ist ein Sportgerät, sonst nichts. Hier braucht niemand Angst zu haben. Es wird nicht scharf geschossen“, lächelt der Jung-Unternehmer. Deshalb ärgert er sich auch, wenn der Sport zu Unrecht in Verruf gerate: „Das hat rein gar nichts mit ,Krieg spielen’ zu tun. Es geht nicht darum, einem anderen Schmerzen zuzufügen.“ Das Spiel fördere auch in keinster Weise Aggression, es baue sie vielmehr ab.

Wenn der Zwei-Meter-Mann dann für uns einige Probe-Schüsse mit den kleinen grünen Farbkügelchen abfeuert, ähnelt er tatsächlich eher einem großen Jungen als einem martialischen Killer, der gerade einem Gewalt verherrlichendem Kriegs-Video-Spiel entsprungen wäre. Harsveldt Junior und der Paintball-Experte Marc Raczkowiak führen die neue Paintball-Area bislang gemeinsam, doch ab dem neuen Jahr, so konnte Lars Harsveldt mitteilen, „bin ich alleiniger Gesellschafter“.

Trainingsplatz für Bundesliga

Wie seinerzeit berichtet, hatte die Paintball Area Biggesee, im Schatten des Sonderner Fußball-Platzes gelegen, Ende April 2016 eröffnet. Nach einer eher mäßigen ersten Saison, so Harsveldt, laufe es in diesem Jahr besser. Das Hauptspielfeld - etwa 60 x 35 Meter groß - werde sogar als Trainingsgelände von Bundesligaspielern genutzt. Einen kompletten Bundesligaspieltag der Deutschen Paintball-Liga könne man allerdings nicht veranstalten: „Dafür müssten wir drei Turnierspielfelder in Original-Größe zur Verfügung stellen.“

Neben dem Turnier-Feld bietet „Paintball Biggesee“ bislang aber nur zwei kleinere Plätze, die mit hölzernen Hindernissen bestückt sind. Insgesamt ist auf rund 3000 Quadratmetern Paintball spielbar. Jeweils freitags von 16 bis 21 Uhr, samstags von 10 bis 21 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr. Darüber hinaus, so Harsveldt, „können Gruppen ab zehn Personen Zeiten buchen.

Diese zeitliche Struktur will der neue Chef im neuen Jahr flexibilisieren: „Es gab zuletzt häufiger Anfragen von Campingplatz-Besuchern außerhalb dieser Zeiten. Wir werden dann versuchen, mit Personal hier vor Ort auf diese Bedürfnisse flexibel reagieren zu können.“ An der grundsätzlichen Saisonplanung werde man vermutlich nichts ändern: Die Saison beginne rund um Ostern, „spätestens Ende Oktober ist dann Schluss“. Momentan gebe es Buchungen bis Ende September.

Vater-und-Sohn-Geschichte

Auf die Frage, wie man auf den Gedanken gekommen sei, am Biggesee eine exotische Sportart einzuführen, blickt Lars Harsveldt auf 2015 zurück: „Die Idee hatten wir, mein Vater und ich, gemeinsam. Wir wollten irgendwas mit Spaß und Action machen.“ Und das Areal unterhalb des Sportplatzes, früher Tennisfelder und ein Aschenplatz, habe zum Camping-Gelände gehört, sei aber ungenutzt gewesen: „Da haben wir uns die Frage gestellt: Was spielt die Jugend?“ Und im Freundes- und Bekanntenkreis sei dann häufig die Rede von Paintball gewesen: „Die Leute fahren bis nach Holland oder nach Gelsenkirchen, wo es eine große Anlage gibt. Oder eben nach Wipperfürth zu Marc Raczkowiak.“

Umfangreich seien in Deutschland die gesetzlichen Regeln rund um Paintball: „In Deutschland dürfen das nur Firmen oder Vereine machen, die dann auch die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen nachweisen müssen.“ Die Markierer könnten (ab 18) in Deutschland frei gekauft und zur Paintball-Area Biggesee mitgebracht und dort mit Druckluft befüllt werden. Auch die mitgebrachten Geräte würden überprüft, so dass deren Geschwindigkeits-Potenzial nicht über den zulässigen 7,5 Joule lägen. Mit den großen Markierern dürfe man erst ab 18 spielen, Kinder ab 14 Jahren dürften nur mit 0,5 Joule spielen. Ab 10 seien Pfeil (mit Gummiballen vorne drauf) und Bogen erlaubt.

In den USA entstanden

Paintball stammt aus den USA und entstand vermutlich in den 70-er Jahren. Ursprünglich hatte das „Markieren“ mit Farbe keinen sportlichen Hintergedanken, sondern es kam aus dem amerikanischen Forstwesen: Sogenannte Markierer wurden zum Kennzeichnen von Bäumen zu Forschungszwecken und zur Planung von Wanderwegen verwendet.

Landwirte und Viehzüchter verwendeten die Farb-Markierungs-Technik zur Kennzeichnung ihrer Rinder. Irgendwann, so die Legende, hätten Landwirte und Förster aus einer Bierlaune heraus begonnen, sich gegenseitig zu markieren. Es entstand die heutige Sportart Paintball.